Manu´s Bienenjahr

So, wie man es von "Leichen" erwartet, die einige Tage sich selbst überlassen waren. Braun, faulig. Aber keine fadenziehende Masse wie bei Faulbrut oder Sauerbrut, sondern noch halbwegs erkennbare Larven, die sich auch in einem Stück aus den Zellen ziehen ließen. Auch nicht hart und weiß von der Kalkbrut. Ich habe keine krankhaften oder abgestorbenen Rundlarven gefunden, sondern lediglich abgestorbene Puppen in komplett und unauffällig verdeckelten Zellen.


hmmmm.

hrmmmmm.

hrrhrrrmmmm.

*besorgt schaut*

Du bist auch Bayern, ja? Augsburg?

Du bist jetzt die 4e (!) Imker/in, von der ich höre, dass sie dieses Schadbild vorgefunden hat. Eine kommt aus der Nähe von Augsburg.

Ich bin besorgt. Bei einer war es allerdings ein Schlaz, allerdings die Puppe noch gut erkennbar.

Wollen wir hoffen, dass es nur ein Zufall ist, und sind wir mal alle beruhigt, dass der Josef noch nicht Alarm geschrien hat.

Verbrenn sie auf jeden Fall und pack lieber mal die Utensilien, die Du verwendet hast in zur Seite - Handschuhe, Besen, Stockmeißel. Besser doppelt vorsichtig als einmal das Nachsehen haben:(



p.S.: AS - hast Du AS verwendet?

Liebe Grüße!
 
Augsburg, ja. Die letzte AS-Behandlung war bei mir im Herbst, dieses Jahr habe ich noch keine gemacht.
Ich bin allerdings nicht allzu besorgt, ich denke einfach, es waren vernachlässigte Brutzellen. Die Bienenmasse hat ja in den letzten Wochen massiv abgenommen und ist nun furchtbar wenig. Die konnten einfach nicht mehr alle Waben pflegen. Natürlich beobachte ich ganz genau, aber seit 2 Wochen schaut die Brut von der neuen Königin ganz normal aus.
Hast du eine Vermutung, was es sein könnte, wenn meine Annahme nicht zutrifft?
 
Eine unerfreuliche Nachricht: Bienenvolk Ackerrose ist nicht mehr. Bei der Kontrolle vor wenigen Tagen, als ich das Volk nochmal mit Brutwaben unterstützen wollte, habe ich leider einen leeren Stock vorgefunden :(. Die Bienen haben aufgegeben und sind ausgezogen. Keine toten Bienen, weder innen noch außen, keine Königin.
Ich bin etwas traurig, aber es war wohl auch abzusehen. Trotz aller Versuche und Hilfen sind sie einfach nicht mehr hochgekommen.

Jetzt heißt es, sich gut um die restlichen drei Völker zu kümmern und sie auf den Winter vorzubereiten! AS-Behandlung und Auffütterung folgt ab morgen. Die leere Beute wurde schon abtransportiert und wartet auf eine gründliche Reinigung.
 
Hallo Manu,

das tut mir leid für deine Ackerrose, aber Imker zählen keine tote Bienen, imker zählen lebendige!

Schau bitte bei den Rest, dass sie stark genug sind. Da du bis jetzt stark vermehrt hast und einige Probleme mit Naturbau und den Kös hast, könnte es sein, dass du die Völkerstärke nicht richtig einschätzt. Das Bienenjahr ist fast vorbei, die Völker sollen in dieser Zeit richtig stark sein, um gesunde Winterbienen erbrüten zu können. Wenn man die Honigräume weg nimmt, sollten sie in dieser Zeit kaum Platz im Brutraum haben. An warmen Abenden hängen sie draußen. Kunstschwärme sollten etwa 3 Kilo wiegen, Ableger sollten schon über 6 Brutwaben haben!

lg Salsa
 
Dann sollte es keine Überraschungen geben! Der Königinnenableger hat mindestens 6 Brutwaben, insgesamt 8 Waben und baut noch weiter. Das Volk, bei dem der Honigraum weggenommen wird, ist noch wesentlich stärker und bekommt dann wohl Platzprobleme. Nur der Naturschwarm braucht noch etwas. Der hat jetzt, wenn ich das richtig weiß, etwa 5 Waben. Da nimmt die Bienenmasse jetzt gerade richtig zu, so dass ich auch da eigentlich keine Sorgen habe, zumal mit laufender Fütterung noch weiter ausgebaut werden sollte.
Danke für deine Anteilnahme und die Infos! Das beruhigt doch etwas, solche groben Richtwerte zu haben!
 
Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet. Ich bin nach Hauskauf voll mit Umzug und Renovierungen beschäftigt gewesen und immer noch beschäftigt... Aber das soll hier nicht das Thema sein, sondern ein viel traurigeres: das Ende meines Bienenjahres.

Ich bin fassungslos! Gestern am Spätnachmittag bekam ich einen Anruf von einem Imker, dass meine Bienenstöcke umgestoßen wurden. Er sei dort spazieren gegangen und habe mich dann gleich angerufen.
Ich habe dann sofort bei der Polizei in Bobingen Anzeige erstattet und bin mit einem Beamten zum Bienenstock gefahren. Da war es dann schon 18 Uhr und stockfinster, wir mussten mit den Autoscheinwerfern leuchten, um uns einen Überblick zu verschaffen. Auf den Bildern seht ihr den Zustand, wie wir den Stand aufgefunden haben.
Ein Kasten war vorher bereits bienenleer, nur noch leere Waben drin - da ist also nicht viel passiert. In den anderen zwei habe ich noch Bienen gefunden. Ich habe fast 2 Stunden gebraucht, um das alles so schonend wie möglich wieder aufzuräumen und aufzustellen. Die Waben waren zum größten Teil zerbrochen, viele Bienen zwischendrin zerquetscht oder hoffnungslos im auslaufenden Honig gefangen. Ob die zwei Völker jetzt noch durch den Winter kommen, muss ich abwarten. Dass die Königin gestorben ist, ist in beiden Fällen nicht unwahrscheinlich.
Ich frage mich, was das für Menschen sein müssen. Zudem ist das hier kein Einzelfall. Bei dem Imker, der mich angerufen hat, wurden auch Bienenstöcke umgeschmissen, und er kennt einen weiteren betroffenen Imker. Alles in den letzten Tagen um Königsbrunn herum (südlicher Augsburger Landkreis).

Der Vorfall an sich ist schon ärgerlich und frustrierend. Schlimmer finde ich es vor dem Hintergrund, dass ich am Aufbau eines Lehrbienenstands für meine Arbeit in der Schule in Königsbrunn war und zudem bis auf ein Lehrbienenvolk alle weiteren Bienenbeuten im Frühjahr an meinen neuen Wohnsitz verlegen wollte.

Die Polizei wird einen Zeugenaufruf in der Zeitung starten, aber große Hoffnung gibt es nicht. Spuren waren bei mir keine zu finden (viel nasses Laub um die Bienenstöcke herum, daher keine Fußabdrücke o.ä.).


Was kann ich denn tun, um die Völker zu retten? Es ist Winter, die Bienen sollten in Winterruhe sein und wurden jetzt massiv gestört. Kann ich überhaupt etwas tun oder sollte ich das Frühjahr abwarten? Ich habe die Waben, die noch heil waren, ordentlich eingehängt und ein paar abgerissene Waben hinter das Schied gestellt, in der Hoffnung, dass sie den Honig an wärmeren Tagen vielleicht noch umtragen. Aber Füttern wird um diese Jahreszeit nichts bringen und groß auf Königinnensuche will ich eigentlich auch nicht gehen. Habt ihr Tipps?

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Hallo Manu,
Du hast mein vollstes Mitgefühl.
Nach Deiner Schilderung denke ich, hast Du das menschenmögliche getan.
Nun brauchst Du und Deine Bienen ein bisschen Glück.

Ich drück' Dir die Daumen.

Christian
 
Hallo Manu,

Die Bilder sind ja zum Heulen :SM_1_04: Was für Menschen tun sowas, das ist mir echt unbegreiflich...
Ich denke, du hast das bestmöglichste getan. Kann dir nur den Tipp geben, lass dich bloss nicht unterkriegen und mach weiter mit den Bienen, sonst haben diese *@*!#:&_@** "gewonnen"...

Ich drücke dir auch alle Daumen, die ich finden kann, damit deine Bienen den Winter durchhalten und du nächstes Jahr mit neuer Kraft durchstarten kannst!

Lg Marion
 
oh weh das ist schlimm:(

Ich würde sie vermutlich nicht dort stehen lassen, aus zwei Gründen: wer einmal Bienenstöcke umwirft, macht das ein zweites Mal. Und dann hat's vllt minus 3 Grad und das war es dann für die Bienen. Zweitens: so viele Bienen sehe ich da jetzt auf den Fotos nicht, ich würde also damit rechnen, dass einige bereits im Bienenhimmel sind. Somit hast du, wenn es dumm läuft die Situation, dass zu wenig Bienen da sind um den Temperaturen zu trotzen. Also würde ich persönlich (will sagen: das ist das was ich tun würde, das muss nicht richtig sein) zusehen, dass die Bienen so flott als möglich denken, es sei Frühling. Ab ins Warme, flüssig füttern, Nektapoll dazu, dann Königin suchen. Entweder du verbringst sie in eine wärmere Region oder du stellst sie in einen Stall. Wenn alle Stricke reissen, und Du nicht weisst, wohin, sie können bei mir in den Hühner-Stall. Der ist durch die Hühner nachts sehr warm und untertags leer, weil kein Huhn freiwillig in den Stall geht. (anderes Thema).Sie können auch ins Bienenkammerl, das ist neben dem Hühnerstall, gemauert aber stockdunkel mit eine konsequenten Temperatur von 10 Grad, nachts durch den Hühnerstall mitgeheizt. Draussen und an dem Ort wo sie jetzt stehen lassen würde ich sie nicht. Vllt findet sich ein Imker mit einem Bienenhaus, das wäre auch noch eine Option.
 
Tut mir leid Manu, Dein schönes schönes Projekt bekam nun einen Dämpfer, ich hoffe dennoch, dies wird trotz dem Malheur nicht verworfen.

An sich hast schon alles richtig gemacht, nun liegen diese Bienen einzig in Ambrosius Händen

Ich würde sie vermutlich nicht dort stehen lassen, aus zwei Gründen: wer einmal Bienenstöcke umwirft, macht das ein zweites Mal.

Nicht mehr alle Völker, sondern in Absprache der Polizei und lokalen Zeitungsredaktion ein zwei Köder aufstellen, dazu zwei Wildkameras in luftiger Höhe und schon hast ihm, der kommt nämlich garantiert wider um sein offensichtlich misslungenes Werk zu vollenden.

Die lokale Redaktion sollte von dieser Schandtat berichten und gleichzeitig darauf hinweisen, dass die Mehrheit der Bienen dank des raschen Einschreiten des Imkers gerettet werden konnte, der kommt nun garantiert wieder. Mit Fotos aus der Wildkamera hast allerbeste Beweise, leider leben wir in solch einer Welt.

Josef
 
Servus Manu,

das tut mir leid Für Dich und Deine Bienen.
Leider gibt es "solche" Menschen, die anderen nichts gönnen.
Nicht entmutigen lassen und weitermachen.

gruß

bernhard
 
Die lokale Redaktion sollte von dieser Schandtat berichten und gleichzeitig darauf hinweisen, dass die Mehrheit der Bienen dank des raschen Einschreiten des Imkers gerettet werden konnte, der kommt nun garantiert wieder. Mit Fotos aus der Wildkamera hast allerbeste Beweise, leider leben wir in solch einer Welt.

Ich schließe mich Josef an. Diesem haderlumpen würde ich auflauern und geb`s Gott das ihn die Polizei vor mir erwischt! Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe eben schon auf Facebook einen gleichen Bericht lesen müssen. Es wird Zeit das wir Imker aufrüsten mit Wildkameras, selbstverständlich! Gruß Olaf
 
Vielen Dank euch allen für euren Zuspruch!
Josef, die Polizei wird selbständig dafür sorgen, dass der Vorfall in die Zeitung kommt mit einem Zeugenaufruf. Das hat mir der Beamte zugesichert und ich werde morgen mal einen Blick in die Zeitung werfen!
Eine Wildkamera habe ich bereits gestern online bestellt. Ich hoffe, dass sie spätestens am Dienstag da ist und es bis dahin nicht ein zweites Mal vorgekommen ist!!

Übrigens waren die Schweine noch nichtmal mutig genug, nah an die Bienenstöcke ranzugehen. Ich habe einige lange dicke Äste in der Nähe gefunden, von denen ich vermute dass damit die Kästen aus der Entfernung umgestoßen wurden.

Danke auch dir, Pfadenhauer, für deine Meinung. Ich habe kurz darüber nachgedacht, aber es behagt mir nicht, die Bienen wärmer zu stellen - ich befürchte, dass ich damit noch mehr Probleme bekommen werde, ich kenne mein Glück. Stichwort Brutbeginn, Futtermangel oder was auch sonst.

Die zwei Völker werde ich zunächst stehen lassen. Natürlich immer mit sehr bangem Gefühl, aber ich hoffe einfach mal das Beste. Und kontrolliere in nächster Zeit täglich! Im Frühjahr hole ich dann definitiv alles zu mir in den Garten, bis dahin sollte der genaue Standort klar sein. Den Bienenstand dort gebe ich jedenfalls auf, auch bis auf weiteres den Lehrbienenstock in solcherlei Funktion. Ich wohne nun direkt gegenüber einer Grundschule, da kann ich später mal wieder was in der Richtung aufbauen...
 
hallop Manu, bekommst du wenigstens einenTeil von der Versicherung erstattet oder mußt du alles alleine tragen.
 
Ich bin nicht in einem Imkerverein. Außer einer Haftpflichtversicherung, die dann einspringt, wenn jemand anders durch meine Imkerei zu Schaden kommt, bin ich nicht weiter versichert :(
 
Ich bin nicht in einem Imkerverein.

Muss kein Nachteil sein, ziemlich sicher kommt nun die Haushaltsversicherung für den entstandenen Schaden auf.

Gib als Richtwert € 120,-- pro Volk an, Fotos hast ja bereits, zu leg dazu auch noch das polizeiliche Protokoll und pilgere damit zu Deiner Versicherung, zumindest ist es einen Versuch wert.

Josef
 
ziemlich sicher kommt nun die Haushaltsversicherung für den entstandenen Schaden auf.

Hier wäre ich vorsichtig! Sehr gut möglich das er da Schwierigkeiten bekommt, da die Bienen nicht am/im Haus stehen. Ich glaube meine Bienen sind nur in der Hausratversicherung enthalten weil sie imBienenhaus stehen.Ich will aber gern Unrecht haben ! Hier wäre eine Mitgliedschaft in einem IV sehr hilfreich, da die Imkerglobalversicherung( welche im Mitgliedsbeitrag enthalten ist) für Frevelschäden aufkommt.
Gruß Olaf
 
Vielen Dank Josef und Olaf!
Schwierigkeiten werde ich wohl nicht bekommen, das kann ich mir nicht vorstellen. Mehr als Nein sagen können sie ja nicht.
Ich werde auf jeden Fall mal anfragen, vielen Dank für den Hinweis!

Sind 120€ ein geläufiger Richtwert für ein Volk inklusive Beute? Mir kommt das etwas wenig vor, nachdem Schwärme allein teilweise schon um die 100€ gehandelt werden und meine Beuten im Eigenbau einen Materialwert von etwa 200€ haben. Kann ich das denn nicht auch mit angeben? Zumindest eine der Beuten hat beträchtlich Schaden genommen, die anderen erschienen in der Dunkelheit halbwegs unversehrt, aber das muss ich mir bei Tageslicht nochmal genau anschauen!
 
Sind 120€ ein geläufiger Richtwert für ein Volk inklusive Beute ?

Richtig

* € 120,-- für ein konvi Volk

* € 180,-- für Bio zertifiziertes

allerdings ohne Beute. Sollte die Beute ebenfalls Schäden davon getragen haben und diese wäre eine Eigenproduktion, so käme der Liebhaberwert zum tragen, ist mit € 100,-- bei schönen TBHs ein durchaus akzeptabler Wert.


Olaf möchte ich hier widersprechen, selbst wenn die Bienen außerhalb des Hauses stehen, so ist dies mein Besitz. Beispiel ist mein Bienengarten der sich außerhalb des Hausgartens befindet, hier sind laut Rücksprache mit meiner Versicherung sowohl die Bienen, als die dortige Umzäunung, aber auch selbst zwei Wanderanhänger die fallweise dort stehen, versichert. Einfach nachhaken, jedenfalls drücke ich die Daumen.

Josef
 
Hallo Manu,

tut mir Leid. Dass es solche Menschen gibt, ist kaum zu glauben.

Du wenn du einen sichern Standplatz über den Winter braucht, sag bitte Bescheid, es lässt sich bestimmt was organiesieren!

Sind 120€ ein geläufiger Richtwert für ein Volk inklusive Beute ? Mir kommt das etwas wenig vor,
Und ist sicher zu wenig. Mindestens 150€ für das Volk, das Winterfutter, Beute etc kommen noch dazu. Bitte hol dir Rat vom lokalen Imkerverein genauer gesagt vom Bienensachverständiger, die sich mit solchen Sachen gut auskennen.

Heut war es fast warm in Augsburg, bei 11° sind viele Völker geflogen, vielleicht konnten deine Völker sich neu organisieren.

Du kannst zu den Imkervereinenstammtischen gehen, ohne da Mitglied sein zu müssen.

LG Salsa
 
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