Brutstopp für Behandlung durch Internierung der Königin

Danke Christian

Ich hatte bedenken das ich dann zuviele Winterbienen opfere.

Eine Frage noch
Das ganze führst du mit Mittelwänden durch oder geht das auch mit Naturbau?
 
Zuerst zu deiner Sorge um die langlebigen Bienen (Winterbienen ist ein Fehlbegriff). Langlebig werden Bienen, wenn sie keine Brutpflege mehr machen müssen. Die massgebliche Masse an langlebigen Bienen entsteht sobald die Brut mehr und mehr zurückgeht, also nicht vor ende August.

Ich habe nie mit Naturbau gearbeitet. Ich hätte allerdings Bedenken, dass die Waben ausreichend und in der nötigen Geschwindigkeit ausgebaut würden.

Chrigel
 
Um meine Verwirrung aufzulösen: Die Internierungszeit ist mindestens 23 Tage (Threads oben), kann auch 29 Tage sein (AW: drohne, meine Betriebsweise #78)?
Abhängig davon wann begonnen wird, der Endtermin sollte nun aber nicht zu spät in den August landen?
Werdet ihr dann auch noch die konventionelle AmS, OxS Anwendung durchführen (natürlich abhängig vom Befallgrad)?

lg martin

23 Tage sind das Minimum, damit alle Brut geschlüpft ist, wenn man eine totale Bauerneuerung machen will. Ich werde um 25 Tage internieren.
In der ersten Augustwoche sollte die Königin wieder legen können.
Welche Behandlung: OS Verdampfen oder sprühen. AS macht keinen Sinn, da Milben nur auf den Bienen sind.

Chrigel
 
Hallo zusammen,

Die 4 B Aktion habe ich im vergangenen Jahr gut durchziehen können. Allerdings saßen meine Bienen dazumals noch in einem Brutraum DN.
Hier nun meine Frage: Wie funktioniert das bei zwei Bruträumen? Soll ich die Brut in einen Raum packen und dann die Königin dazu, oder die Königin in den anderen?
Und dann nach Ablauf der 23Tage die Bienen auf einen Brutraum voller MW fegen? Oder doch gleich auf zwei? Wobei das kann ich mir schwer vorstellen.
Ich bitte um Tipps von erfahrenen Anwendern.

Schöne Grüße Ronny
 
Ich würde die Waben mit Brut soweit möglich in der untern Zarge zusammenfassen und die internierte Königin mittig einsetzen. Restliche Waben (ob mit oder ohne Brut) in der zweiten Zarge.
Nach der Internierungszeit von 23 Tagen sind die Völker kaum schwächer geworden, weshalb eine Zarge DN viel zu knapp ist. Vor allem muss ja schnell viel Brut und Futter Platz haben.
Ich gebe 10 bis 12 CH Waben im Hinterbehandler entsprechend 10 000 - 12 000 cm2 (Innenfläche)
Für die gleiche Wabenfläche kommen 16 DN in Frage - also 8 pro Zarge bei 2 Zargen. So bleibt der Raum für zwei Rähmchen frei. Hier hängst du einfach zwei Leerrähmchen mit einem MW Leitstreifen ein. Die Bienen benutzen diesen Raum als Trommelraum; vielleicht spielen sie auch noch etwas an den Rähmchen herum, aber ihre Hauptarbeit spielt sich auf den MW ab. Diese Leerrähmchen kannst du später entnehmen.

Dieses Vorgehen verhindert die grossen Bienenvorhänge wie das bei mir oft der Fall ist - ich kann damit für zwei drei Wochen gut leben.

Chrigel
 
23 Tage sind das Minimum, damit alle Brut geschlüpft ist, wenn man eine totale Bauerneuerung machen will. Ich werde um 25 Tage internieren.

Hierzu hab ich nun eine wichtige Frage, anzunehmen, dass starke und vitale Völker schon ab dem ersten Tag der Kö-Internierung die gegebene MiW ausbauen und die Kö unverzüglich und mitunter schon ab dem ersten Tag das erste Ei ablegt. Dieses allseits bekannte Faktum würde doch bedeuten, dass diese Wabe ab dem 20. Tag entfernt werden sollte?

Entfernt man nun diese Wabe erst am -sagen wir- 28. Tag, so schlüpfen doch hieraus jede Menge Milben? Christian, kannst hierzu bitte Licht ins Dunkel bringen.

Josef
 
Wenn diese Wabe innert 24 Stunden ausgebaut und bestiftet wird, dann schlüpfen ab dem 22. Tag die ersten Bienen. Mit den Bienen schlüpfen aber nicht mehr Milben als aus den andern Brutwaben, denn auf jenen Waben steht ja auch während der ersten 8 Tage noch offene Brut für die Milben zur Verfügung. Die Käfigwabe ist also bis zum 8.Tag keine Milbenfangwabe. ab dem 8. Tag sind ausserhalb der Käfigwabe keine Brutzellen mehr offen. Von da an wird die Käfigwabe, sofern sie offene Brut hat, zur Lockwabe - aber diese Brut würde erst ab Tag 29 schlüpfen, sofern diese Wabe nach Freilassen der Königin nicht eingeschmolzen wird.

Stellt sich also höchstens diese Frage: Was mache ich mit der Käfigwabe bezw. deren Brut. Sofort einschmelzen oder die Brut ein einem Brutsammler schlüpfen lassen. Im Einzelfall entscheide ich für ersteres; wenn ich aber ein Dutzend Kafigwaben im Halbformat habe, würde ich die Brut in einem brutsammler schlüpfen lassen. In dieser Frage steckt auch mein Entscheid für einen 1/4 Wabenkäfig. Ich muss dann nur wenig Brut vernichten.

Chrigel
 
Danke, dies war eine ganz wichtige Antwort und somit ist nun alles klar.

Josef
 
Danke Chrigel, ich schließe mich dem Josef an. Alle Unklarheiten sind beseitigt.

schöne Grüße Ronny
 
Heute morgen gebaut und heute mittag 3 Stück in Einsatz genommen. Mein Stichtag ist also der 7.7 :)


Absperrwabe.jpg
 
Wer sich an meinem weitern "Fahrplan" orientieren mag.
Internierung am 2. Juli
Entnahme aller Waben, Setzen auf neuen Bau und Freigabe der Königin 26. -28. Juli, abhängig von der Witterung.
Am Folgetag Gabe von 8l Futter ca 1:1.


Chrigel
 
Am Wochenende hab ich mal in die Völker geschaut interessanterweise wurde nur direkt an das ASG auf der Innenseite begonnen zu bauen die MW sind nicht angetastet. Dafür hängt unter jedem Internierungsrähmchen frischer Wabenbau mit frisch eingetragenem Honig.
Ich glaube ich bekomme das Probleme das trotz Honigraum sehr viel im Brutraum eingelagert wird.
 
Heute habe ich die Honigräume meiner Völker abgeräumt. Die Völker verfügen über üppige Vorräte auf ihren Hochwaben, sodass Futterknappheit trotz fehlender Tracht für die restlichen 8 Tage Internierungszeit kein Thema ist. Die Ernte ist wegen der Trockenheit unter dem langjährigen Schnitt.

Es herrschte wenig Flug, weshalb die HR dicht mit Bienen besetzt waren. Die Bienen waren absolut friedlich, was ein zügiges Arbeiten erleichterte. Mit dem Abwischgerät von Alfranseder :daumenhoch: ist das Abräumen im Bienenhaus ein Klax. Die Bienen werden aus dem Auffangbehälter in eine Kiste gschlagen und diese vor dem Bienenhaus aufgestellt. Das mühsame Zurückwischen in den Hinterbehandler entfällt und die Bienen werden nicht gereizt. Nach einer Stunde sind die Kisten leer. Desweitern gibt es keine Näscherei da die Waben unmittelbar versorgt werden können.

In 8 Tagen wird die Internierung der Königin aufgehoben. Ich habe nicht auf Nachschaffungen kontrolliert, da dies bei der Wabenentnahme nächste Woche sofort auffallen würde. Ich bin auf Kurs - 200 neue 5.1 MW und 300 kg Futtersirup stehen bereit.
Chrigel
 
Nach 24 Tagen wurden alle Völker auf 5.1er MW abgestossen und die Königin freigelassen. Ich habe heuer als Stirnwabe eine schöne Pollenwabe belassen. Die Bienen sind deshalb viel williger in die Beute eingezogen (Hinterbehandler). Es gibt nach wie vor etwas Läppertracht.

In keinem Volk gab es sichtbare Nachschaffungszellen und auch keine frischen Gelege. Dennoch stellte ich zwei Unregelmässigkeiten fest:
Ein Absperrabteil war leer und auf der Wabe ausserhalb eine schöne Weiselzelle mit schöner Königinnymphe. Also wieder ein Beispiel eines Eitransportes.
Eine weitere diesjährige Königin lag tot in ihrem Abteil, aber auf keiner Wabe erkennbare geschlüpfte Nachschaffungszellen.
Beide Völker erhielten eine neue Königin zugesetzt.
Die Völker haben sich schnell beruhigt.
Nicht ganz lupenrein abgelaufen, aber im Rahmen der Toleranz.

Chrigel
 
Heute Abend wurden 8l Futter gereicht. Es scheint alles den gewohnten Gang zu nehmen. In einer Woche mache ich eine Brutkontrolle.

Chrigel
 
Moin,

ich würde gerne die Völker zur Behandlung mit Oxalsäure 5,7 besprühen, leider ist es bei VarroaWetter nicht mit aufgenommen, ist es bei jeder Temperatur durchführbar?

Meine Völker bekommen morgen wieder ihre Königin ohne Gitter zu sehen, wird nur wieder traumhaftes Gewitterwetter mal sehen wie sie da drauf sind, innerhalb von den nächsten 8Tagen sollte ich also behandeln aber kühler wird es wohl nicht...
 
Sprühbehandlungen mit MS oder OS sind von der Behandlung her wetter- bezw. temperaturunabhängig - aber leider sind die Sprühbehandlungen im Hochsommer weniger wirksam als im Herbst bezw. Vorwinter.

Das soll dich aber nicht verunsichern oder davon abhalten. Die Wirkung zusammen mit dem dreiwöchigen Brutstopp wird ausreichend sein.

Chrigel
 
So gestern mittag habe ich meine 3 Damen wieder befreit, die beiden Carnis haben es echt mit dem bauen übertrieben, die Brut hing sogar am durchsichtigen Absperrgitter (interessant die verdeckelten Zellen von hinten zu sehen). Im Endeffekt haben sie wirklich 3 Waben in die Rähmchen gebaut. Bilder hab ich keine gemacht da ich mich etwas sputen musste das angekündigte Gewitter brachte Wind und dunkle Wolken (runter kam in der Nacht leider doch nicht viel)
Bei der Bucki war kein Bau im Käfig, hier sah ich aber als einzigstes die Kö spazieren gehen.

Von den 10Völkern am Stand hab ich 7 behandelt (Ox 5,7 gesprüht) eins davon ist ein Schwarm gewesen den ich im Sommer gleich behandelt hatte, die anderen beiden haben junge unbegattete Kö´s da würde ich eventuell noch etwas warten auch wenn dadurch die Varroabelastung in den anderen leicht mit ansteigen kann. Würde das passen oder was sagen die Experten?
 
Ende der Haft! Gestern habe ich die Grande Dame wieder freigelassen, neue Mittelwände gegeben und gefüttert. Oxalsäurebehandlung folgt.
Ein Volk hat ihrer Königin die Haftbedingungen mit neuem Wabenbau verbessert, das andere Volk hat keinen Millimeter in der Bannwabe Wachs verschwendet.
Trotzdem, die Waben wurden eingeschmolzen und sollten jetzt "milbenbefreiter" sein. Ein ausgetragenes Ei an das Nachbahrrähmchen habe ich nicht feststellen können.
Bei einem weiteren Volk hat die Königin ein Schlupfloch aus der Bannwabe entdeckt und fröhlich weiter gestiftelt.

lg Martin

20180802_114407.jpg
 
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