Arbeiten im März – Stockwindel entfernen

Josef Fleischhacker

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Nachdem bereits Ende Februar meistens die Reinigungsflüge unserer Bienen abgeschlossen sind, kann man bereits an warmen Tagen im März die Stockwindel entfernen. Übrigens, nach dem Reinigungsflug sollten keine Völker mehr innerhalb einem Radius von etwa 3 km verstellt werden, denn die Bienen fliegen sich dabei nach dem Winter dabei stets auf neue ein.

Wenn dieses Hindernis für unsere Sammelbienen nun entfernt ist, machen sich die Stockbienen umgehend daran, um den Boden von jedem winzig kleinen Krümel zu säubern. Nach diesen Reinigungsarbeiten schaut der Boden oft aus wären unsere Flieger mit dem Staubsauger bei der Arbeit gewesen. Wenn man sich vorstellt, dass täglich Abertausende Bienen ein und ausfliegen, ist dieses sauber halten um so faszinierender.

Während dieses arbeiten sollten natürlich auch die Fluglöcher die wir im Herbst eingeengt oder sogar mit einem Mäusegitter versehen haben, tagsüber möglichst weit geöffnet werden. Diese relativ kleine Unterstützung erleichtert es den Bienen sehr, um ihre Beute zu säubern. Das Volk selbst solle Anfangs März keinesfalls auseinander genommen werden, es genügt lediglich zu wissen, dass unsere Bienen Pollen eintragen. Wenn dies ersichtlich ist, kann bereits echte Freude aufkommen, denn die Königin befindet sich in Eilage und benötigt deshalb frisches Eiweiß für die kleinen Larven.

Ein besonderes Augenmerk sollte man natürlich auf die Tränke richten, hier darf unter keinen Umständen das Wasser ausgehen. Am günstigsten wäre es natürlich, wenn immer ein Biotop mit zahlreichen Pflanzen zur Verfügung stünde.

LG Josef
 
Es wird ernst!

Sodala, heute konnte ich es endlich selbst beobachten: Flugbetrieb wie am Frankfurter Flughafen, obwohl das Wetter eher durchwachsen war, ein kühler Wind wehte und ein Regenschauer nach dem anderen übers Land zog. Doch es scheint, als hätten die 2 vergangenen Frühlingstage meine beiden Völkchen fluglustig gemacht.

Von Morgen bis Dienstag werden für unsere Breiten Temperaturen >15°C vorausgesagt, und da ich morgen Zeit habe, werde ich einmal Deckel und Folie lupfen und in die Kästen hineinschauen.

Dazu folgende (Anfänger-)fragen:

- Soll die Folie drinbleiben oder herausgenommen werden? In einem Beitrag vom Bienenmuch habe ich gelesen, daß er statt der Folie lieber Zeitungspapier auflegt. Bei mir liegt auf der Folie auch noch eine Styroporplatte. Soll ich die noch drinlassen, bis es wirklich Frühling wird?

- Wenn ich es richtig verstanden habe, soll das Varroagitter und die Bodenwindel jetzt herausgenommen werden. Wann kommt das Gitter dann wieder hinein?

- Ich würde den Eingriff am frühen Nachmittag bei Sonenschein machen und möglichst kurz halten, möchte aber wenigstens einmal das Brutnest und vor allem die Futterlage kontrollieren. Die erste Futterwabe hinter dem Brutnest (habe Querbau) würde ich mit der Entdeckelungsgabel etwas eindrücken/anritzen.

- Vor einem der beiden Fluglöcher fand ich heute abend ein paar tote Bienen mit Pollenhöschen. Hatten die sich einfach verausgabt und die letzten Zentimeter zurück in ihren Stock nicht mehr geschafft?

- Irgend etwas Wichtiges, das ich noch beachten muß?

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
franz.
(Aller Anfang ist schwer...)
 
Hallo Gärtner,

freut mich, dass es deinen neuen Völkchen gut geht! Bei meinen Bienen war heute auch Flugtag: sie sammelten viel Weidenpollen. Ein Dutzend Bienen schaffte den Rückweg zur Beute nicht mehr, wenns gerade mal wieder bewölkt war; die Temperatur betrug ja nur 10 Grad im Schatten. Zu kalt. Ich nahm sie in die hohle Hand zum Aufwärmen. 5 Minuten später flogen sie zu ihren Beuten zurück.

Über die Isolation des Deckels kann ich nichts sagen; ich hatte bisher darauf verzichtet, aber da meine Beutendeckel (Selbstbau) zum Teil nicht luftdicht sind und ich Zugluft nicht ausschließen kann, überlege ich, ob ich nicht doch wieder eine Folie einlege.

viele Grüße
joachim
 
@ gärtner

Freut mich für Dich, schaut also wirklich sehr gut aus. Aber gleich vorweg ein sehr großes ACHTUNG. Warum: an sich besteht im Moment überhaupt kein Grund die Völker zu öffnen, persönlich warte ich noch bis es wirklich sehr warm wird. Erst dann werden allenfalls noch vorhandene Futterwaben aufgeritzt und wenn dann bereits die Kirsche blüht, werden die ersten MW gegeben. Ad hoc würde ich meinen, dies dauert noch mindestens ein bis möglicherweise sogar noch zwei Wochen.

Zu Deinen Fragen:

a.) die Foilie soll bitte das ganze Jahr über drinnen bleiben, Ausnahme, Du verwendest ab jetzt ein Propolisgitter. Dieses Propolisgitter würde sodann bis zur ersten Milbenbekämpfung im Herbst drinnen bleiben.

b.) Zeitungspapier hat in einem Bienenvolk absolut nichts verloren, wozu auch. Dies verwende ich nicht einmal bei der Zusammenlegung zweier Völker. Hier käme nämlich eine hygienischere Küchenrolle zum Einsatz.

c.) Oberhalb der Folie kann und soll das Styropor ruhig drinnen bleiben, die Foilie verhindert ohnehin ein abtragen.

d.) die Windeleinlage sollte jetzt tatsächlich herauskommen, damit können die Bienen den angesagten Frühjahrsputz sofort beginnen. Normalerweise kommt es bei der ersten Milbenbehandlung wieder ins Volk, aber auch zwischendurch kann man damit eine allfällige Befallskontrolle machen.

e.) wie oben bereits gesagt, mit dem ersten öffnen solltest sicherheitshalber noch etwas zuwarten. Es genügt zu wissen, dass die Bienen wohlauf und bestens versorgt sind. Richtig ist, dass die erste Futterwabe hinter der Brut als erstes geöffnet wird. Sollte das Volk sehr stark sein, kann man durchaus auch zwei Waben öffnen.

f.) die wenigen toten Bienen sind vollkommen normal, sind vermutlich infolge Erschöpfung zu Boden gegangen. Wenn dies relativ häufig vorkommt, wäre interessant zu wissen wie die Flugbretter beschaffen sind bzw. ob die Bienen einen bequemen Einflug haben.

g.) nichts weiters wäre im Moment wichtig, aber ich würde meinen die Völker in Ruhe zu lassen und stattdessen einen bequemen Sessel mitzunehmen um die fleißigen Tiere ganz einfach zu beobachten.

Eine schönen Sonntag wünsche ich noch.

Josef
 
Hans-Joachim Heyer schrieb:
Bei meinen Bienen war heute auch Flugtag: sie sammelten viel Weidenpollen.

Auch vom Joachim kommen bereits positive Meldungen, offenbar und hoffentlich können wir Ostern im Schnee sehr bald vergessen.

Zitat Hans-Joachim Heyer

... ich Zugluft nicht ausschließen kann, überlege ich, ob ich nicht doch wieder eine Folie einlege.

Eine Folie auf jeden Fall, aber wennst schon hast Joachin, dann leg doch in den ersten Frühlingswochen ein Propolisgitter darunter.
 
Danke für die Ratschläge!

Lieber Josef!

Du schreibst:

Freut mich für Dich, schaut also wirklich sehr gut aus. Aber gleich vorweg ein sehr großes ACHTUNG. Warum: an sich besteht im Moment überhaupt kein Grund die Völker zu öffnen, persönlich warte ich noch bis es wirklich sehr warm wird. Erst dann werden allenfalls noch vorhandene Futterwaben aufgeritzt und wenn dann bereits die Kirsche blüht, werden die ersten MW gegeben. Ad hoc würde ich meinen, dies dauert noch mindestens ein bis möglicherweise sogar noch zwei Wochen.

Ich geb's zu, ich bin wahnsinnig neugierig! Aber ich werde Deinen Rat beherzigen und den Bienen dann morgen doch nur beim Arbeiten zuschauen und sie ansonsten in Ruhe lassen.
Du meinst also, ich soll auch nicht - vorsichtig - unter den Deckel schauen ob noch genügend Futter am Brutnest hängt?
Aber ich versuche logisch zu denken und schließe aus Deinem Rat, daß sie jetzt ohnehin die Winterkugel auflösen und sich das Futter holen, wo immer es auch hängen mag. Richtig?

Schon wieder ganz beruhigt,
franz.
 
Re: Danke für die Ratschläge!

gärtner schrieb:
Aber ich versuche logisch zu denken und schließe aus Deinem Rat, daß sie jetzt ohnehin die Winterkugel auflösen und sich das Futter holen, wo immer es auch hängen mag. Richtig?

Bingo Franz, im sicheren und vollen Vertrauen, dass Dein Vater die beiden Völker bestens versorgt hat. Obendrein ist für kommende Woche abermals Schlechtwetter angesagt.

Auch ich als Rapswanderer, der ja nicht früh genug mit dem reizen beginnen kann, bin heuer sehr vorsichtig und warte sicherheitshalber noch etwas zu. Aber ab kommende Woche ist Schluss mit lustig. :lol:
 
Lagebericht

Lieber Drohn,

es war eine Freude, ihnen zuzuschauen, beim Fliegen und Landen mit dicken Pollenhöschen!
Ein Volk ist enorm stark geflogen, das zweite vielleicht halb so stark, aber auch ganz gut.

Bei ersterem hatte ich die Windel bereits nach dem Transport entfernt, bei dem zweiten heute gezogen: Sie sitzen etwas seitlich auf 6 Waben - interessant ist die Feststellung, daß sie auch genau auf dieser Seite ins Flugloch gekrabbelt sind.

Noch eine Feststellung, die ich jetzt allerdings nicht einzuordnen weiß: bei dem starken Volk saßen immer mehrere Bienen sterzelnd am Flugbrett, bei dem schwachen gar nicht. Ist davon etwas abzuleiten?

Die Pollen waren tw. zitronengelb, größtenteils dottergelb, wobei ich die Herkunftspflanzen nicht eindeutig identifizieren konnte. Offensichtlich flogen sie größtenteils in die Nachbargärten aus. Bei uns saßen sie hauptsächlich auf Erica carnea (Schneeheide), Helleborus foetidus (Nieswurz) und Lonicera x purpusii, einem seltenen Geißblattstrauch, über den ich noch ein paar Zeilen in der Rubrik "Sträucher" schreiben werde.

Fazit: Es kommt mir wie ein Wunder vor, daß es wieder Bienen in unserem Garten gibt! Und ich glaube, sie werden sich überschlagen, wenn erst die Obstbäume blühen - ich kann es kaum erwarten!

Grüße von franz.
 
Re: Lagebericht

gärtner schrieb:
Noch eine Feststellung, die ich jetzt allerdings nicht einzuordnen weiß: bei dem starken Volk saßen immer mehrere Bienen sterzelnd am Flugbrett, bei dem schwachen gar nicht. Ist davon etwas abzuleiten?

Die Schlawiner versuchen offenbar erfolgreich heimkehrende Tachtbienen vom anderen Volk für sich zu gewinnen ;-) Offenbar haben die doch eine attraktivere und vermutlich sogar jüngere Mami.

Ist an sich bedeutungslos, Gäste mit vollen Rucksäcken werden doch überall sehr gerne gesehen. :D

Josef
 
Re: Lagebericht

Josef, Du schreibst
Die Schlawiner versuchen offenbar erfolgreich heimkehrende Tachtbienen vom anderen Volk für sich zu gewinnen ;-) Offenbar haben die doch eine attraktivere und vermutlich sogar jüngere Mami.

Laut den mir vorliegenden Zuchtpässen sind die beiden Damen aber leibliche Schwestern aus der Belegstelle Grünau/Almtal, OÖ.

Naja, aber Geschwister können ja auch recht unterschiedlich sein. Bin schon gespannt auf die weitere Entwicklung.

franz.
 
Re: Lagebericht

gärtner schrieb:
Naja, aber Geschwister können ja auch recht unterschiedlich sein.

So ist es Franz :!:

Mein Bruder ist laut Familiencronik eben auch mein Bruder, aber wir beide haben an sich nicht ehr viel gemeinsam. Warum soll dies bei den Bienen anders sein. :?:
 
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