Frage zu Kalkbrut

Josef Fleischhacker

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Bei Nilsens ersten Bilder ist nicht einmal für die schlimmsten Pessimisten Kalkbrut erkennbar, hier einen positiven Befund zu erstellen wäre ausgesprochen kühn. Die im #45 vom 05.07. als erste vorgezeigte Wabe sieht tatsächlich geradezu großartig aus, keine Ahnung ob dies die gleiche Wabe ist.

Josef
 

Sturmimker

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Naja Nils,
Wenn ich mir die Bilder von #74 ansehe ist doch die Gacke am dampfen, oder? Es ist doch nur ein Volk befallen. Ich würde diesem Leiden ein Ende machen. Königin wechseln-> Brut vernichten-> neue Kiste-> Mittelwände-> Futter und beobachten. Mit dieser Aktion hättest du gleichzeitig die Milben im Griff und veringerst die Ansteckungsmöglichkeiten wesentlich.
Wie du mit Wachs und Beutenmaterial umgehen kannst hat ja Walter schon beschrieben. Wichtig ist die Entseuchung vom Wachs und die Desinfektion der Kisten. Ich stell jetzt mal die Frage um wieviel Wachs es da gehen würde? Steht es tatsächlich dafür nicht das ganze Zeug einfach thermisch zu verwerten? Wegen einem halben Kilo Wachs und 20 Rähmchen a'1 Euro riskiere ich sicher nichts! aber das muss jeder selbst entscheiden...
schreibt der Michael, der es gewöhnt ist mit seuchentechnischen Sauerein der Nachbarimker zu leben und zu imkern
 

Nils

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Servus miteinander,

Züchter informieren ist mit Sicherheit eine gute Idee .
Ich werde mal mit dem Züchter reden, aber Selbstgespräche bringen mich da wohl auch nicht weiter *lach.*
Die Königin ist standbegattet und entstammt einer stehen gelassenen Schwarmzelle.
Keine Ahnung woher nun die "verkalkten" Gene stammen: von der Königin oder vom beteiligten Drohn?

Was mich her ein bisschen nervös macht ist diese "Explosion" innerhalb doch relativ kurzer Zeit.
Ja, das hat mich auch sehr erschreckt!
Ich weiß nicht mehr, ob es dieselbe Brutwabe ist, die ich schon vor 1 Woche fotografiert habe, aber damals sahen alle Brutwaben einwandfrei aus, schön geschlossen. Und nur 6 Tage später...


Bei solch einem massiven Kalbbrutbefall
Wenn Josef so schreibt, dann ist es wohl ein starker Befall!? Ich kann das schlecht einschätzen.
Das LWG-Bayern empfiehlt, Waben mit >10% Befall zu entsorgen. Ich denke daß es mehr als 10% sind, wenn man die ausgeräumten Zellen mit einrechnet? Dann war die Vernichtung dieser Brutplatte wohl gerechtfertig, auch wenn mir diese Tat auch heute noch Bauchweh verursacht....


hätte ich unverzüglich die Kö abgedrückt, die Brut auslaufen lassen
Naja, so ähnlich mache ich es nun ja auch, nur daß die Kö im Apidea noch 3 Wochen leben darf um NSZ zu verhindern.

Aber ich denke schon auch darüber nach, ob ich überhaupt noch 3 Wochen bis zum auslaufen der Brut warten soll oder nicht doch lieber auch die restliche Brut vernichte. So zieht es sich noch hin und ist eine Gefahr für die anderen Völker.

Auf der Windel zeigt sich nun daß auch im linken Bereich Kalkbrut ausgeräumt wird - ich erspare euch mal das Bild. Aber es sieht ähnlich aus wie vorher auf der rechten Seite der Beute, dort wo die entnommene Wabe hing. Mindestens eine wenn nicht zwei weitere Waben sind nun wohl auch dort stärker befallen. Also kann man annehmen, daß der Befall auf allen Waben ähnlich stark sein dürfte.

Insgesamt hat die Anzahl der Mumien vor dem Flugloch jedoch deutlich abgenommen durch die letzte Aktion. Das zeigt mir, daß die meisten Mumien wohl aus eben der entnommenen BW stammen.

Wie auch immer, nachdem der Eingriff erst vorgestern war werde ich jetzt nicht gleich wieder reinrumplen. Das Wetter paßt jetzt auch einige Tage lang nicht mehr, erst ab Dienstag wird es wieder wärmer und trocken. Bis dahin beobachte ich und wenn es sich noch weiter verschlimmert kommt das Volk in eine neue Beute und die Restbrut in die Gefriertruhe. Furchtbar! :(

Die ehemaligen Brutwaben würde ich mit Sicherheit verbrennen,
Das ist nun für mich eine wichtige Frage, wie ich das verseuchte Zeug entsorgen soll!

Josef, wie genau würdest du Brutwaben samt Rähmchen verbrennen? In den Kachelofen passen die Rähmchen nicht und würde dem Ofen evtl. auch nicht gut tun. Ein Lagerfeuer ist auch nicht so meine Sache, Feuerschale habe ich keine. Bliebe noch die Entsorgung über den Hausmüll, der bei uns in der Verbrennung landet. Aber das ist auch so eine Sache...
Oder ich grabe ein tiefes, tiefes Loch in den Garten....

Riskieren möchte ich nichts und eigentlich auch die Waben nicht einschmelzen. Mag sein daß der Dampfschmelzer die Sporen abtötet, aber es bliebe stets ein ungutes Gefühl, wenn ich MW gieße... Rähmchen habe ich auch noch genug auf Lager.
Met habe ich noch nie gemacht, mag ich auch nicht ;) und habe auch nicht das Werkzeug dazu.

Was also tun? Es sind jetzt 10 Rähmchen mit Brut im Kasten, dazu noch die 4-5 Rähmchen aus dem HR, und das Apidea in dem sich die Alte nun befindet.
Die Beuten und den Boden werde ich gründlich ausflammen bis es schwarz wird! Ebenso den Innendeckel.
Mein Problem sind nun die Rähmchen...




Was mich wundert, die Jetztzeit, vor allem bei dem gewesenen Heißen Juli sollte es keine Kalkbrut geben,
Das verstehe ich auch nicht recht! Was war hier der Auslöser? Ich hatte den Gitterboden offen, das ist meine einzige Erklärung...

Aber: ich erinnere mich dumpf daran, daß ich irgendwann bei dieser Königin (damals noch in einem anderen Stock) schon mal längere Zeit dieses schwarze Gemüll hatte. Jedoch keine Mumien! Weder auf dem Boden noch am Flugloch. Ich weiß nicht mehr genau ob es im Herbst war oder im Frühling.

Mit dem Schwarmtrieb kam die Königin raus und jetzt flammt die Kalkbrut wohl erst richtig auf, obwohl alle Waben neu gebaut wurden.
Jedenfalls ist das schwarze Gemüll mit der Königin "mitgewander", also scheint sie ein erheblicher Faktor zu sein. Mir wird nichts anderes übrig bleiben als sie zu beseitigen. Eine wunderschöne, sehr große, sehr legefreudige und äußerst friedfertige Königin. Das ist für mich ein wahrer Jammer, war doch diese Linie stets eine meiner Lieblingslinien....

Die Tochter von ihr ist nun im bisherigen Kasten aktiv, hier konnte ich auf der Windel noch nichts entdecken. Die Brut werde ich mir in der nächsten Woche mal anschauen.

Servus,

Nils
 

Zenz

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Nils, würde dir zu kurz und schmerzlos raten, überhaupt wenn nur dieses eine Volk betroffen ist.
Alles in eine desinfizierte Beute auf MW, neue Königin dazu, füttern und Varroa behandeln und die Brutwaben vernichten und lieber heute noch durchführen, wie noch länger warten. Und Ruhe im Tal :)
Dein Problem hätt ich gern... wenn ich an meine Horde Ableger denke... :-(
Gruß Martin
 

Nils

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Servus Martin,

danke für den Rat. Heute geht es sich leider nicht mehr aus, ab morgen solls regnen - ich habe also noch ein bischen Zeit das zu durchdenken. Aber ich ziehe deinen Vorschlag sehr ernsthaft in Erwägung...

Dein Problem hätt ich gern... wenn ich an meine Horde Ableger denke... :-(

Ja, schlimm! Hast du schon irgend einen Plan wie du vorgehen willst?
Wie stark ist denn der Befall bei dir?
Auch bei dir ist es merkwüridg, daß jetzt im Sommer die Kalkbrut auftritt. Warm genug wäre es ja wohl gewesen.
Je mehr ich darüber lese und höre, desto mehr kommt mir der Gedanke, daß man eigentlich noch nicht viel über Kalkbrut weiß...

Viel Glück,


Nils
 

WalterRojky

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Hallo Nils
Zur Ergänzung sollte ich noch eine Meldung, diese erreichte mich vor mehr als 15 Jahren, ein russischer Imkerkollege warnte nicht damals organische Säuren zur Varroabehandlung zu verwenden. Man geht damit in die Richtung von Kalkbrut in den Völkern zu bekommen. Damals negierte ich diese Warnung, bekam allerdings einige Jahre danach selber Kalkbrut in einzelnen Völkern. Die Waben wurden eingeschmolzen, die Rähmchen abgeflammt. Kurz darauf bekam ich den Tipp mit dem Kalkwasser, leider (oder Gott sei Dank) keine Kalkbrut mehr.
mfg Walter
 

altbiene

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ein russischer Imkerkollege warnte nicht damals organische Säuren zur Varroabehandlung zu verwenden. Man geht damit in die Richtung von Kalkbrut in den Völkern zu bekommen. Damals negierte ich diese Warnung, bekam allerdings einige Jahre danach selber Kalkbrut in einzelnen Völkern. Die Waben wurden eingeschmolzen, die Rähmchen abgeflammt. Kurz darauf bekam ich den Tipp mit dem Kalkwasser, leider (oder Gott sei Dank) keine Kalkbrut mehr.

Das ist ja spannend. Normalerweise mögen Pilze kein saures Milieu. :-k
 

Bienenfreund87

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Wenn du die Waben verbrennen willst kannst das auch notfalls in einem Erdloch oder einer Scheibtruhe machen, nur Wasser bereithalten für den Fall der Fälle :thumbright: ich würde da auch nicht zulange warten und handeln.
 

Josef Fleischhacker

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Bitte aufpassen meine Herrschaften, kaum hat es einige kühle Regentage, schon sieht man die ersten Kalkbrutmumien.

Hab heute abermals Honigwaben entnommen, ein in letzter Zeit eher zurückgebliebens Volk mir sofort auf, näher in Augenschein genommen sah ich sofort erste weiße Mumien. Keine Frage, dieses Volk wurde unverzüglich aufgelöst.

Josef
 

WalterRojky

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Hallo Bienenfreunde
Waben verbrennen ist überhaupt nicht nötig! Einschmelzen genügt, alle Waben des Volkes und keinesfalls mit anderen Völkern tauschen!
Pilze reagieren sehr stark auf pH-Wertänderung, womit man mit basischer Futterzugabe Abhilfe schaffen könnte!
mfg Walter
 

WalterRojky

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Zuckerwasser mit abgestandenem Kalkwasser anrühren! Kalkwasser hat hohen pH-Anteil, mit Zucker aufgemischt ergibt basisches Futter
mfg Walter
 
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