Frage zu Kalkbrut

Nein, nicht wirklich, aber wer hat um diese Zeit schon ausreichend MiW zur Verfügung,
Richtiger Imker hat das ganze Jahr über ein paar kg Mittelwände in Reserve da liegen. ;)


dazu muss auch die Frage der vorhandenen Brut und was damit geschehen soll
Natürlich einschmelzen/vernichten. Wenn ich "heile", heile ich richtig oder gar nicht! :)

Ähm, so denke und handle ich, will hier keinem sagen was er machen muss. ;)
 
Hallo!

Im Falle von Brutkrankheiten ist wurschteln immer der falsche Weg.

Eine gereinigte Beute, unbebrütete Waben, oder Mittelwände und füttern ist hier angesagt. Und wenn die Bienenmasse schon zu gering ist, bin ich für die Anwendung von Schwefel.

Nein, nicht wirklich, aber wer hat um diese Zeit schon ausreichend MiW zur Verfügung

Um für den Fall einer Bienenkrankheit gewappnet zu sein,
sind Rähmchen und Mittelwände in Standgröße stets lagernd.

Schöne Grüße Sepp
 
Ich bitte zu unterscheiden, es gibt verschiedene Einstufungen, selber unterscheide ich

1 = schwacher Befall, ist vermutlich bei Beehouser der Fall, er schreibt von einem starken Volk

2 = mittlerer

3 = ist die stärkste Stufe, da gibt es massenhaft weiße Zellen, der Boden ist ziemlich arg von Mumien bedeckt, das Volk selber ist schwach

Richtiger Imker hat das ganze Jahr über ein paar kg Mittelwände in Reserve da liegen.

Sowohl mir, als auch unseren Jungen gingen zar nicht die MiW aus, davon haben wir mehr als genug, jedoch die Rähmchen

Josef
 
Verstehe ich alles nicht wann macht ihr "alten Hasen" eigentlich eure Planung, Mitte der Saison?
zwischen Weihnachten und Neujahr wird geplant: was habe ich vor, was brauche ich und was halte
ich als Reserve?
Wenn den NEUEN mal etwas fehlt verstehe ich das aber nicht bei langjährigen Imkern.
Schade das du so weit weg wohnst , hättest von mir schon mal 50 Rähmchen haben können. :(
 
Habe heute das Volk genauer durchgesehen und nebenbei mal so eine Königin um die Ecke gebracht.

Primar waren es zwei Brutwabe auf der Kalkbrut-Larven zu sehen waren, auf einer vollverdeckelten Brutwabe so etwa 20 Stück. Auf einer anderen waren nur 10 Stück zu sehen.

Überlege nun, ob ich mir Chrigels Tip zu herzen nehme und die Brutwaben austausche, es ist nur so dass das Volk noch ca. 8 Brutwaben hat, davon eine oder 2 mit offener Brut.

Soweit ich verstanden habe, muss man den Zyklus unterbrechen und die Ammenbienen aus dem Larven-Futterkreislauf bringen, damit die Sporen nicht weiterverbreitet werden.
Würde damit heißen, ich sollte die Bienen im schlimmsten Fall nicht weiter verwenden. Damit wäre das Volk eher abzuschwefeln. Das wäre die letzte Wahl.

Lt. Chrigel könnte ich aber auch alle Bienen in einen Kunstschwarm kehren und mit einer Königin zusammenbringen. Das gleiche wäre aber auch, wenn ich alle Brutwaben entnehme und die Bienen in eine neue Beute am Standort kehre und darauf das Apidea aufsetze. Ich hätte sogar zusätzlich noch ausgebaute Waben für einen schnellen Start.

Was spräche denn dagegen, die Bienen noch möglichst weit auslaufen zu lassen und dann den Rest der Brutwaben zu entnehmen?
 
8 Waben mit Brut sind schon ein starkes Stück - das geht mir gegen den Strich, diese zu vernichten. Die Kalkbrut scheint sich ja doch in Grenzen zu halten.
Auf der andern Seite weiss ich aus Erfahrung, dass kalkbruthaltige Waben nicht mehr rein werden, auch nach einem Königinwechsel.

Internieren der Köngin zur Erreichung von Brutfreiheit ist im August gut möglich. Wenn dir dazu ein Apideakästchen zur Verfügung steht, ist das ideal.
Entnimm dem Volk die Königin und setze das Apidea-Kästchen über ASG auf. Nach 9 Tagen kontrollierst du auf NSZ und brichst allfällige aus. Nach insgesamt 21 Tagen wischst du alle Bienen auf die erwähnten ausgebauten Waben ab. Ob du das Apideakästchen ohne ASG wieder aufsetzst oder die Königin entnimmst und direkt zusetzst ist nicht von Belang.
Damit sind die alten Waben weg und es musste keine Brut vernichtet werden.
Chrigel
 
Danke Christian,

habe ja die alte Königin (2014er) gestern schon entsorgt und möchte nun die Nsz abwarten, diese entfernen und dann die wartende Königin aus meiner Reinzucht im Apidea mit ihrer eigenen Brut aufsetzen. Klappt in der Regel ganz gut. Habe zwei Stück von meiner Zucht noch nicht eingeweiselt.

Noch eine Frage: Das Volk hat schon viele Futterwaben, kann ich diese drin lassen oder sind die evtl. verseucht? Wäre fast schade drum.

Schönen Gruss, Christian
 
Das Volk hat schon viele Futterwaben, kann ich diese drin lassen oder sind die evtl. verseucht? Wäre fast schade drum.

Lass Dich doch nicht zum Narren machen Christian, die Futterwaben kannst einzig für dieses Volk weiter verwenden, allerdings markiere diese mit einer für Dich erkennbaren Markierung, im Frühjahr erkennst diese sofort und werden somit ausgemustert, soll heißen eingeschmolzen.

Josef
 
Lass Dich doch nicht zum Narren machen Christian, die Futterwaben kannst einzig für dieses Volk weiter verwenden, allerdings markiere diese mit einer für Dich erkennbaren Markierung, im Frühjahr erkennst diese sofort und werden somit ausgemustert, soll heißen eingeschmolzen.

Josef

Zum Narren halten lassen, weiß nicht was Du meinst? Hatte noch nie Kalkbrut in meinen Völkern und auch nur dieses einzelne Volk hat es. Möchte nur sicher gehen, dass ich diese Krankheit gleich in den Griff kriege.
Es ist mein einziges Carnica-Volk an diesem Stand. Nachdem ich diese Königin erlegt habe, habe ich nur noch zwei Carnica an zwei anderen Ständen. Aber die sind Topfit.
Diese Carnica-Linie ist somit bei mir ausgestorben, da der Winter 2014/15 alle anderen bereits dahingerafft hatte. Die taugten nicht viel.

Habe nun auch ein bißchen recherchiert, bei der Kalkbrutbekämpfung gibt es von Abschwefeln bis lediglich zur Einengung alle Bekämpfungsstrategien.
Ich werde nun nach dem Auslaufen der meisten Brut, die Beute austauschen und die Bienen dort einkehren. Dann das Apidea mit meiner Belegstellenkönigin aufsetzen.
Die Futterwaben werde ich für das Volk weiterverwenden und im Frühling entsorgen. Nachdem das ein eher kleiner Ausbruch ist und einige Imker oft sogar mit der alten Königin eine Sanierung hinkriegen, müsste das das Mittel der Wahl sein.

Viele Grüße, Christian
 
Hallo Christian,

leider hatte ich bei mir auch schon einige mal Kalkbrut, obwohl ich es mit der Wabenhygene sehr streng nimm. Bin nun noch kein erfahrener Imker, aber glaub mir das beste und wie ich es immer losgeworden bin, ist die Königin zu tauschen. Alles andere ist ein gewurschtle. Wobei ich auch ein Volk hatte das im Frühjahr leicht befallen war (Drohnenrahmen), welches dann wieder nach dem Entfernen vom Drohnenrahmen in Ordnung kam.
So wie Du sagst, die Brut noch soweit wie möglich auslaufen lassen und dann aber diese Waben entsorgen (ich würde auch die Futterwaben rausnehmen) kann man es schon machen. Ich würde Dir aber zu einen richtigen Neuanfang raten.

Gruß
Uwe
 
Internierung der Königin als Massnahme zur Sanierung eines stärker mit Kalkkbrut befallenen Volkes

Kalkbrut tritt oft schleichend auf. Die Meinungen gehen auseinander: einerseits wird von genetisch bedingtem Auftreten gesprochen, andere wieder nennen die Kalkbrut eine Faktorenkrankheit, will heissen verschiedene ungünstige Faktoren treffen im befallenen Volk zusammen. Sei's wie es wolle.
Ich habe von je her bei mittelmässig mit Kalkbrut befallenen Waben die Brut hinter dem ASG (Hinterbehandler) schlüpfen lassen. Damit war die Kalkbrut meist nicht beseitigt und trat selbst auf frischen Waben im Volk wieder auf. Fazit: Es ist sehr schwierig, die Pilzsporen vom gesunden Wabenwerk und dessen Brut fernzuhalten.

Ein Volk zeigte dieses Jahr zunehmend Kalkbrutmumien auf dem Flugbrett. Die Volksstärke liess zu wünschen übrig und schliesslich wurde der Kastenboden nicht mehr sauber gereinigt. Der Befall auf den Brutwaben bewegte sich von wenig bis gegen 10 % der Brutzellen, wobei die breits ausgeräumten Zellen für einen noch höhern Befall sprechen.

Mein Sanierungsplan:
- Dreiwöchige Internierung der Königin
Foto zeigt die Internierungswabe nach 10 Tagen
- Abwischen der Bienen in frische Beute auf Mittelwände (sämtliche Waben einschmelzen)
- Einweiseln einer jungen Zuchtkönigin
- Fütterung

Damit ist beiden Annahmen für das Auftreten der Kalkbrut in diesem Volk Genüge getan.

Käfigwabe 2.jpg

Chrigel
 
Wie gut daß ihr dieses Thema gerade wieder hervorgeholt habt - ich hätte da nämlich auch gleich Fragen zum Thema. Vermutlich habe ich nun auch Kalkbrut am Stand :(

Es handelt sich um einen Altköniginnenableger, sehr gute Königin aus dem Jahr 2018, hat das Volk sehr gut aufgebaut und wurde dann bei Schwarmtrieb am 1. Mai entnommen zusammen mit 2 Brutwaben, 1 FW. Gleich gefüttert und stückerlweise mit MW bzw. Anfangsstreifen erweitert. Am 09.06. (nach 7 Wochen) war die Zarge dann voll mit 10 Rähmchen und jeder Menge Bienen, offener Brut und Stifte. So viele Bienen, daß ich ein ASG auflegte und über einen kleinen Folienaufstieg noch 4 MW drauf gab.
Nach 10 Tagen waren 2 davon ausgebaut und mit Honig angetragen.

Am 18.06. war im BR dann sehr viel Honig und auch sehr viel Pollen, so daß ich noch eine verhonigte Wabe mit Brut rausnahm und in den HR hängte, dafür eine LW gab. Bei den damaligen Temperaturen von über 30 Grad schien mir das vertretbar und ein auskühlen der Brut unwahrscheinlich. Bei dieser Gelegenheit sah ich einige Spielnäpfchen die auffallend groß waren - ich vermutete daß eine Umweiselung geplant ist und beschloß daher, nicht mehr in das Volk zu schauen. Es sah alles gut aus, nichts, was mir aufgefallen wäre.

Die nächsten Tage gab ich im HR nochmal eine Mittelwand, die nach wenigen Tagen ausgebaut war. Die hochgehängte Brut ist vor kurzem ausgelaufen, die geschlüpften Drohnen flogen mit lauten Gesumme davon und sahen kerngesund aus.

Also eigentlich so, wie man es haben möchte.

Aber:
bereits seit ettlichen Tagen fällt mir auf, daß auf der Windel jede Menge schwarzer Krümel sind. (siehe Foto). Da zur selben Zeit der Klatschmohn blühte, dachte ich mir nicht viel dabei.Schwarzer Pollen halt. Nur wurde das immer mehr, so als ob sie angeschimmelte Waben abschroten würden.
Wegen der möglichen Umweiselung merkte ich mir nur vor, beim Abräumen mal rein zu schauen. An Kalkbrut dachte ich da überhaupt nicht!

Jedoch gestern Abend fand ich ein paar weiße "Teile" vor dem Flugloch. Erst dachte ich, daß es Drohnendeckel waren, doch es waren harte Bröckerl. Eben wie man sich Kalkbrutmumien vorstellt - nur sehr, sehr klein. Ich hätte mir diese Mumien viel größer vorgestellt??!! Sie sind ungefähr so groß wie Drohnendeckel.
Wenn es denn Kalkbrutmumien sind! (Siehe Foto)

Das und die schwarzen Krümel auf der Windel läßt mich nun Schlimmes befürchten.
Ich werde heute mal in das Volk schauen, gestern war es schon zu spät dafür.

Heute Morgen waren noch 2 sehr kleine Teilchen vor dem Flugloch, sonst nichts.

Darum nun meine Fragen an Euch:
- worauf muß ich bei der Durchsicht heute achten? Wie zeigt sich Kalkbrut auf den Waben?
- muß ich verdeckelte Brut aufmachen oder erkennt man das auch so?
- Wie groß ist die Ansteckungsgefahr für andere Völker?
- was außer Kalkbrut könnte es sonst noch sein?
-Das Volk ist jetzt eine Brutraumzarge, ASG und eine Vollzarge, die 4-5 Rähmchen drin hat (gestern gab ich noch eine MW, da gabs noch keinen Verdacht).
soll ich die HR-Zarge wegnehmen und das Volk damit einengen?
- Wenn einengen, dann stellt sie die Frage: was mit den 4 Honigraum-Waben tun, die gut gefüllt aber sind?
Andere Völkern geben wäre natürlich Unsinn. Schleudern? Kann man Honig von Kalkbrutvölkern essen?


Vielleicht könnt ihr mir Tips geben, worauf ich heute Nachmittag achten muß....

Vielen Dank,

Nils


Das schwarze Zeug auf der Windel nach ca. 16 Stunden. Leider ist die Windel selbst auch nicht mehr so richtig weiß...
IMG_1850.jpg

IMG_1831.jpg

Die "Teile" vor dem Flugloch, von mir ein wenig zusammenzusammengeschoben.
Sie sind sehr klein. Maximal 3-4 mm??

IMG_1827.jpg

und hier auf der Hand zur Einschätzung der Größe

IMG_1847.jpg
 
Noch eine Frage:

kann man Kalkbrut-Waben ganz normal einschmelzen? Sterben die Sporen bei den Temperaturen im Sonnenwachsschmelzer ab?
 
Interessant. Scheint heuer ein Jahr dafür zu sein. Ich sehe das das erste Mal live (könnte drauf verzichten) und werde jetzt Königin internieren gehen. Spannenderweise sind die Mumien bei mir auf der Windel (?!), nicht auf dem Flugbrett?!
 
Kalkbrutbefall ist klar, aber eher nur schwach was ganz sicher kein Grund zur Besorgnis ist.

Beim ersten oberen Foto sieht man, wenn überhaupt, nur links unten etwas weiße Mumien. Dermaßen wenige Kalkbrutmumien wie ersichtlich sind sehr oft innert weniger Stunden spurlos verschwunden. Schlimm wird es erst dann, wenn sich sich diese wie ein dichtes Spinnennetz verklumpen, dieses zähe Netzwerk können die Putzbienen nicht mehr beseitigen.

Nicht ganz klar sind mir die schwarzen Gebilde, ich vermute dies könnten verstreuter, bzw. ausgeräumter fermentierter Pollen sein?

Josef
 
Noch eine Frage:

kann man Kalkbrut-Waben ganz normal einschmelzen? Sterben die Sporen bei den Temperaturen im Sonnenwachsschmelzer ab?

Ja, keine Sorge, am besten per Dampf, da sind alle Sporen beseitigt.

Josef
 
Danke Josef,

für deine Antwort!

Kalkbrutbefall ist klar, aber eher nur schwach was ganz sicher kein Grund zur Besorgnis ist.

Echt? Das beruhigt mich erst mal ein wenig. Denn ich weiß immer noch nicht so recht was ich tue, wenn ich jetzt dann bald reinschaue.
Befallene Brutwaben rausnehmen und einschmelzen widerstrebt mir sehr, umweiseln auch, da die Bienen extrem brav sind!

Spricht was dagegen heute einfach mal rein zu schauen und alles wieder zusammenzubauen wie es jetzt ist? Dann in Ruhe darüber nachdenken was man tut und am Wochenende dann handeln. Ich bin bei den Bienen kein Freund von spontanen Aktionen. Wie eilig ist bei Kalkbrut die Aktion des Imkers?


Beim ersten oberen Foto sieht man, wenn überhaupt, nur links unten etwas weiße Mumien.
Auf meine Windeln fällt keine Mumie oder Biene, dazu ist das Varroagitter zu engmaschig. Höchsten kleine Teilchen die beim ausräumen zernagt wurden? Die, welche ich fand, lagen vor dem Flugloch. Auf den Gitterboden habe ich noch nicht geschaut.


Nicht ganz klar sind mir die schwarzen Gebilde, ich vermute dies könnten verstreuter, bzw. ausgeräumter fermentierter Pollen sein?

Ich interpretiere es als Pilz-Zeug, das beim ausräumen der befallenen Brut runterfällt? Das wäre arg, denn es ist relativ viel schwarzes Zeug. Dummerweise habe ich gestern erst die Windel gereinigt und dann darüber nachgedacht...

Wenn ich weiter darüber nachdenke, dann verteile ich gerade munter jede Menge Sporen von Volk zu Volk, da ich zum abkehren der Windel stets die gleiche Spachtel nehme und diese nicht nach jedem Volk abwasche. Kann man über die Windel ein Volk infizieren? Ohje, so viele Fragen.

Jetzt schaue ich heute erst mal rein und mache alles wieder zu, bevor ich was dummes tu, dann denke ich darüber nach was ich gesehen habe :)

Servus,

Nils
 
Wirst sehen, dies ist nichts was Anlass zu großer Sorge wäre.

Bei der Durchschau des Volkes nimm besser einen großen Nagel, eventuell einen Schraubenzieher, Körner, oder was immer, diese Gerätschaften nicht für andere Völker verwenden versteht sich von selbst.

Kalkbrut im Juli und bei der Hitze ist eher ungewöhnlich, diese Krankheit ist nämlich typisch für kalte und nasse Frühjahre.

Josef
 
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