Dringend Hilfe gesucht...

So, wir waren gestern einkaufen! Einen schönen Deckel mit Blechdach, eine Folie zum Darunterlegen, ein Varroagitter, einen Docht für den Verdunster, eine Bienenflucht und Handschuhe für meinen Mann. Puh, ich hoffe, wir sind jetzt gut ausgestattet! Gestern Abend habe ich gleich noch den Deckel gewechselt. Jetzt gefällt mir das auch gleich viel besser. Vorher mussten wir das Propolisgitter über die Leerzarge hängen, um das Styropor am Deckel vor den Bienen zu schützen. Das ist aber immer wieder dann in den Leerzarge reingefallen, weil sich so viele Bienen drangehängt haben. Das war wirklich alles doof. Jetzt macht das einen soliden Eindruck. Das Varroagitter ist etwas kleiner als unser Boden, deswegen passt es ganz wunderbar da rein. Die Dame meinte, das passt so und stört bei der Diagnose nicht weiter. Ich habe es gestern Abend noch in den Bienenstock gelegt.
Der Docht ist eigentlich ein großes Stück Papier. Wir sollen es dann je nach Außentemperatur passend zuschneiden.
Die Bienenflucht haben wir für die nächste Honigernte gekauft und die Handschuhe für meinen Mann, weil seine große Hände nicht in die Handschuhe passen, die wir zum Stock mitbekommen haben. Ich bin jetzt ab Montag für über drei Wochen unterwegs, das heißt, er muss dann jetzt alles bei den Bienen machen.

Unser Plan ist jetzt: Gemeinsam am Sonntag Abend nach dem Varroagitter schauen und dann füttere ich entweder nochmal oder wir machen gleich die Behandlung. Wie lange muss der Verdunster dann im Stock bleiben? Unsere Freundin meinte, vier Wochen lang. Ist das korrekt? Wäre für meinen Mann natürlich ideal, dann bräuchte er während ich weg bin, gar nichts zu tun.

Danke für den Hinweis bezüglich Fütterung! Wir haben jetzt erstmal nicht weiter gefüttert.

Witzig ist für mich als Bienenneuling, dass die Bienen wirklich "gute" und "schlechte" Tage haben. An manchen Tagen ist es ihnen anscheinend völlig egal, dass ich oben aufmache und den Futtertopf rausnehme und an anderen Tagen herrscht eine riesige Aufregung, nur weil ich den Deckel tausche... Ich rede immer sehr nett mit ihnen, aber leider sind sie ja zu kurzlebig, um sich an die betreuuende Person gewöhnen zu können...
 
Futter hat nun das Volk schon ausreichend genug, nun sollte es unverzüglich den Milben an den Kragen gehen.

Selber arbeite ich mit Ameisensäure auf Schwammtüchern, bitte etwas Geduld, unsere Experten für Langzeitverdunstern melden sich sicher noch.

Josef
 
Hallo,

Unser Plan ist jetzt: Gemeinsam am Sonntag Abend nach dem Varroagitter schauen und dann füttere ich entweder nochmal oder wir machen gleich die Behandlung. Wie lange muss der Verdunster dann im Stock bleiben? Unsere Freundin meinte, vier Wochen lang. Ist das korrekt? Wäre für meinen Mann natürlich ideal, dann bräuchte er während ich weg bin, gar nichts zu tun.

Grade die Behandlungsphase kann kritisch werden. Den Verdunster reinstellen und 3 Wochen nicht nach den Bienen gucken kann tötlich enden. Wenn während der Behandlung die Wächterbienen durch den Säuregeruch die Räuber nicht erkennen ist das Futter nach kurzer Zeit in den Völkern des Nachbarn. Schlägt das Wetter um, zieht eventuell die Ameisensäure Luftfeuchtigkeit und verdünnt sich selbstständig oder die verdunstungsmenge ist zu hoch und die Bienen ziehen teilweise aus der Kiste. Außerdem haben wir schon von szenarien von ausgelaufener Säure durch schräg stehende Völker und der gleichen gehört.

Also besser du schickst deine bessere Hälfte alle zwei Tage zu dem Volk, er soll kurz gucken ob die Bienen in der Kiste sind, abschätzen was das Volk wiegt und eventuell die Nase richtung Bienen recken ob es noch nach Säure riecht.
 
Hallo!
Wir haben eben das Varroagitter wieder raus genommen. Nach intensiver Suche sind wir uns sicher, dass wir nur eine Milbe (lebend) gefunden haben.
Sollen wir nun trotzdem behandeln? Weil in einigen Büchern steht, dass man erst ab 10 Milben pro Tag behandelt.

Liebe Grüße, Andrea
 
Sollen wir nun trotzdem behandeln? Weil in einigen Büchern steht, dass man erst ab 10 Milben pro Tag behandelt.

Die Windel, wie dies so treffend heißt, war erst 24 Stunden drinnen, zudem war die sicher nicht Ameisen sicher eingeölt, füg Dich nur ja nicht auf der sicheren Seite.

Grundsätzlich, eine mit Öl eingepinselte Windel kommt ins Volk, vier Tage später zählst die Milben aus, hast mehr als 5 Stück pro Tag so ist eine Behandlung unausweichlich.

Josef
 
Schade irgendwie, dass dann in keinem Buch steht, dass man die Windel einölen muss, um ein valides Ergebnis zu bekommen! Womit muss man sie denn einölen?

Wir haben also heute die Behandlung gestartet. 180 ml Ameisensäure. Als Rähmchen 3 in die obere Zarge reingehängt. Nummer vier war mit Brut voll, 1 und 2 mit verdeckeltem und unverdeckeltem Honig/Futter. Jeweils symmetrisch auf der anderen Seite auch. Zufällig bin ich über die Königin gestolpert und habe sie kurz beobachtet. Faszinierend. Sie fand es wohl nicht so spannend, versuchte dann wegzufliegen und landete dabei im Stock. Hatte die Wabe über den Stock gehalten. Sie ist dann sofort zwischen den Rähmchen verschwunden. Bin sehr froh, sie mal gesehen zu haben und jetzt zu wissen, dass sie unverwechselbar ist.
Der untere Raum ist inzwischen komplett ausgebaut, wir konnten ja größtenteils nur Mittelwände reinhängen.
Die Damen waren heute super entspannt und es hat echt Spaß gemacht mit ihnen! Was als Notlösung begann, entwickelt sich langsam als tolles neues Hobby! Inzwischen freue ich mich sehr über sie.

Mein Mann schaut also alle zwei Tage mal nach ihnen. Riechen kann er leider nichts (Nase geschädigt), aber er wird sie abwiegen und den Verdunster regelmäßig kontrollieren. Wie lange soll er nun drinnen bleiben? Bis er leer ist?

Die armen Bienchen fächeln wie wild vor dem Stock.
 
Heute übrigens nach 6 Stunden Behandlung 8 Milben auf der nicht eingeölten Windel. Die war 24 Stunden drin.
Lassen wir die Windel jetzt während der Behandlung drin oder muss der Befall erst wieder nach der Behandlung kontrolliert werden?

Danke und liebe Grüße,
Andrea
 
Na da wollen wir doch sogleich die Daumen für eine erfolgreiche Entmilbung drücken

Schade irgendwie, dass dann in keinem Buch steht, dass man die Windel einölen muss, um ein valides Ergebnis zu bekommen! Womit muss man sie denn einölen?

Dermaßen geballtes Fachwissen bekommt eigentlich nur hier, hier wird nichts verschwiegen und gibt es auch keine Geheimnistuerei.

Zum Windel fetten nimmst am besten flüssiges Schmalz, mit einem Pinsel einen Film ähnlich wie beim streichen auftragen, folglich ab damit in den Boden. Hast kein Schmalz so kannst auch billiges Pflanzenöl -nur ja kein Palmöl, da bekomme selbst ich einen roten Kopf- verwenden, auch Rapsöl eignet sich wunderbar für unsere Zwecke.

Warum einfetten, Ameisen scheuen davor zurück diese Windel zu betreten, zudem bleiben abfallende und mitunter noch lebende Milben im wahrsten Sinne des Wortes darauf picken.

Josef
 
Hat sich nahezu gekreuzt

Heute übrigens nach 6 Stunden Behandlung 8 Milben auf der nicht eingeölten Windel. Die war 24 Stunden drin.
Lassen wir die Windel jetzt während der Behandlung drin oder muss der Befall erst wieder nach der Behandlung kontrolliert werden?

Die ersten 8 sind schon einmal ex und wennst davon ausgehst, dass zumindest 80 - 90 % der Milben in der Brut sind, so kannst Dir vorstellen was da noch so alles herunterkommt.

Die Windel bleiben ab nun immer drinnen, einmal pro Monat werden die jedoch gesäubert. Weitere und neuerliche Kontrollen sollten stets ab dem 4. Tag der Windelgabe erfolgen, also auch in den Herbst- und Wintermonaten, somit weißt jederzeit Bescheid was da drinnen los ist.

Josef
 
Hallo!
Nur ganz kurz, da vom Handy. Da bin ich so ungeschickt.
Die Ameisensäure ist inzwischen verdunstet. Ist das okay? Sollen wir nun warten oder wieder auffüllen? Füttern?

Liebe Grüße,
Andrea
 
Hallo!
Nur ganz kurz, da vom Handy. Da bin ich so ungeschickt.
Die Ameisensäure ist inzwischen verdunstet. Ist das okay? Sollen wir nun warten oder wieder auffüllen? Füttern?

Liebe Grüße,
Andrea

Hallo Andrea, was für Temperaturen herrschen bei dir? Für AS sind Temperaturen über 30°C ungeeignet. Bitte warte noch bis so um die 25°C sind.
gruß Olaf
 
Hallo!

Nach einem anstrengenden Herbst wende ich mich nochmal an euch. Wir haben zwei Mal mit Ameisensäure behandelt. Allerdings war es im August wohl zu heiß dafür, da sie wie damals geschrieben, sehr schnell verdunstet war. Wir konnten dann erst im September nochmal behandeln, weil wir hier einen sehr heißen Sommer hatten. Jetzt habe ich wieder die Windel gesäubert und vier Tage lang drinnen gelassen. Sie war eingeölt. Wir haben jetzt ca 16 Milben gefunden. Es fallen also ca. 4 Stück am Tag, wenn keine Ameisen uns etwas weggefressen haben. Das ist gerade noch so an der Grenze, wie ich gelesen habe, oder? Das Volk ist recht stark. Wir überwinter ja zweizargig. Ich habe heute früh ganz kurz zwischen den zwei Zargen aufgemacht und reingeschaut. Die Bienen saßen bei unter 5 Grad auf 8 Rahmen. Müssen wir jetzt noch irgendwas tun? Wir haben noch Oxalsäure "Bienenwohl". Sollen wir damit nochmal behandeln? Oder lassen wir jetzt einfach alles in Ruhe?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe,

Andrea
 
Oder lassen wir jetzt einfach alles in Ruhe? [/ QUOTE]

Nein, das wäre absolut verantwortungslos, also solltest etwas machen.

Nachdem ich Bienenwohl nicht verwende, sondern einzig Ameisensäure auf Schwammtuch und Oxalsäure mit Verdunster, würde ich jetzt im Oktober unverzüglich zu Oxalsäure greifen um damit eine vierer Serie, also jeden vierten Tag und viermal hintereinander OxS verdampfen.

Eventuell meldet sich jemand zu Wort der/die Bienenwohl verwendet.

Josef
 
Nach meinen Varroa Indikator

Unbedingt gegen Varroa behandeln!
Dein Bienenvolk hat ca. 1332 Varroamilben und sollte unbedingt behandelt werden.
Ungefähr 1065 Varroamilben könnten im brutlosen Bienenvolk erfolgreich behandelt werden, nur etwa 266 Varroamilben können erfolgreich behandelt werden im Bienenvolk mit Brut.210V.jpg

https://www.ibeekeeper.de/de/imkereiverwaltung/tool/edlinger_varroaindikator
 
Das ist eine Situation die zur Zeit Anfang Okober viele Imker haben, wie behandelt man jetzt? Eine schwierige Frage, mit Ameisensäure, Bienenwohl usw. bringt man die vielen Milben nicht raus ohne die Bienen zu schädigen (oftmalige Anwendung oder hohe Dosierung), was bleibt? Allein das bienenschonende Verdampfen, am besten im Umluftverfahren (Oxamat) das hat den höchsten Wirkungsgrad weil es die OxS auch durch die dicht sitzenden Bienen auf den Brutwaben zieht und vor allem kann man es öfters anwenden.

Es ginge evtl. mit Milchsäure? Man muss dabei allerdings jede Wabe einzeln ziehen und ich habe damit keine Erfahrung und weiß auch nicht ob man es öfters anwenden darf, ich weiß nur dass man es öfters anwenden muss, den mit einmal besprühen ist die Sache nicht getan. Sicher weiß jemand mehr.
 
Hallo!

Nach einem anstrengenden Herbst wende ich mich nochmal an euch. Wir haben zwei Mal mit Ameisensäure behandelt.
Allerdings war es im August wohl zu heiß dafür, da sie wie damals geschrieben, sehr schnell verdunstet war. Wir konnten
dann erst im September nochmal behandeln, weil wir hier einen sehr heißen Sommer hatten. Jetzt habe ich wieder die Windel
gesäubert und vier Tage lang drinnen gelassen. Sie war eingeölt. Wir haben jetzt ca 16 Milben gefunden. Es fallen also
ca. 4 Stück am Tag, wenn keine Ameisen uns etwas weggefressen haben. Das ist gerade noch so an der Grenze,
wie ich gelesen habe, oder? Das Volk ist recht stark. Wir überwinter ja zweizargig. Ich habe heute früh ganz kurz
zwischen den zwei Zargen aufgemacht und reingeschaut. Die Bienen saßen bei unter 5 Grad auf 8 Rahmen.
Müssen wir jetzt noch irgendwas tun? Wir haben noch Oxalsäure "Bienenwohl". Sollen wir damit nochmal behandeln?
Oder lassen wir jetzt einfach alles in Ruhe?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe,

Andrea


Hallo Andrea,

ich schließe mich da Josef an.
Nichts zu tun wäre verantwortungslos.

Ameisensäure nutzt unter 15°C nichts mehr.
Bienenwohl in mehrfacher Behandlung hatte bei mir zur Folge, dass die
Königin im darauf folgenden Frühjahr nur noch wenig bis fast gar nicht
mehr stiftete.
Ich würde mich da auch an Josefs Vorgehensweise halten und
Oxalsäure "verdampfen".
Damit bist du Witterungsunabhängig und ich hatte noch nie
irgend eine negative Wirkung auf das Bienenvolk beobachtet.


VG
Hagen
 
was bleibt? Allein das bienenschonende Verdampfen, am besten im Umluftverfahren (Oxamat) das hat den höchsten Wirkungsgrad weil es die OxS auch durch die dicht sitzenden Bienen auf den Brutwaben zieht und vor allem kann man es öfters anwenden.

Dazu kann man nur sagen: so ist es!
Da du sicherlich erst noch einen Verdampfer kaufen mußt: kauf dir gleich einen gscheiden! So ein Gerät kauft man sich einmal und hat es dann sein Leben lang (wenn man drauf aufpaßt).

Nebenbei: der Alfranseder.de scheint jetzt wieder lieferfähig zu sein...
 
... Olafs (Imker2306) Varroagun geht auch ... man braucht bloß noch einen Brenner ...

nur mal so zur Anregung

Wolfgang
 
... Olafs (Imker2306) Varroagun geht auch ... man braucht bloß noch einen Brenner ...

nur mal so zur Anregung

Wolfgang
Ja genau, ich machte es mir heuer auch damit einfacher
oxi18.jpg

Natürlich Eigengerät, das aber super gut funzt :thumbright:
 
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