Jetzt noch Völker vereinigen?

gärtner

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Die sonntägliche Durchsicht bei heute leider nicht ganz sonnigem aber warmem Herbstwetter brachte zutage, daß ich doch ein paar recht schwache Völker/Ableger habe. Gebrütet wird nach wie vor so gut wie gar nicht, weder bei den AS- noch bei den ALV-behandelten Völkern. Da und dort gibt es gute wie auch schwache Völker, so daß es nicht an der Varroabehandlung liegen kann.

Macht es noch Sinn, die 6-7-Waben-Völker (Warmbau) zusammenzuschmeissen oder soll man sie besser lassen (Futter haben sie genug, Königinnen sind da)???

Falls ja, wie gehe ich vor?

Herzlichen Dank für Hilfestellung und Grüße von

franz.
 

Milb

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es kommt auf Dein Trachtangebot an
wann brauchst Du starke Völker gleich oder später ?

Milb
 

gärtner

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Prinzipiell kann ich bis zur Robinie warten.

Ein paar Völker sollen in eine Bio-Obstanlage kommen - dafür könnte ich die starken nehmen.

Grundsätzlich: macht es Sinn schwache 6-Waben-Völker zu überwintern?

franz
 

Josef Fleischhacker

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Franz, jetzt haben wir bald Mitte Oktober, zu solch fortgeschrittener Zeit würde ich keine Völker mehr zusammenlegen. Auch sind zum jetzigen Zeitpunkt 6 -7 Waben Völker ja durchaus noch in Ordnung. Auch muss man bedenken, dass der September alle andere als Bienenfreundlich war und deshalb ganz einfach weniger Bienen vorhanden sind.

Auch ich habe einige schwächere Völker, lasse aber alles wie es im Moment ist und wenn ich gut auswintere, werde ich eben den einen oder anderen verstärken müssen. Ist eben ein Teil der imkerlichen Maßnahmen im Frühjahr.

Josef
 

gärtner

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Na, dann lassen wir's drauf ankommen! Außerdem wär es mir eh zuwider gewesen, noch zum Königinnenmörder werden zu müssen.

Futter ist drin, die Varroa scheint's hab ich im Griff, dann geht es jetzt ans Einpacken für die kalten Monate.

Ich kann es kaum glauben, daß so eine Bienensaison so schnell vorbei ist, weil gärtnern tu ich ja von März bis tief in den Dezember hinein, da gibt es kaum eine Pause. Aber jetzt 5 Monate warten bis es langsam wieder losgeht - das halt ich nicht aus!

Eins hab ich den Bienen jedenfalls schon zu verdanken: nochmal ein neues und vertieftes Gefühl für die Vegetation und die Jahreszeiten, das Rauf und Runter, das Kommen und Gehen.

Aber unsere Winter sind eindeutig zu lang!

franz.

PS: Da fällt mir ein Herbstgedicht vom guten alten Rilke ein, das will ich hier - aus dem Gedächtnis und vielleicht nicht ganz exakt - zum besten geben:

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg Deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein,
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
treibe sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr,
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
 

stefan mandl

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Lieber Franz!

Rilke ist wunderbar, habe das Gedicht noch gekannt. Jetzt kommen im Forum auch noch melancholische Herbsgefühle auf; ich bin beeindruckt.

6-7 Wabenvölker werden natürlich überwintert, normalerweise hast Du damit keine Probleme im Frühling. Das kleinste Volk, das wir zu Versuchszwecken durch den Winter gebracht haben, hatte nur drei bestetzte Waben im Oktober und im Frühling zwei. Hat überlebt, ist aber erst bei der Sonnenblume einsatzfähig gewesen.
Hat aber auch nur drei Kg Winterfutter gebraucht.

Man muss vorsichtig sein, daß man bei zu kleinen Völkern keine Krankheiten hineinbekommt, ansonsten ist die Überwinterung von kleineren Völkern durchaus eine betriebswirtschaftliche Überlegung wert.

BG

stefan mandl

Franz, hast Du noch mehr Herbstgedichte auf Lager?
 

gärtner

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Lieber Stefan!

Ich hoffe, Maja geht es gut! Gruß an die Familie!


So, da wär jetzt so ein Völkchen (Juni-Ableger, der irgendwann nicht mehr größer werden wollte, aktuell 6,5 Waben besetzt):




Kann die Beute jetzt so leer bleiben oder soll man den freien Raum mit irgendwas ausstopfen, um eine bessere Wärmeisolierung zu erhalten?
Oben auf die Waben kommt noch eine dicke Klarsichtfolie, darauf ein Holzdeckel mit 1 Lage Styropor für den Winter, oben drauf eine Plane.

Auch Einwintern ist spannend!

Herzlichen Gruß,
franz



Da hätt ich doch noch ein Gedicht von Rilke - aber bitte werdet's mir jetzt nicht ZU melancholisch:

Herbst

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
 

stefan mandl

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Lieber Franz!

Sehr schönes Gedicht.

Das Problem scheint mir eher zu sein, daß das Volk kein Winterfutter hat. Das könnte auch der Grund sein, wieso es nicht stärker geworden ist.

Wenn Du es schaffst, volle Futterwaben ins Volk zu bekommen, sollte das Volk überwintern.

Das Einfachste wäre natürlich, mit einem starken Volk zu vereinigen.

BG

stefan mandl
 

gärtner

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Möglicherweise hab ich zu spät und zu zaghaft gefüttert - aber die besetzten Waben sind voller Futter und von daher bin ich zuversichtlich. Volle Futterwaben auf Reserve hab ich nicht. Ich würde es also so lassen wie es ist. Für mich ist jetzt nur die Frage, ob ich den freien Raum zumachen soll.

Habe noch einmal meine Aufzeichnungen studiert. Ich habe den Ableger Mitte Juni ziemlich hektisch aus 2 BW mit einer übersehenen WZ + 3 HW gebildet, später noch 1 BW als WP zugehängt.

Werde wohl im Frühjahr mit dem Muttervolk vereinigen, das mir momentan auch schwächer erscheint als mir recht ist.

Schönen Tag!

franz.
 

Hannes

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Hallo Franz

du könntest das Volk allen-falls zum Umweiseln verwenden,
wenn du ein Volk hast das umgeweiselt werden soll.

Durch das vereinigen löst sich auch dein Futterproblem, wenn das andere Volk stark im Futter steht (was ich auch annehme).
Der Große Vorteil bei dieser Methode liegt dabei das man die Königin nicht zu suchen braucht, zu 99% wird die Königin in der unteren Zarge vom Volk abgestoßen.

lg Hannes
 

hugo

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Hallo Franz
Nimm das Völkchen über den Winter. Futter ist kein Problem. Nimm einfach nach der Winterbehandlung einen Plastiksack mit Flüssigfutter. Diesen stichst Du mit einer Nadel mehrmals an und legst ihn oben auf die Rähmchen. Wenn das Volk Futter braucht steigt es nach oben und findet so die Nahrung.
Im Rahmen der periodischen Kontrolle kannst Du so feststellen, wies dem Volk geht.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 

Josef Fleischhacker

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Nun schwanke ich wie ein Rohr im Wind lieber Franz, einerseits neige ich dazu diesem Volk eine Chance zu geben und versuchen es über den Winter zu bringen, andererseits aber war dieses bereits vom Juni an schon etwas angeschlagen. Es ist durchaus zu befürchten und auch sehr wahrscheinlich, dass eine kleine Nachschaffungskönigin im Volk ist die einfach keine volle Legeleistung bringen kann.

Also ich würde nicht vereinen, da durchaus für die andere Mami größte Gefahr bestünde. Ein Zuckerbeutel oder eine Flade Futterteig wäre sicherlich nicht schlecht.

Darf ich etwas in Erinnerung rufen Franz und Pardon bitte für diese Worte. Beim erstellen von Ablegern wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass diese 1 x pro Woche gefüttert werden und detto 1 x pro Woche eine MW oder junge Wabe bekommen sollen. Schaffen diese Ableger diese Leistung nicht, ist irgendwo der Hund drinnen.

Berichte bitte was mit diesem Volk geschehen wird.

Josef
 

Nikkenulrike

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Würd mich interessieren, was ihr für einen Vorschlag für Franz habt, wie er den Leerraum behandeln sollte, wenn er keine vollen Futterwaben hat? :?:

Ulrike
 

Josef Fleischhacker

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Zitat Nikkenulrike

Würd mich interessieren, was ihr für einen Vorschlag für Franz habt, wie er den Leerraum behandeln sollte, wenn er keine vollen Futterwaben hat?

Falls der Franz auch keine Leerwaben hat, was optimal wäre, den Platz am besten gänzlich frei lassen.

Wenn das Volk überlebt, was ich natürlich sehr hoffe, bekommt es bei passender Witterung im Feber oder März eine Flade Futterteig und dann wöchentlich eine 1 : 1 Zuckerlösung im Glas und von unten. Wenn nun das Volk erstarkt und zu bauen beginnt, dies zeigt mir ein Herzerl an der letzten Wabe an, kommt eine MW zwischen letzter und vorletzter Wabe. dies solange uns immer wieder, bis der zweite Raum gegeben werden kann.

Josef
 

gärtner

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Leerwaben hab ich - werde also morgen auffüllen.
Hab auch schon überlegt, ein Schiedbrett einzubauen, aber das erscheint mir doch eher kompliziert bei bewohnter Beute.
Ansonsten hoff ich natürlich, daß ich das Völkchen über den Winter bringe. Mit Futterteig und Flüssignahrung werd ich es dann ganz genau so machen wie vom Josef beschrieben.
Herzlichen Dank sagt
franz.
 

Josef Fleischhacker

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Zitat Gärtner

Leerwaben hab ich - werde also morgen auffüllen.
Hab auch schon überlegt, ein Schiedbrett einzubauen, aber das erscheint mir doch eher kompliziert bei bewohnter Beute.

Da auch das Wetter optima passt, ist dies eine gute Entscheidung Franz. Aber bitte die Waben im Volk nicht mehr auseinander nehmen und wegen Räubereigefahr zügig arbeiten.

Schiedbretter sind entbehrlich und bringen auch nicht wirklich etwas. Von und über Futterteig reden wir dann wieder im Jänner.

Josef
 
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