Umfrage: Futterkranzprobe

Futterkranzprobe einführen, ja, oder nein?


  • Umfrageteilnehmer
    24
xmike13 schrieb:
Ein Freund und Forumsmitglied war innerhalb einer FB-Kreises(Wien) und hat erst über die NÖLV Hompage davon erfahren...

Tja Mike, offenbar finden die Wiener es nicht der Mühe wert , ..., weist was, lassen wir dies doch lieber, Du weist ja ohnehin was ich sagen wollte.

Josef
 
Hallo zusammen,

Hurra, wieder mal Glück gehabt: Klick
Ich stehe mit 2 von meinen 3 Ständen mitten drin :evil: , naja mich hat´s zum Glück (noch) nicht erwischt. Als der Sachverständige bei mir war, haben wir nach der Durchsicht ein wenig geplaudert und er hat eine Vermutung zum Ausbruch:
Voriges Jahr gab es auch Sperrkreise, voriges Jahr war gab es zusätzlich eine Melezitose-Massentracht. Er vermutet, dass einige brave Imker verseuchte Melezitosewaben entnommen haben und diese heuer zur Ablegerbildung, Reizfütterung oder ähnlichem verwendet haben ...

Gruß,
Hary
 
Servus Josef,

drohne schrieb:
bei uns gibt es seit Jahrezehnten keine FB Fälle mehr, ebenso auch keine verlassenen und somit Herrenlose Bienenstände.
Die AFB-Freiheit der OG Ziersdorf führst Du darauf zurück, dass ihr jedes Jahr obligat alle Völker auf AFB untersucht oder doch eher darauf, dass ihr darauf achtet, daß kein Bienengammel in der Gegend herumsteht?

lg,
Sebastian
 
drohne schrieb:
In den letzten Jahren waren Eggenburg, Horn, Maussau, Hohenwarth, Hollabrunn, sowie die Retzer Gegend, OG Ziersdorf ging stets leer aus
Wo bitte liegt Maussau? :n36:
Stellt euch einmal eine Kreuzung zwischen den beiden Viechern vor :n51: :bravo:
Für mich ein klarer Fall für den Vernaderer-Thread.

LG
Albert
 
@ Hephaistos

ist doch schon jahrelang mein Credo, auch in diesem Bienenforum, niemals Futter-/Honigwaben von einem Volk ins andere geben und schon gar nicht vor abgestorbenen Völkern. Futterwaben die entnommen werden, werden ausgeschleudert und der Inhalt zu Met verarbeitet. Melezitosewaben ausschneiden, auslaugen und ebenfalls zu Met verarbeiten.

Tut mir Leid mit den zwei Ständen, aber Du bist ohnehin dahinter, also keine Sorge.

@ Sebastian

das zweite stimmt bei uns, da gibt es keine vernachlässigten Bienenstände mehr. Käme es in Hinkunft zu Futterkranzproben, was ich mir sehr wünschen würde, würden mit Sicherheit alle unsere Leute mitmachen. Im übrigen sind bei uns bereits 50% Bioimker mit eigenem Wachskreislauf.

@ Albert

was ein "i" so alles anstellen kann, also nehmen wir doch lieber Maissau, ist im übrigen ein sehr schöner Ort und dort gibt es die traumhaft schöne Amethyst Welt :n3:
 
Servus Josef,

drohne schrieb:
Käme es in Hinkunft zu Futterkranzproben, was ich mir sehr wünschen würde, würden mit Sicherheit alle unsere Leute mitmachen.
Wenn Du schon für die Einführung einer verpflichtenden Futterkranzprobe bist: warum macht ihr das in der OG nicht schon freiwillig bei allen Mitgliedern?

lg,
Sebastian
 
Hallo Selurone,

Selurone schrieb:

bitte Achtung mit Metadaten.

Keiner garantiert Dir die Aktualität. Unser Raum (Radolfzell/Hegau) ist momentan frei von Sperrbezirken (siehe Dr. Ritters aktuelle Liste unter http://www.bienengesundheit.de. Dein Link hat da noch einige Karteileichen.

Dass der Bodensee und Schwarzwald sowie die Baar besonders stark mit AFB zu kämpfen hat, das hat ganz einfache Gründe.

1. Bienen- und Imkerdichte ist in Baden sehr hoch
2. Alle drei Regionen sind Gebiete mit extrem vielen Bienenbewegungen, auch weit überregional.
3. Standdichte in Wanderung ist noch extremer
4. Agrarstrukturelle Probleme (Maismonokultur, Intensiverwerbsobstbau in Monokultur) mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteleinsätzen und -belastungen.

Gruß vom sonnigen Mindelsee

Michael
 
Sebastian schrieb:
Wenn Du schon für die Einführung einer verpflichtenden Futterkranzprobe bist: warum macht ihr das in der OG nicht schon freiwillig bei allen Mitgliedern?

Der Sebastian hakt tatsächlich immer nach, er wird mir aber ganz sich nicht aufkommen. :pfeif:

Zur Frage:

* wir bisher keinerlei Bedarf hatten

* wir nicht das Geld zum Fenster rauswerfen

* wir diesbezüglich bisher keinerlei Förderung bekamen

* wir unsere Stände sauber halten

* wir dürfen somit sagen "die guten zu sein" :n3:
 
Servus Josef,

drohne schrieb:
Der Sebastian hakt tatsächlich immer nach, er wird mir aber ganz sich nicht aufkommen. :pfeif:
Hehe - so bin ich eben :mrgreen:

drohne schrieb:
* wir bisher keinerlei Bedarf hatten
* wir nicht das Geld zum Fenster rauswerfen
* wir diesbezüglich bisher keinerlei Förderung bekamen
Na da schau her, mit einem Wort: weil es vollkommen überflüssig ist!
Schön, dass wir da einer Meinung sind! :bravo:

Jeder Euro, der in eine flächendeckende Futterkranzprobe gesteckt wird, muss wo anders (Kleingeräte&Investitionen, Ausbildung,...) weggenommen werden. Dass andere Maßnahmen ausreichend und viel wichtiger sind, um seuchenfrei zu bleiben, beweist uns die OG Ziersdorf. Nichts gegen Futtterkranzproben - aber flächendeckend aus Prinzip ist "Geld zum Fenster rauswerfen".

lg,
Sebastian
 
Hallo,

Ich habe mit "Ja" abgestimmt. Ich habe nicht so sehr den Sinn darin gesehen, jetzt wesentliches dadurch herauszubekommen, sondern ich bin der Meinung, dass dadurch das Bewusstsein der einzelnen Imker geschärft wird. Man muss sich zwangsläufig mit der Materie befassen und da glaube ich, dass das Aufspüren leichter fällt. Der Imker bekommt ein Ergebnis, das er in irgend einer Weise umsetzen muss. Vielleicht funktioniert es auch über's Konkurrenzdenken. "Warum bist du BESSER als ich?"

LG
Albert
 
Nein Sebastian, wir sind keineswegs einer Meinung, sondern um genau 180c konträr.

In meiner langen Imkerzeit war ich bis in drei OG Mitglied, nämlich in der V er in Wien, die war wegen Frontenteilung echt zum vergessen. Da saßen die Altspatzen und wir junge würden im besten Falle jährlich zur Stimmabgabe benötigt. Funktionen gab es nur für zumindest 60 jährige, getan hat dort echt keiner etwas. Faulbrut gab er dort mehr als genug.

Ebenso Hollabrunn, sagte ich schon mehrmals, also vergessen wir´s besser.

Erst als wir in Ziersdorf aufräumten und sämtliche verwahrloste Stände beseitigten, ist Ruhe und Gesundheit eingekehrt. Angst habe ich jedoch vor Zuwanderern, diese sind echt :evil: So haben zwei Salzburger eine Ruine mit dementsprechenden Grundstück gekauft, zu Gesicht bekommen wir diese nie. Tor auf, Bienen rein und Tor zu. Gäbe es Futterkranzproben, könnte ich notfalls per Bescheid vorgehen, so können sie mir die lange Nase zeigen.

Solange dieses Saubermachen nicht in allen OG der Fall ist, solange wird es Faulbrut ohne Ende geben.
 
Sebastian schrieb:
Ich muss gestehen, dass ich eine derartige Umfrage für wenig hilfreich halte. Welche Qualität der Meinungsäußerung soll denn bitte herauskommen, wenn ein Rudel Hobbyimker mit ein paar eingestreuten Imkermeistern abstimmt? Nicht böse sein Josef, aber wer soll denn das ernst nehmen?

Derartige Entscheidung müssen auf professioneller Risikoabschätzung basieren, der die entsprechenden Kosten gegenübergestellt werden.

Aus dem Stegreif halte ich so eine Maßnahme für Geldverschwendung ersten Ranges.

Die tatsächlichen Kosten betragen nicht € 11,- denn das ist nur der Selbstbehalt. Der förderbare Betrag für die AFB-Untersuchung ist € 45,-. Jetzt kann sich jeder selbst ausrechnen, was das bei ca. 22.000 Imkern mit ca. 280.000 Völkern kosten wird.

Dem stehen 2009 gezählte 122 AFB-Fälle gegenüber.


lg,
Sebastian

Als immer noch Neu-Imker, der sich in diesem Jahr mit AFB verbrannt hat, muss ich leider eine Lanze für die obligatorischen Futterkranzproben brechen, da es immer noch Imker gibt, die es mit der guten fachlichen Praxis nicht so genau nehmen. Sind alle Stände bekannt, kann ein Probenehmer neben der Probenentnahme auch als Berater auftreten und eine gute fachliche Praxis anmahnen. Die erwähnten 122 Fälle des Jahres 2009 waren lediglich klinisch erkennbare Fälle, die aufgefallen sind. Wie hoch ist die Dunkelziffer der klinisch erkennbaren nicht aufgefallenen Fälle??? Wie hoch ist die Dunkelziffer der latent vorliegenden Fälle, die nur über die flächendeckend durchgeführten Futterkranzproben aufgedeckt werden könnten???
Ich denke schon, dass flächendeckend durchgeführte Futterkranzproben eine sinnvolle Investition für eine flächendeckende Bestandshygiene sein kann und gefördert werden sollte. Je größer das Aufkommen von Futterkranzproben-Untersuchungen ist umso günstiger können diese auch durchgeführt werden.
 
Servus ....?,

was machst Du wenn Du einen positiven AFB-Befund aus dem Labor erhältst, Deine Völker aber vollkommen unverdächtig aussehen?

lg,
Sebastian
 
Hallo Sebastian!

Ich würde:
- alles Völker nochmals gründlich durchsehen und dies mit besonderen Augenmerk auf die Randwaben
- ist lückenhafte Brut zu finden, dann sind zu diesem Zeitpunkt die Bienen beim Putzen noch schneller
- findest du erkrankte Zellen ist die Meldung sowieso Pflicht
- dann würde ich in Absprache mit dem Gesundheitswart die erkrankten Völker so schnell wie möglich sanieren
- nach Abschluss der Tracht würde ich von allen Völkern des Standes Kehrschwärme erstellen

In der Steiermark wird meines Wissens bei:
- erhöhter Sporenbelastung der zuständige Gesundheitswart informiert
- hoher Sporenbelastung und Verdacht auf klinische Symptome wird sowieso der Amtstierarzt verständigt

Gruß Sepp
 
Hallo,

Ich selbst hatte schon meine Erfahrung mit der Amerikanischen Faulbrut gemacht:

* 8 Völker letztes Jahr eingewintert --> 7 (scheinbar) gesunde, starke Völker und 1 (sichtbar) faulbrutverseuchtes eingegangenes Volk
Nach 2 Jahren Imkererfahrung ein großer Schock: wie konnte das nur passieren? Nur mit neuen Rähmchen, Zargen Werkzeug gearbeitet; unter Hitze und Druck geschaffene Mittelwände und alles hygienisch sauber. Was ich persönlich noch schlimmer finde ist, dass wir niemals eigenständig die Diagnose hätten ziehen können: Faulbrut. Erst bei einer Gesundheitskontrolle aufgrund des Verkaufs unserer Bienenvölker, brachte den Befund und das Volk wurde umgehend abgeschwefelt.

* Doch damit nicht genug. Innerhalb der nächsten Wochen fanden wir in den verbliebenen 7 Völkern 1,2 Faulbrutzellen. Was tun?
Die Völker waren extrem stark (auf 2 Zargen), also versuchten wir die Methode: geschlossenen Kunstschwarmverfahren (Bienen von Waben trennen).
Der bereits gesammelte Honig wurde geschleudert (100 kg) und alle Waben eingeschmolzen.

* Nun kam der größte Aufwand: Das Entsäuchen!
Amerikanische Faulbrut ist eine Bienensäuche und wird durch winzigste Sporen extrem schnell verbreitet und setzen sich in jede ach so kleinste Ritze.
Wir mussten jede einzelne Zarge in kochend heißer Natronlauge (extrem ätzend, lebensgefährlich) tauchen. (wir bekamen keine Unterstützung und mussten alles aus eigener Kasse bezahlen, über 1000 € ò.Ó)
Die Standplätze entsäuchten wir mit Brandkalk.
Insgesammt 2 Wochen strammer Arbeitsaufwand, was neben beruflicher Betätigung stark an den Nerven zehrte :(

Doch warum erklär ich das alles:
ich möchte euch verdeutlichen wie sehr die Faulbrut eine Gefahr für die Imker ist.
Die Varroa kann man durch Ameisensäure vorbeugen, doch gegen die Faulbrut können wir nix machen, rein garnichts!
Und es wird auch nichts gemacht =( zumindest bei uns nicht.
Und genauso wie die Varroa gibt es in JEDEM Volk einen gewissen Anteil an Faulbrutsporen, denn erst ab über 10 000 000 (!!!) Sporen sieht man die Faulbrutzellen in einem Bienenvolk.
Wir bekamen die Faulbrut durch einen 81 alten Imker, der über 1 km von uns entfehrt steht (Faulbrutsperrbezirk im Saarland NUR 1 km, weil unsre Bienen auch nur 1 km weit fliegen --> völliger nonsense!!!), der im Thema Faulbrut leider wenig Ahnung hatte und seine Waben offen (!!!) in seinem Bienenhäusschen lagerte!

Dieses Thema wird leider zu oft Todgeschwiegen, weil sich jeder einzelne Imker dessen schämt!
Dagegen und gegen die Faulbrut müsste mal was unternommen werden: FÜR die Bienen und FÜR die Imker
Doch das schaffen wir nur, wenn auch jeder bereit dafür ist


Bei uns gibt es auch keine jährlichen Futterkranzproben.
Durch diese Proben kann man schon vorher passende Maßnahmen durchführen, ohne das Volk gleich abzuschwefeln,
ich weiß ja nicht wie es euch dabei geht zu sehen, wie eure Völker sterben: ich fand es furchtbar...

Man sollte alles unternehmen um Abschwefeln zu vermeiden, zum Wohl der Bienen!

Meiner Meinung nach sollte jeder Imker gewisse Pflichtnormen erfüllen und einem Verein angehören.
Auch sollte Bundesweit jährlich Futterkranzproben aller Völker gezogen werden, um die Seuche endlich in den Griff zu bekommen!

Mit freundlichsten Grüßen
 
Vornamenloser Draychel, in Deinem noch jungen Imkerleben hast schon sehr viel durchgemacht, bedauerlicherweise sogar auch schon das sicherlich nit notwendige abschwefeln der Völker erlebt. :(

Nun, nicht der von Dir erwähnte 81 jährige Imker ist Schuld an diesem Schlamassel, sondern der Gesundheitswart, dies hat nämlich die Situation vor Ort nicht im Griff. Es ist sicherlich anzunehmen, dass dieser die Gepflogenheit dieses Mannes kannte und eben er hätte rechtzeitig auf die enorme Gefahr hinweisen sollen.

Josef
 
Hallo Josef!

Mir gehts nicht besser, habe vor einen Monat auch die Faulbrut am Stand entdeckt, gemeldet und die beiden klinisch erkrankten Völker mittels offenen Kunstschwarmverfahren saniert.

Und die Behörde:
- am Tag der Meldung sich der Seuchenwart eine Probe geholt
- 2 1/2 Wochen später wurde ein Sperrgebiet erlassen
- verbringen von Waben und Bienen wurde verboten
- seit 1 1/2 Wochen warte ich auf den Seuchenwart

Und die Bienen:
- haben sich in den 4 Wochen prächtig entwickelt
- haben lückenlose schöne Brutnester
- haben 20 Zander Mittelwände zur Gänze ausgebaut
- und werden wenn so weitergeht auch noch Waldhonig sammeln

Und der Imker:
- hat mittels offenen Kunstschwarmverfahren die beiden betroffenen Völker saniert
- hat die Beiden mit einer begatteten jungen Königinn beglückt
- hat auf jeden Stand separaten Besen und Stockmeissel
- desinfiziert sich nach jeden Volk die Hände
- hat alles mit Ätznatron desinfiziert
- wird das gesamte Wabenmaterial nach Honigernte einschmelzen
- wird nach der Honigernte alle Völker von diesen Stand auf Mittelwände und gereinigtes Beutenmaterial setzen

und kann sich sogar ein Leben ohne Seuchenwart vorstellen, denn hätte ich nach deren Vorschriften agiert wären:
- die beiden Völker kurz vor den Zusammenbruch
- hätten die Völker auf meinen Stand und der Umgebung wahrscheinlich angesteckt

und die Imkerfreunde?
- keiner hat mich darum beneidet
- keiner hat sich angeboten eventuell zu helfen

geblieben ist:
- eine Menge an Arbeit
- eine eingeschränkte Ernte auf diesen Stand (wird heuer zu verschmerzen sein)
- jede Menge Wissen zu diesem Thema
- ein Frust auf die Herrn unserer Verwaltung

für das nächste Jahr
- von all meinen Ständen im Herbst eine Futterkranzprobe ziehen
- nur mit gereinigten Beuten erweitern
- Werkzeug für jeden Stand
- Wabentausch nur am Stand
- wahrscheinlich nur mit Mittelwänden erweitern

Somit wünsche ich Euch gesunde Völker und volle Honigtöpfe
Gruß Sepp
 
Liebe Bienenfreunde

Ich möchte Euch nicht unbedingt mit solchen Dingen belästigen, aber jeder soll sich bewusst sein was vermieden werden könnte.
Vor zwei Jahren bin ich mit einen Stand in ein Gebiet geraten, wo mit diesem Thema sehr leichtfertig umgegangen wird.
- heuer das dritte mal im Sperrgebiet
- sehr späte bis gar keine Kontrollen im Zuge des Sperrgebieten
- jeder Faulbrutfall wird scheinbar von einen anderen Seuchenwart betreut
- gemeinsame Sanierung was ist das

Mein Stand in diesem Gebiet laut Gesundheitswart gesund, d.h. wir konnte gemeinsam keine erkrankte Brut finden.
Ich bin mir keineswegs sicher ob dies die richtige Definition für ein gesundes Bienenvolk ist?

Rückblickend auf ein Monat Faulbrutarbeit

23.5. -> Faulbrutmeldung und Probeentnahme durch den Sachverständigen

23.5. -> Start der Sanierung der zwei betroffenen Völker durch offenes Kunstschwarmverfahren

8.6. -> offizielles Sperrgebiet angeordnet durch die BH Weiz

24.6. -> Kontrolle aller Völker durch den Sachverständigen

24.6. -> Faulbrutfreiheit

27.6. -> Futterkranzprobe aller Völker

Grundsätzlich bin ich froh das der ganze Rummel wieder vorbei ist, jedoch habe ich große Bedenken ob:

- alle Bienen im Sperrbezirk kontrolliert wurden
- die Kunstschwarmbildung der zwei klinisch erkranten Völker ausreichend war
- die Meldung der AFB überhaupt was bringt

Meine nächsten Schritte:

- am 5. 7. erwarte ich die Ergebnisse der Futterkranzproben
- Mitte Juli werden die restlichen Völker auf Mittelwände und gereinigte Beuten gesetzt
- ab Mitte Juli wird gefüttert
- Waben von diesen Stand werden eingeschmolzen

Sollten sich auch bei den übrigen Ständen Sporen finden, wird in gleicher Weise vorgegangen

Gruß Sepp
 
Sepp, Deine Berichte sind überaus lesenswert und für uns alle sehr wichtig, kann doch jede/r in solch eine Situation kommen. Darf ich fragen ob da Profimäßig und mit einem dementsprechend geschulten Team seitens der BH Weiz agiert wurde, oder waren lediglich Gesundheitswarte und dessen Helfer des Bezirks aktiv. Weiters, was passiert bei einer AFB Meldung tatsächlich, kommt der/die delegierte Sachverständige der BH alleine, oder in Begleitung eines Tierarztes?

Selber war ich bei einer Sanierung in Wien anwesend, wo der Gesundheitswart mit einem Helfer ohne die Völker zu kontrollieren einfach abschwefelte. Betroffen waren zwei ältere Imker eines Grätzels und beide beendeten in der Folge mehr asls traurig die Bienenzucht. Damals gab es noch keine Foren und über dieses Thema wurde in den Vereinen nahezu niemals gesprochen. War jemand betroffen, wurde er als Aussätziger angesehen, die Zeiten sind gottlob vorbei.

Josef
 
Hallo

Entschuldige, da sind noch einige Fragen offen geblieben

Die Sanierung in Bereich WE... hängt davon ab, wie profimäßig sich der jeweilige Imker angagiert.
Die Gesundheitswarte (eigendlich kompedent, kooperativ und freundlich) betreuen Faulbrutfälle und
da kann es schon vorkommen, dass zwei oder mehrere fast gleichzeitig im selben Gebiet unterwegs sind.
Eines der größten Probleme ist, dass diese Herrn nicht ortskundig sind, und für einen Aussenstehenden
hat es den Anschein, dass nicht alles koordiniert abläuft

Worüber ich mich sehr oft geärgert haben:
- von der Erkennung und Meldung bis zur Einleitung diverser Aktionen vergeht viel Zeit
- der Seuchenwart ist nicht befugt bei vorhandenen klinischen Symptomen selbsständig zu entscheiden.
Ohne amtliches Untersuchungsergebnis sind sie zu feige ein Kehrschwarmverfahren anzuordnen
- es wird zwar eine offizielles Sperrgebiet von 3 km eingerichtet, kontrolliert werden die Völker
im Sperrgebiet jedoch nicht

Was ich mir wünsche:
- das der Seuchenwart Befugt ist Sofortmaßnahmen einzuleiten
-> bei schwachen Symptomen ist der erste Tag der Beste ein Kehrschwarmverfahren einzuleiten
-> bei starken Symtomen und merklich geschwächten darf nicht gezögert werden diese auch abzutöten
- das das ausgewiesene Sperrgebiet auch kontrolliert wird
- das alle Imker des Sperrgebietes verpflichtet werden Futterkranzproben einzusenden

Was wahrscheinlich nicht notwendig ist:
- dass alle Völker in einem Sperrgebiet gleichzeitig und vorbeugend mittels Kehrschwarmverfahen behandelt werden

Wie es zur Zeit bei meinen Völkern aussieht
- die mittels offenen Kehrschwarmverfahren "sanierten" Völker haben sich prächtig entwickelt
- von allen Völkern habe ich Anfang Juli eine Futterkranzprobe eingesandt
-> Imkerschule Graz hat mir dies um einen super günstigen Preis durchgeführt
-> von den sanierten Völkern war das Ergebnis negativ :toothy8:
-> aber auf jedem Stand wurden einige Völker mit geringer Sporenbelastung gefunden :(
- zusätzlich zur Faulbrutsanierung wurden alle Völker auf Mittelwände gesetzt
- die meisten dieser Völker haben in der Zwischenzeit 20 Zanderwaben ausgebaut und betreuen 6-8 Brutwaben
- das gesamte Wabenmaterial wurde eingeschmolzen
- alle freiwerdenden Beutenteile werden mit Ätznatron gereinigt

Was noch zu tun ist:
- die Fütterung in der nächsten Woche abschließen
- die Varroa im Auge behalten und eventuell Mitte September nochmals eine AS Behandlung starten
- im Zuge der Futterkontrolle auch besonders auf verdächtige Brutzellen achten

Und für's nächste Jahr:
- Futterkranzprobe von jeden Stand
- Wanderungen einschränken
- nur gereinigte Beuten und Rähmchen einsetzen
- wie schon heuer, Stockmeißel und Besen für jeden Stand
- viel Mittelwände
- wahrscheinlich wieder Milbenbekämpfung durch Brutentzug

Somit ist ein arbeits- und honigreiches Bienenjahr fast zu Ende und ich hoffe meine Bienen sammeln schon die
Kräfte für nächste Jahr

Gruß Sepp
 
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