Völkerverluste Winter/Frühjahr 2009/10

Ich möchte mich mal wieder wichtig machen und gerne dürft ihr mich zusammenstauchen und schimpfen, denn ich bin offen für Neues und sehr lernwillig:

Liebe Bienenfreunde, ich lese immer wieder: "Der Winter war so lang und auch so kalt und überhaupt so wahnsinnig brutal..." und ich kann es einfach nicht mehr lesen, mir stellt es die Graustüren auf...

... denn es ist den Bienen völlig egal wie lang und hart und brutal der Winter war. Umso härter er ist, umso weniger Futter wird verbraucht. Die Traube bleibt auch 6 Monate sehr genügsam, wenn es nur kalt genug ist.
Wenn also so lapidar erwähnt wird, dass wohl aufgrund des harten Winters ein Volk verhungert ist, dann haben wir zu beachten, dass hier ein extremer Fehler des Imkers vorlag und es in seiner alleinigen Verantwortung lag, dass so viele Bienen ihr Leben lassen mussten. Mir blutet jetzt noch das Herz, dass ich letzten Herbst einen Ableger verhungern ließ, einfach aufgrund meiner persönlichen Dummheit.
Der Winter, meine Damen und Herren, ist also nicht Schuld, sondern die mangelnde Einfütterungsmenge, entweder aus Sparsamkeit oder aus Ahnungslosigkeit, anderes fällt mir dazu nicht ein und es muss auch nicht nett gemeint sein.
Ich füttere immer viel zuviel ein und verwende die Futterwaben dann für die Ableger. Mir wird in meinem ganzen Leben nie mehr ein Ableger verhungern!!!!

Was aber Drohn55 schreibt, ist hochinteressant, vielleicht kann ein Profi was dazu sagen. Wieso haben nur die alten Königinnen überlebt und die jungen alle nicht? Ich habe keine Idee, würde mich aber sehr dafür interessieren.
 
@wolli: bin ganz deiner Meinung!
 
Wolli, zumeist sind beim verhungern eines Volkes nicht die Bienenbetreuer schuld, sondern dreiste Honigdiebe aus dem eigenen Nachbarn. Dies nennt man stille Räuberei und glaub mir bitte, dies merkst überhaupt nicht. Sehr oft sind dies sogar die direkten Nachbarn die eben geduldet werden.

Die Sache mit den jungen Königinnen irritiert mich etwas, sind doch gerade diese die vitalsten und kommen im Frühjahr bedeutend schneller voran. Eigenartig, sehr eigenartig???
 
Drohn 55, tut mir leid um deine Völker.
Was das Schadbild betrifft, hab ich dieses Jahr gleiches schon öfter gesehen. Ich halte es aber für möglich , daß dir die Varroa den Verlust beschert hat. Der Winter war über lange Strecken sehr kalt. Geschwächte Bienen konnten nicht abfliegen. Bitte führe eine Befallsdiagnose durch! -siehe Varroa unter Kontrolle-

Zu den Königen kann ich sagen: meine 10 aus 2009 haben alle überlebt.
AS 60% Schwammtuch, Nassenheider ; vor Weihnachten OS.

Eine Königin lag einen Tag nach dem Reinigungsflug tot in der Fluglochniesche. Allerdings war diese allem Anschein nach überzählich. :-k Der Ableger ist auf drei Waben in Brut. Man lernt nie aus.

Ich wünsche allen eine gut Durchlenzung, Jens.
 
Also, ich habe ja erst letztes JAhr angefangen, und somit auch alle Königinnen aus 09, welche aber alle überlebt haben( ok, eine hat die Kennzeichnung verloren, lebt aber noch)
und, auch ich hab in einer Beute beobaCHTET, dass manche Bienen verhungert sind, die sind auf einer Wabe kopfüber drinnen gehängt, wobei die anderen aber überlebt haben, und noch sehr viel reichliches Futter vorhanden war! Also, es muss nicht immer ein Fehler des Menschens sein!
 
Hallo!

Bei mir ist es so, dass einige Jungvölker weit nicht so gut dastehen wie die von 2008, 2007. Auch mir ist viel Totenfall am Boden aufgefallen. Gegen Varroa habe ich nur die Jungvölker mit dem Universalverdunster und Oxalsäure träufeln behandelt.
Bei den anderen Völkern verwendete ich Schwammtuch AS 85% und den Oxalsäureverdampfer, bei ein paar musste ich noch mal OS träufeln.

Fehler bei den teilweise schwachen Jungvölkern waren unzureichende Sommerbehandlung gegen die Varroa und zu geringe Einwinterungsstärke. Den Totenfall habe ich leider nicht ausgewaschen, werde aber mal den natürlichen Varroaabfall ansehen.

Derzeitiger Stand: alle zweizargigen Altvölker und zweizargigen Jungvölker sind bis auf je 1 Volk in absolutem Top Zustand. Von den 10 einzargigen Jungvölkern sind 2 tot und eines habe ich mit dem Nachbarvolk vereinigt.
Für dieses Jahr kann ich sicher was verbessern um mit möglichst vielen Völkern stark auszuwintern. Immerhin entsprechen mehr als zwei Drittel der Völker meinen Vorstellungen.

Schönen Gruß
Norbert
 
Ich habe ja 2007 mit dem Imkern angefangen. Im 1. Winter verlor ich ein Volk (von 6), weil es ausgeräubert worden war, ohne dass ich es merkte. Im 2. Winter 2008/9) verlor ich 2 Völker (von 10), eins verhungert, eins war tot und hatte noch genug Futter. Ursache unbekannt. Im letzten Winter verlor ich wie gesagt 2 von 14.
Das verhungerte Volk, war der beste, stärkste, Ableger des Jahres. Er hatte 10 l = 10 kg ApiInvert bekommen wie die anderen Völker auch. Offenbar reicht diese Menge bei einem starken Volk nicht aus.

Varroaschaden hatte ich keinen. Ich hatte mit ApiLifeVar behandelt und im Dezember mit Oxalasäure beträufelt - außer bei 2 Völkern. Diese beiden hatten den geringsten Wintertotenfall!

Das Volk, das ich nicht mit ApiLiveVar behandelt hatte, sondern dem ich 2 x alle verdeckelten Brutwaben (im Abstand von 10 Tagen) entnommemn hatte (so empfahl es Wulf-Ingo Lau in der Imkerzeitschrift), hatte sich im letzen Sommer NICHT wieder innerhalb von 8 Wochen wieder erholt, wie es in der Zeitschrift hieß, sondern war sehr geschwächt aus der Prozedur hervorgegangen. Es war hernach kleiner als die Ableger. Den Winter hat das Minivolk auf 3 Normalmaßwaben erstaunlich gut überstanden, kaum Totenfall!

Dieses Jahr will ich die Imkerei auf 18 Völker vergrößern und bei mindestens einem viertel der Völker auf Oxalsäure vezichten. Ich las letztlich, dass in Russland nur 1 x im Jahr gegen Varroa behandelt würde, das sei genug. Das will ich natürlich auch ausprobieren.

viele Grüße
Joachim
 
10l Apiinvert kommmt mit aber schon auch etwas wenig vor, wenn ich bedenke, dass ich mehr als 15l Apiinvert gefüttert habe....
Lieber mehr dachte ich, als zuwenig...
1X behandeln klingt interessant, hast du da noch mehrere fakten für uns?
 
Hallo Joachim!

Wenn nicht einiges an Honig in den Völkern war, dann sind 10 l (sind nicht gleich 10 kg) eine sehr unsichere Sache. Zweizargigen Völkern habe ich 2009 je einen 28 kg Karton Sirup gefüttert.
Das ist bei mir schon nötig, weil die Wiesen im Sommer so kurz wie Fußballrasen gemäht werden- alles so schön grün :evil:
Bei einem sehr starken Volk war auch das zu knapp um eine volle Entwicklung des Volkes in den nächsten Wochen zu sichern.

Schönen Gruß
Norbert
 
Hallo!

Hans-Joachim Heyer schrieb:
dem ich 2 x alle verdeckelten Brutwaben (im Abstand von 10 Tagen) entnommemn hatte (so empfahl es Wulf-Ingo Lau in der Imkerzeitschrift), hatte sich im letzen Sommer NICHT wieder innerhalb von 8 Wochen wieder erholt, wie es in der Zeitschrift hieß, sondern war sehr geschwächt aus der Prozedur hervorgegangen.

Da denke ich auch, dass das zu sehr geschwächt wird. Eventuell wäre es besser, die gesamte verdeckelte Brut nur 1 mal zu entnehmen und dann gleich mit Oxalsäure zu behandeln. Geht natürlich erst nach der Ernte.

10 kg finde ich auch recht wenig, wenn sonst kein Honig im Volk war. Ach ja, die Rechnung mit dem 10 Liter = 10 kg Apiinvert stimmt im Prinzip schon, ist aber etwas kompliziert:

ein 14kg-Karton Apiinvert enthält 10 Liter Apiinvert. Dies wird von den Bienen eingelagert. Dabei entziehen sie dem Futter Wasser, sodass dann den Bienen noch 10 kg "Fertigfutter" (entspricht Honig) zur Verfügung stehen. Also nochmal ganz kurz:
10 Liter Apiinvert entsprechen 10 kg Honig

Gruß,
Hary
 
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