Meine 5 B - Grundlage meiner Varroa-Strategie

In den 3 Sammelbrutablegern, die ich mit den Brutwaben gebildet habe, ist alle Brut (ausser einigen Drohnenzellen) geschlüpft.


Hier muss ich nun nachfragen, mit welchen Brutwaben wurden diese SBA gebildet, sind hier etwa die Internierungswaben gemeint?

Josef
 
Zur Auffrischung 5B (meine zweite Schiene, wenn ich aus Sammelbrutablegern KS bilden will):
5 B ist ein Brutentnahmeverfahren, wobei die Königin nur 12 Tage hinter ASG gesperrt wird, und anschliessend die gesamte Brut in Sammelbrutableger kommt. Um diese Brut handelt es sich und nicht um die Brut aus den Käfigwaben mit 24-tägiger Internierung der Königin in 4B.
Ich bin schon derart in diesen Verfahren beheimatet, dass ich manchmal übersehe, bestimmte Schritte und deren Zusammenhang genauer zu erläutern.
Bildschirmfoto 2019-08-09 um 20.38.23.jpg

Chrigel
 
Dankeschön, nun ist wiederum alles klar und lieber besser fragen, als etwas nicht ganz zu verstehen.

Josef
 
Hallo Zusammen,

würde diese Tabelle für 5B mit Zuchtvariante denn stimmen oder habe ich einen Gedankenfehler? Was ich mit der alten Königin aus dem Startervolk mache muss ich mal schauen, es wäre auch möglich wie Christian es macht nach der Zucht die BW in den Ableger zu hängen (mach ich evtl auch) und dem Startervolk neuen Wabenbau und eine Wsz zu geben.

5B mit Zuchtvariante.png
 
Gerne trete ich auf deinen Plan ein. Ich möchte ein paar Ueberlegungen/Bedenken anbringen:
Das Verbringen von frisch verdeckelten Weiselzellen in die Sammelbrutableger (SBA) ist problematisch, da die Zellen zu diesem Zeitpunkt sehr empfindlich sind. Ich würde die Zellen im Starter am 17.7. in Schutzkäfige stecken und sie, fast schlupfreif, erst am 21.7. in die SBA geben. Das ergäbe dann eine Verschiebung bei den Arbeiten "restliche Völker" um 4 Tage auf den 2.7. - alternativ eine Vorverschiebung des Starters um 4 Tage auf den 28.6. .

Das Abwischen der Bienen des Starters mit der frisch geschlüpften Königin auf neuen Bau ist riskant. Im Starter würde ich diese Einzelzelle im Käfig schlüpfen lassen und sie dann im Ausfresskäfig in den neuen Bau hängen. Behandeln würde ich erst, wenn die Kö legt und kurz bevor die erste Brut verdeckelt wird. (Wobei du nicht schreibst, welches Mittel du verwendest).

Ich stelle die SBA nie in den Keller sondern nur in einen gut belüfteten dunklen Raum, wobei meine Ablegerkästen einen offenen Gitterboden haben.

Gerne unterhalte ich mich weiter mit dir über dein weiteres Vorgehen.

Chrigel
 
Danke Christian das du mir hilfst die Fehler raus zu bekommen denn da habe ich so manches wohl falsch gelesen/ verstanden.

Das Verbringen von frisch verdeckelten Weiselzellen in die Sammelbrutableger (SBA) ist problematisch, da die Zellen zu diesem Zeitpunkt sehr empfindlich sind.
Das hab ich zu meiner Schande bis jetzt dann immer falsch gemacht ich dachte direkt nach der Verdeckelung und kurz vor dem Schlupf sind die Wsz am unempfindlichsten. Wenn ich nun von ausgehe das ich die jüngsten beim umlarven erwische brauchen diese doch noch 5 Tage bis zur Verdeckelung und ich hätte eine unempfindlichen Zelle zum verschulen direkt nach der Verdeckelung? Deine Empfehlung mit Schutzkäfig würde ich vorsichtshalber eh bei jeder Zelle machen sicher ist sicher.


Das Abwischen der Bienen des Starters mit der frisch geschlüpften Königin auf neuen Bau ist riskant
Hier muss ich gestehen hab ich den Beitrag #24 (Seite 3) und #35 (Seite 4) von dir falsch interpretiert, die beiden Internierungswaben kommen je 5 Tage an einen dunklen Ort (somit eine Wsz verdeckelt?) dann stellst du diesen auf einen neuen Standplatz und nach 8 weiteren Tagen ist die junge Dame geschlüpft. Hier las ich irgendwie heraus das du nun die Apiboxen abwischst, auf neuen Bau setzt und eine MS Behandlung durchführst. Wieviele Tage gibst du der neuen Regentin denn vor dem abwischen auf neuen Bau?

Das mit dem Keller werde ich ändern und nur einen kühlen dunklen Ort nehmen.
Zur Behandlung würde ich zugelassene Verfahren in D verwenden wie Ms oder Ox sprühen.

Also nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht ich will ich will dich weder ärgern, nerven oder sonst was ich möchte es einfach richtig verstehen und verweise deshalb auf deine Beiträge wo ich manches wohl falsch las.

Schonmal vielen Dank für deine Hilfe.
 
Mein zweites und drittes B

Guten Abend
An den Anfang setze ich orientierungshalber wieder das Schema
Anhang anzeigen 1718
Das zweite B die vollständige Brutentnahme erfolgt nach 10 Tagen.
Die beiden Absperrwaben werden entnommen und die Königin abgefangen. Diese beiden Waben enthalten in der Regel alle Brutstadien. Sie kommen samt den aufsitzenden Bienen je in eine Apibox .
Anhang anzeigen 1719
Nun werden alle Honigwaben und alle Brutwaben in den Wabenknecht gehängt.
Der Kasten des Volkes wird mit 8 MW ausgestattet und das Futtergeschirr aufgesetzt. Nachdem sie sich etwas gesättigt haben, werden die Bienen von sämtlichen Waben in den Kasten gewischt und die Königin lasse ich mit einlaufen.
Anhang anzeigen 1720
Die abgefegten Brutwaben kommen je zwei und zwei beidseitig der Absperrwabe in die Apibox.
Noch am gleichen Abend erhält das Volk 8 bis 10 l Futter.
Damit ist das dritte B eingeleitet - die vollständige Bauerneuerung.
Anhang anzeigen 1721

Das war der dritte Streich und der vierte bezw. das vierte B wird folgen.

Christian
Hallo Christian, vielen Dank für die 5B Beschreibung! Eine Frage: Wann erfolgt in dem Konzept die Honigernte?
Wenn ich richtig verstehe kommt die Kö ab Anfang Juli für 10 Tage auf Bannwabe, am Tag 10 Bannwaben und Brutwaben raus (—> Ableger), Volk mit der Kö bekommt MW (‘Neubau’) und wird sofort gefüttert. Nach 4 Tagen (also Tag 14) Varroa-Behandlung bei offener Brut mit Milchsäure.
Ernte also möglich am Tag 10 oder vorher?
Danke für Hilfe!
Corinna
 
Der CH Hinterbehandler hat zwei Honigräume. Beim Absperren der Königin entnehme ich gleichzeitig auch die vollständig verdeckelten Honigwaben und lasse nur noch einen Honigraum. Dieser wird gleichzeitig mit allen Brutwaben am 10. Tag abgeräumt.
Die Völker haben dann nur noch die auszubauenden MW im Brutraum.
Heute verwende ich für die Völker keine MS mehr sondern verwende den Oxamaten. Nur die aus den Bannwaben gebildeten Brutsammler besprühe ich nach dem Schlupf der Brut beim Bilden der KS mit MS.
Christian
 
Nur die aus den Bannwaben gebildeten Brutsammler besprühe ich nach dem Schlupf der Brut beim Bilden der KS mit MS.
Darf ich fragen, warum Du Dich für MS entscheidest und nicht etwa für 3%-ige OxS. Liegt der Grund in der Zulassung der Mittel oder gibt es andere Gründe? (Anm.: in Österreich ist zum Sprühen sowohl OxS als auch MS zugelassen)
Liebe Grüße
Börni
 
MS war vor OS in der CH zugelassen - keine Qualitativen Gründe.
 
Darf ich fragen on schon jemand mit der Internierung seiner Königinnen begonnen hat? Bei mir laufen bereits die ersten Vorbereitungen, mit Ende der Winterlinde und somit Start der Sonnenblume in etwa 10 Tagen werde ich loslegen.

Josef
 
Da die Blüten der Sonnenblume noch ein Zeiterl brauchen werden bis sie aufblühen, können meine Königinnen noch uneingeschränkt legen. Die Linde sorgt für reiche Brut.
Heuer interniere ich voraussichtlich am 9.7.
Einige Fragen zu den Brutscheuenen habe ich auch noch, die werde ich am Abend schreiben.
Liebe Grüße Börni
 
Hallo Josef
Habe Anfang Juni mit zählen des Varroaabfalls begonnen und am 13. 6. alle Königinnen mit höheren Abfall von 2 Varroen/Tag gesperrt. Werde sie bis zum Beginn der Ernte gesperrt lassen, nach der Ernte wird behandelt! Eventuell noch vorhandene verdeckende Brut wird entfernt. Ob ich sie verwerte wird die Anzahl zeigen.
mfg Walter
 
Noch ein Nachtrag: Alle Könige waren in den Käfigen (keine ist entfleucht). Lediglich in einem Volk waren 2 Königinnen. Die alte, gezeichnete, war tot im Käfig, Arbeiterinnen waren kaum drinnen. Die junge hat inzwischen alle verbleibenden 8 Waben bestiftet. Die Stifte von der alten Königin im Käfig wurden nicht zu Larven. Warum, das weiß ich nicht.
IMG_20220806_002146.jpg

Liebe Grüße
Börni
 
Danke Boerni für deinen schönen Bericht. Es wäre gut, wenn er in das verwandte zutreffende Thema verschoben würde, nämlich in "Brutstopp für Behandlung durch Internieren der Königin*.
Mit 5 B werden die Königinnen nicht 25 Tage interniert, sondern nur 10 bis 12 Tage und dann wird die verdeckelte Brut entnommen und in Brutsammler gebracht etc.
 
Ich hab mich jetzt mal in den ganzen Thread eingelesen und bin zu dem Entschluss gekommen das 5 B System dieses Jahr anzuwenden.
Ein paar Fragen bleiben aber noch über.
Wie handhabt ihr die Schwarmverhinderung jetzt im Frühjahr? Gibts da Methoden nach denen man mit 5B nicht mehr so gute Erfplge erzielt?
Hat jemand diese Methode zu seinem Standard gemacht und was sind die erkenntnisse nach einigen Jahren daraus?
Gibts Punkte die sich von der ursprünglichen Methode abgeändert haben ?

LG Manuel
 
Hallo Manuel,
ich wende diese Methode weitgehend an, zuweilen aber nicht bei allen Völkern.
Die Vorteile sind klar beschrieben und treffen auch vollumfänglich zu.
Ich habe mir auch entsprechend viele Käfige zugelegt, allesamt aus Edelstahl,
weil ich diese Methode nun schon länger durchführe und dabei bleiben werde.

Mit der Schwarmverhinderung hat es nichts zu tun.
Das mache ich dann je nach Gegebenheit.
Oft durch Ablegerbildung - also Waben mit Schwarmzellen in eine neue Beute.
Zuweilen aber auch das klassische entnehmen der Schwarmzellen.
Überschießt ein Schwarmtrieb exzessiv, wird ein Königinnen-Ableger gemacht.

Das sind so meine Methoden mit denen ich bisher gut zurecht komme, und die auch
alle aus diesem Forum hier stammen.

LG
Hagen
 
Danke für deine Antwort Hagen.
Bezgl. Schwärme war ich mir nicht sicher ob ich später dann noch genügend Bienen habe um ableger im 5b zu erstellen.
Oder machst du je nach Situation dann nur einen Ableger?
 
Hi Manuel,
Ableger mache ich eigentlich immer spontan.
Das läuft etwa so:
Ich mach das Volk auf, schaue mir die Waben an, und man erkennt einen herannahenden Schwarmtrieb schon an
bestimmten Anzeichen, noch bevor Weiselzellen gezogen werden.
(Propolisierte Waben an den Zell-Kanten (schräg darüber schauen); "Kaffeekränzchen" am Flugloch, hohe Bienenanzahl im Volk im Zusammenhang mit "Marmelade-artigem" fließen der Bienen auf einer schräg gehaltenen Wabe; separierte Bienenansammlungen in hoher Gruppierung...) .
Stelle ich diese Zeichen fest, suche ich intensiver nach Weiselzellen-Ansätzen.
Ich mache dann spontan einen Ableger und entnehme genau diese Waben mit Weiselzellen-Ansätzen, wenn vorhanden
lasse ich die Zellen natürlich intakt (vorsichtig bwegen, keine Erschütterungen).
Bei einjährigen Königinnen habe ich sehr selten (eigentlich nie - erinnerlich) einen Schwarm erlebt oder verhindern müssen.
Die Völker aus denen ich Ableger gebildet habe kommen nach der letzten Honigernte auch wieder in die 5B - Behandlung.
Ich hatte da nie Probleme dass das Volk zu klein wäre.
Die Brutscheune aus den Waben auf denen die Königinnen saßen ergibt immer nur ein Ableger. Der ist zwar giantisch groß,
ergibt aber im darauf folgenden Jahr auch ein entsprechendes Wirtschaftsvolk.
Die Ableger behandle ich gleich, sobald diese Brutfrei sind - zuweilen auch zwei mal, 21 Tage nach der Erstellung, und dann noch
mal in der Behandlungszeit in der alle Völker behandelt werden.
Die Ableger werden aber nicht mit der 5B Methode behandelt, denn die Waben sind eh relativ frisch und die Milbenzahl
im Volk immer sehr niedrig.

VG
Hagen
 
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