Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwachs

Hallo,

Sooo schwer ist das auch nicht. Zumindest, wenn du einen Dampfschmlezer hast, der mit etwas Überdruck arbeitet, wie der von Thomas zum Beispiel. Etwas effizienteres gibt es meines Erachtens nicht.
Um eine Temperatur von 121,1°C zu erreichen braucht man einen absoluten Druck von 2,05 bar. Wenn du jetzt deinen Dampfschmelzer aufheizt, hast du aber keine Sattdampfverhältnisse sondern ein Dampf-Luft-Gemisch. Da Luft ein sehr guter Isolator ist bilden sich Luftinsel mit Cold Spots in denen die Sporen überleben können. Um wirklich eine konstante Temperatur zu erreichen, müßtest die Luft evakuieren (mit Vakuumpumpe bzw einen Kondensomaten). Um eine Reduktion der Sporen um 10hoch6 zu gewährleisten, müßtest die Temperatur dann noch 20 Minuten konstant halten.
Bei einen Preis von 42 Cent (nicht gedrahtet) erübrigt sich bei mir die Diskussion, ob ich Rähmchen nocheinmal verwende. Mir ist die Arbeit mit Ätznatron zu gefährlich und der Dampfschmelzer zu unsicher.
Wachs hat einen Flammpunkt von 180°C, also kann man das Wachs einfach auf einer Herdplatte auf 121°C aufheizen und mit einem Thermometer überwachen, also ist dort eine sichere Abtötung der Sporen gegeben. Da ich Mittelwände aber noch nicht selbst herstelle, erledigt diese Arbeit für mich ein anderer.

Gruß
Astacus
 
Hallo Astacus,

bleiben wir doch bei praktischen Verhätnissen. Einen Autoklav werden die wenigsten beider Hand haben ... 8) Es ist schlicht nicht möglich sich durch EIGENE ausgeschmolzene Rähmchen die Faulbrut einzuhandeln. Sonsz hätte man sie auch vorher schon gehabt. Die Sporen sitzen ja auch zu 95% im Wabenwerk. Und man hat ja die von dir beschriebene Möglichkeit des Wachserhitzen und sollte man auch tun .

Mittelwände können andere auch viel besser und billiger machen las ich selber, auch mit meinem Wachs. Für eine Umarbeitungstaxe von 2,70 €/kg rechnet sich eine MW-Presse lange nicht. Selbst bei 100kg Wachs pro Jahr braauch ich ohne Lohnkosten drei Jahre, mit Lohnkosten eigentlich endlos!!!
 
Hallo Supernova,

ich gebe dir vollkommen Recht, daß man von den eigenen Rähmchen keine Faulbrut bekommen kann. Mich stört nur dieses "Gespare" bei der Imkerei, wenn ich sehr gute Arbeit verrichten will, dürfen meine Bienen auch in neuen Wohnungen leben. Dort wo man als Imker richtig sparen könnte (gemeinsame Schleuder, Dampfwachsschmelzer, Mittelwandpresse,...), kommt man in den Ortsgruppen nicht weiter, weil jeder sein Süppchen kocht. Für mich sind die 10 € für neue Rähmchen pro Volk und Jahr eine gute Investition.

Gruß
Astacus
 
@ Supernova & Astacus

es ist wirklich sehr interessant Eure Meinungen zu verfolgen, da sprechen zwei wirkliche Experten. Zwar unterschiedliche Meinungen, aber jede für sich hat durchaus seine Gültigkeit.

Zu Supernovas Methode der Wiederverwertung ist zu sagen, dies gehört wirklich nur in die Hände eines Kenners und der auch alle Symptome der AFB kennt.

Den Astacus gebe ich insofern recht, denn wenn Völker 25 und mehr Rähmchen pro Jahr ausbauen, braucht der Bienenvater ganz sicher nicht neidg zu werden. Man muss sich einmal vorstellen, das waren mindestens 25 Brutwaben und mindestens 25 volle Honigwaben.

Rechnen wir einmal

25 Brutwaben sind 2,5 verkaufsfähige Völker mit einem Wert von mindestens 300,-- Euros

25 Honigwaben sind mindestens 50 Kg Honig zu dem Wert von 450,-- Euros

Dieses Volk hat somit eine Wertschöpfung von mindestens 750,-- Euros geschaffen. Was sind da schon 25 selbstgemachte Rähmchen!

Josef
 
Astacus schrieb:
Hallo Supernova,

ich gebe dir vollkommen Recht, daß man von den eigenen Rähmchen keine Faulbrut bekommen kann. Mich stört nur dieses "Gespare" bei der Imkerei, wenn ich sehr gute Arbeit verrichten will, dürfen meine Bienen auch in neuen Wohnungen leben. Dort wo man als Imker richtig sparen könnte (gemeinsame Schleuder, Dampfwachsschmelzer, Mittelwandpresse,...), kommt man in den Ortsgruppen nicht weiter, weil jeder sein Süppchen kocht. Für mich sind die 10 € für neue Rähmchen pro Volk und Jahr eine gute Investition.

Gruß
Astacus

Wenns denn nur 10€ wären, dann hast du schon Recht! Knausern ist genau so schlimm wie asen. Da hast schon auch recht.

@drohne
Deine 750€ sind Rohgewinn! Davon ziehst du deine Kosten ab und dann bleibt davon nimmer viel...
 
Supernova schrieb:
@drohne
Deine 750€ sind Rohgewinn! Davon ziehst du deine Kosten ab und dann bleibt davon nimmer viel...

Ist schon klar, imkern ist reines Verlustgeschäft und wir Bienenhalter tunken nach getaner Arbeit trockenes Brot in nichtverkauftem Honig. Aber dennoch waren einmal mindestens 50 kg Honig drinnen.
 
Hallo,

interessant wäre nun Eure Kosten pro Volk ohne die Anschaffungskosten für Beuteteile, Lager und Honigerntegeräte.

Ich fange mal an:

25 Rähmchen = 10,50€
25 Bio-Mittelwände = 16€
Propolisgitter = 1,5 €
Varroabekämpfung= 5 €
14kg Apiinvert = 14 €
Futterkranzuntersuchung =1,83€
Abdampfuntersuchung = 0,83€
Qualitätsiegeluntersuchung = 4€

Gesamt: 53,66 € Fixkosten / pro Volk

Meine heurige Einahmen pro Volk:
15,3 kg Honig <16% Wassergehalt
9,17 kg Honig zwischen 16,0 und 17,2 % Wassergehalt
4 Fläschen Propolis a 20ml

Fällt Euch noch etwas ein, was ich vergessen habe ?

Gruß
Astacus
 
drohne schrieb:
Rechnen wir einmal

25 Brutwaben sind 2,5 verkaufsfähige Völker mit einem Wert von mindestens 300,-- Euros

25 Honigwaben sind mindestens 50 Kg Honig zu dem Wert von 450,-- Euros

Josef, deine Rechnung ist sehr optimistisch angelegt. Ein Volk mit 7-8 Waben kostet etwa 70 bis 90 Euro, dementsprechend erhält man aus 25 Brutwaben 3 Völker x 70 bis 90 Euro, das sind dann 210 bis 270 Euro.

Und wo erhältst du 9 Euro für ein Kilo Honig? (450 Euro durch 50 kg aus deiner Rechnung). Da ist das Glas noch nicht einmal berücksichtigt :roll: Somit müsstest du mind. 9,50 Euro für ein Kilo Honig verlangen - und das ist ja nur der Umsatz, nicht der Gewinn!
 
Reinhard schrieb:
Josef, deine Rechnung ist sehr optimistisch angelegt. Ein Volk mit 7-8 Waben kostet etwa 70 bis 90 Euro, dementsprechend erhält man aus 25 Brutwaben 3 Völker x 70 bis 90 Euro, das sind dann 210 bis 270 Euro.

Und wo erhältst du 9 Euro für ein Kilo Honig?


1. Ein Volk mit 10 Waben, wobei 7 - 8 BW sind, kostet bei mir mit einem Zertifikat locker seine 120,-- Euros. Man sieht, auch hier rentiert sich die Bio Betriebsweise.

2. 1 kg vom billigsten Honig kostet ebenfalls bei mir nachweisbar 8,-- der teuerste 12,50 und das natürlich ohne Glas. 1/2 kg 4,50 bzw. 6,50.

3. Voraviso: sollte es im kommenden Jahr tatsächlich Alpenrosenhonig geben, wäre dieser mit größter Wahrscheinlichkeit noch teurer.


@ Astacus

Kosten schreibe ich niemals auf, ansonsten verbietet mir meine Frau zu imkern. :n3:

Josef
 
Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Um diesen wunderbaren Thread zum Abschluss zu bringen, hier die bereits zerhackten Rähmchenteile. Glaubt mir liebe Freude, es gibt kein besseres Anzündholz für den Kachelofen.

Josef

2011010648_zerhackterhmchenteile.jpg
 
Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Hallo Josef!
drohne schrieb:
die bereits zerhackten Rähmchenteile.
Ich wünsch mir auch immer ein größeres Ofentürl :lol: , nicht mal meine Zanderrähmchen gehen da rein. Aber zerhacken wär mir schon zu aufwändig, ich mach das mit meinem Körpergewicht- knaxx.

Schönen Gruß
Norbert
 
Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Astacus schrieb:
Fällt Euch noch etwas ein, was ich vergessen habe ?

Du hast die Abschreibungen für die Geräte, den kalkulatorischen Unternehmnerlohn sowie die kalkulatorische Miete für eigene genutze Räume vergessen.


Wo bitte gibts so viele Rähmchen für 10 €?

Wenn ich die bestelle, dann kosten die immer 1 € pro Rähmchen + Versand.
Da ist man locker bei 50 € pro Volk.

Beste Grüße

Dennis
 
Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Hallo Josef

erkläre mir doch mal die Herstellung deiner Rähmchen.

Das Holz der Rähmchen ist das gehobelt oder machst du das selber?
Dann auf der Kreissäge schlitzen?
Nun Zusammenfügen und vernageln?
Bohren und Drahten?
Ist eine Abstandsregelung auch dabei?
Nägel und Draht verzinkt oder Va?

Gruß Markus :n99:
 
Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Man muss unterscheiden Markus, wir sind ein Betrieb wo mehrere Erwachsene mitarbeiten und jede/r von uns hat seine eignen Möglichkeiten und arbeitet auch nach seinen Methoden. Da redet keiner den anderen drein und jeder kann machen wie er/sie es für richtig hält, verantwortlich sind wir lediglich unserer strengen Chefin. Ich selber bin da eher auf schnell und billig orientiert, mein Schwiegersohn hingegen als gelernter Ing. macht perfekte und äußerst genaue Rähmchen, da ist eines wie das andere.

Zu mir: aus 22mm Sägerauhen Brettern werden 22 x 10mm Leisten geschnitten, es gibt da keinen Stärkeunterschied zwischen Trägerleisten und Unterleisten. Auch die Seitenteile sind stets 22 x 10mm. Da wird nicht geleimt, auch nicht geschlitzt oder was auch immer, lautet doch die Devise "so schnell als nur möglich, so billig als es nur geht. Dies deswegen, weil bei uns sämtliche Rähmchen nach nur einem Jahr Verwendung getauscht werden Genagelt wird die Trägerleiste mit 2 x 40er die Unterleiste mit 1 x 40 er Nägeln. Da wir Dickwaben haben, sind immer sechs Bohrlöcher vonnöten, gedrahtet wird mit E-Draht. Abstandshalter nicht immer, wenn ja mit U Nägeln, aber auch mit kleinen 25er Schrauben.

Josef
 
AW: Re: Der Kachelofen freut sich und ich habe frisches Bienenwa

Hallo Josef!
Kannst Du vielleicht bitte mal bei Gelegenheit ein paar Fotos von Deiner Rähmchenfertigung posten?
Danke und LG Max
 
Mach ich gerne Max, da musst allerdings bis zum kommenden Winter warten.
 
@Josef,
der Winter ist fast vorbei, aber du hast doch bestimmt einige Fotos gemacht. Oder ??


Danke
Hendrik
 
@Josef,
der Winter ist fast vorbei, aber du hast doch bestimmt einige Fotos gemacht. Oder ??

Hab noch gar nicht damit angefangen, das Holz liegt zwar schon längst griffbereit, aktuell bin ich aber mit tausend Dingen beschäftigt.

Bitte also noch um Geduld,Fotos kommen ganz sicher.

Josef
 
@ Drohne Rähmchenproduktion im Winter zur vollen Zufriedenheit verlaufen?
 
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