Motivation, finanzieller Aufwand und Wirksamkeit in der Varroa destructor Kontrolle im österreichischen Imkereisektor

Hannes_btree

Mitglied
Registriert
26 März 2016
Beiträge
802
Punkte Reaktionen
224
Ort
AUT/STMK/MURTAL
Imker seit
2013
Heimstand
AUT/Stmk
Rähmchenmaß/Wabengröße
Dadant US/Langstroth FZ
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hoi,

Achtung Eigenlob und so: Irgendwie nach vielen langen Nächten habe ich es doch geschafft meinen Master mit Mitte 30 auf der Uni Graz abzuschließen.

Meine Masterarbeit wurde heute Online gestellt und diese möchte ich euch nicht vorenthalten: https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/8546160

Sie ist (leider) in Englisch, da es mir etwas leichter fällt in Englisch zu schreiben als in Deutsch. Sie ist auch etwas lang geworden und viel blabla aber vll. doch interessant für den ein oder anderen.

Titel: Motivation, finanzieller Aufwand und Wirksamkeit in der Varroa destructor Kontrolle im österreichischen Imkereisektor
Zusammenfassung:
Explorative Analyse der jährlichen Erhebung der Winterverluste von Bienenvölkern in Österreich über die drei Winter 2018/19, 2019/20 und 2020/21. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Identifizierung möglicher Gründe für die Wahl einer Bekämpfungsmethode gegen die parasitäre Milbe Varroa destructor und die Bewertung der Wirksamkeit und Kosten dieser Methoden. Dies geschieht durch die Auswertung der Fragen “Welche Haupt-Motivationen treffen für Sie bei der Auswahl der Varroa-Bekämpfungsmethode am ehesten zu?” und “Wie hoch schätzen Sie Ihre Ausgaben für Varroa-Bekämpfungsmittel pro Volk im Zeitraum April bis März ein? (Ohne Arbeitskosten!)” in Kombination mit den angewandten Methoden und der beobachteten Winterverluste. Der Online Umfragebogen hat eine Beteiligungsrate von 3,5-4,0% der österreichischen ImkerInnen. Durchschnittliche Bekämpfungskosten betragen 11,4 Euro und ergebenen einen Median von 10,0 Euro pro Volk mit einer hohen Varianz, auch innerhalb derselben Methode. Eine Hochrechnung des österreichischen Varroa-Bekämpfungsmittelmarktes zeigt, dass die jährlichen Ausgaben zwischen 2,9 und 4,8 Millionen Euro pro Jahr liegen. Die Hauptgründe für die Wahl einer Bekämpfungsmethode sind "Wirksamkeit", "Nebenwirkungen auf die Bienen" und "Rückstände". Dies deutet darauf hin, dass die ImkerInnen aufgrund von Effektivität und intrinsischen Motiven für das Wohlergehen ihrer Honigbienen die Methoden auswählen und sich der Rückstandsproblematik bewusst sind. Für größere Betriebe sind "Rückstände" und "Resistenzen" eine größere Motivation als für Freizeit-ImkerInnen. Die meisten Bekämpfungsmethoden zeigen in jedem Jahr überlappende Konfidenzintervalle für ihren Verlustraten, was auf eine ähnliche Wirksamkeit hindeutet. Bei der Erhebung der Bekämpfungsmethoden gegen V. destructor dominiert die Anwendung von Ameisensäure im Sommer, gefolgt von der Oxalsäure im Winter. Kleinere Betriebe (≤ 25 Bienenvölker) geben mehr für die Behandlung pro Volk aus als größere Betriebe. WanderimkerInnen und zertifizierte Bio-ImkerInnen geben im Durchschnitt weniger aus. Ein Regressionsmodell mit den Behandlungsmethoden und der Betriebsgröße als Prädiktoren zum Erklären der Kosten hatte nur eine geringe Genauigkeit mit 35% im Trainingsdatensatz. Die am häufigsten verwendete Bekämpfungsmethoden-Kombination, Ameisensäure-Langzeitbehandlung im Sommer und Oxalsäure-Träufeln im Winter, zeigte im Vergleich zu den anderen Kombinationen niedrige bis mittlere Verlustraten, aber hohe bis mittlere Kosten auf. Eine Kombination aus Ameisensäure-Kurzzeitbehandlung und Oxalsäure-Sublimation im Sommer und im Winter resultierte in einer wirksamen und wirtschaftlich vertretbaren Option, die zu empfehlen ist. Alle Kombinationen mit biotechnischen Methoden (mit Ausnahme der Drohnenbrutentfernung und der Hyperthermie) zeigten im Durchschnitt niedrigere Kosten, variierten aber in ihrer beobachteten Wirksamkeit.


Cheers
Hannes
 
Super! Gratuliere!

Hab grad kurz reingeschaut. Werde es lesen.

Grüße,
Daniel
 
Na bumm, herzlichen Glückwunsch Herr Master, kannst zurecht stolz auf diese Leistung sein. Sollte es einmal eine Übersetzung in Deutsch geben, so würde ich bitten uns auch einzufügen.

Josef
 
Herzlichen Glückwunsch
 
Zurück
Oben