Wie arbeitet eigentlich ein Bienenvolk?

Der Bienen-Much

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Was ist ein Bienenvolk?
Ein Konglomerat von Einzelindividuen, wie Dzierzon es gelehrt hat, bei dem jedes Einzelmitglied machen kann, was es will? Eine Familie mit ihrem Oberhaupt, der Königin? Ein Volk mit seinem Führer? Alles schon beschrieben, dem verwerflichen Menschen zum leuchtenden Vorbild. Wie kann der „harmonische Ablauf des Bienenlebens gestört werden", so schreibt es doch Zander? Demnach müssen ja wohl irgendwelche Regulationsmechanismen, Befehlszentralen oder etwas Ähnliches da sein. Man kann doch keine Ordnung oder Harmonie zerstören, oder auch nur stören, wenn diese nicht von vornherein vorhanden ist. Unser Problem spitzt sich also auf die Fragestellung zu: „Woher bekommt das Bienenvolk und damit jede einzelne Biene die Anweisungen und Befehle, damit es überhaupt zu einem geordneten Ablauf - ob harmonisch oder in Disharmonie, sei zunächst dahingestellt - kommen kann?" Genau das ist die Frage, über die sich schon die alten Griechen den Kopf zerbrochen haben, die Frage, der mit Vorliebe gerade die Theologen ihre Aufmerksamkeit gewidmet haben auf der Suche nach Vorbildern für ihre Gemeinden, die Frage, deretwegen nicht zuletzt so manch einer zum Imker geworden ist. Ich will versuchen, sie etwas zu entschlüsseln.

Die auch heute bei Laien noch zu findende Ansicht, dass die Königin die Befehlende, „Weisende" (Weisel, Weiser) im Volk und Schwarm sei, hat sich ja schon lang als Märchen erwiesen. Respektlos wird die Majestät heutzutage von der Funktion her gern als „Eierlegemaschine" tituliert. Sie hat also mit Befehlen gar nichts zu tun, ganz im Gegenteil, sie hat das zu tun, was die Arbeiterinnen von ihr erwarten und fordern. Kommt sie dem nicht nach, oder kann sie dem nicht nachkommen, weil z. B. der Imker sie in ihrer Tätigkeit über Gebühr hindert, fliegt sie raus, brutal, konsequent, rational. Dass die Drohnen im Volk nichts zu melden haben, bedarf eigentlich gar keiner Erwähnung. Einmal deshalb, weil sie nur begrenzte Zeit im Volk geduldet werden, das Volk aber das ganze Jahr über sinnvoll funktioniert. Zum anderen, weil das Schicksal der Bienenmänner ja schon sprichwörtlich geworden ist. Als Slogan für die so notwendige Emanzipation der Männer erscheinen sie mir ausgesprochen wenig geeignet.

So bleiben nur noch die Arbeitsbienen übrig. Befehlende und Gehorchende zugleich? Ist das nicht absurd? Wie kann und soll ein solches Steuerungssystem, ein solches Führungs - Koordinierungs-Ordnungsprinzip funktionieren? Nun, wenn man sich in Ruhe überlegt und durchdenkt, dann ist der Kniff, der Dreh, den die Natur gefunden hat, um zur Ordnung im Bienenvolk ohne Befehlshaber zu kommen, gar nicht so schwer zu verstehen. Befehl und Gehorsam sind in jeder einzelnen Arbeiterin, Drohne und Königin gemeinsam verankert. Jedes der drei Bienenwesen bekommt mit der Geburt einen ganzen Katalog von Befehlen mit auf den Weg. Darin ist festgelegt, was der oder die einzelne w i e zu tun und zu lassen hat, wenn. . . Dabei ist genau aufgeführt, wann sie was nicht tun darf, wann sie was tun soll oder besser muss, ja sogar die Ausnahmebestimmungen, die ja immer recht unerfreulich sind und waren, sogar die sind verzeichnet. Jede Biene, Arbeiterin, Drohne oder Königin unterliegt also dem Zwang, der jeweiligen Situation entsprechend zu handeln. Soviel zum Befehl, der spezifiziert als Katalog, als Dienstanweisung, jedem einzelnen Bienenwesen als „angeborene Verhaltensweise", wie es die moderne Verhaltensforschung nennt, mit auf den Weg gegeben ist.

Und nun zum Gehorsam. Gehorsamkeit übt jedes Bienenwesen gegenüber all den Einflüssen, denen es innerhalb und außerhalb des Stockes unterliegt. Mit ihren anders als bei uns gearteten Sinnesorganen registrieren die einzelnen Bienen innen- und außerhalb des Stockes ständig die Lage, in der sie und das Volk sich befinden, und da alle Bienen des Stockes die gleiche Dienstanweisung unter dem Arm tragen, reagieren sie wie im Programm vorgesehen, altersmäßig zwar unterschiedlich, aber doch gleichgerichtet und damit sinnvoll und geordnet. Wie sehr sie auf Gehorsam der Situation gegenüber „bedacht" sind, wird eindrucksvoll unterstrichen durch eine Tatsache, die Lindauer beschrieben hat. Die sprichwörtlich ach so fleißigen Bienen geruhen nämlich in Wirklichkeit sehr viel Zeit im Spazieren gehen, Herumlungern, Inspizieren aller Bereiche des Stockes zu investieren. Dieses Sich -Orientieren schafft ihnen einen hervorragenden Überblick über die Gesamtsituation und auch die bestehenden Engpässe.

Um es noch einmal zusammenzufassen: „Die Ordnung im Bienenvolk ist dadurch gegeben, dass alle Angehörigen des Volkes auf bestimmte Situationen inner- und außerhalb des Stockes nach ein und demselben angeborenen Verhaltensschema sinnvoll koordiniert reagieren." Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt: Die Dienstanweisungen sind so differenziert und wirksam, dass in jeder zu erwartenden Situation jede einzelne Biene nach einem entsprechenden Befehl handelt und sich verhält. Im Grunde genommen ist dies ein unglaublich einfaches Patentrezept. Es setzt allerdings voraus, dass die Dienstanweisungen sehr präzise, vielgestaltig und zudem elastisch gestaltet sind. Wie sie sich im Laufe der langen Zeit allerdings herauskristallisieren konnten, wie über die Königin angeborene Verhaltensweisen der Arbeitsbienen entstehen und weiter vererbt werden konnten, das sich vorzustellen fällt um so schwerer.

Und hier erhebt sich nun für den Praktiker, den Imker die Frage: „Sind unsere Eingriffe, die wir am und im Bienenvolk vornehmen, in der Jahrmillionen alten Dienstanweisung berücksichtigt oder nicht?" Diese Kardinalfrage für den Imker muss rund heraus mit nein beantwortet werden. Nicht zuletzt deshalb, weil der Befehlskatalog zu einer Zeit geschrieben wurde, da es den Menschen auf der Erde noch nicht gegeben hat. Das bedeutet für uns: „Wir müssen unsere Maßnahmen am und im Bienenvolk so gestalten, dass jede einzelne Biene des Volkes die rechte Antwort in ihrem Katalog für ihr Verhalten auf unseren Eingriff findet." Angesichts der Vielgestaltigkeit des Kataloges ist dies durchaus möglich. Wir können, ohne die Bienen zu überfordern, den Raum erweitern und einengen, wir können durch Ablegerbildung sogar den Schwarmprozess, die Teilung des Volkes vortäuschen, ja wir können die Bienen sogar zwingen, entgegen ihrer eigenen Absicht zu handeln, indem wir sie durch Mittelwände zum Bau von Arbeiterinnenzellen veranlassen, obwohl sie eigentlich Drohnenbau erstellen möchten. Aber es gibt eben doch Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen.

Dafür zwei Beispiele:
Wenn wir in der Schwarmphase sämtliche Weiselzellen heraus brechen, dann fangen alle Bienen des Stockes verzweifelt an, in ihrem Befehlskatalog zu blättern auf der Suche nach einer Antwort für diese Situation. Sie finden keine, denn grundsätzlich ist vorgeschrieben, dass mehrere Zellen anzusetzen, zu pflegen, zu beschützen sind. Eine fortgeschrittene Schwarmsituation ohne Weiselzellen darf es laut Katalog einfach nicht geben. Dementsprechend sind die Bienen im Stock dann ratlos, das Programm ist unterbrochen, die Ordnung dahin.

Und ein zweites Beispiel:
Die Vergiftung der Jungbienen durch Pflanzenschutzmittel, wie wir es in jüngster Zeit öfters erleben müssen. Die Flugbienen, selber schuldig, da sie den giftigen Pollen in den Stock eingetragen haben, können noch so lange den Katalog durchblättern. Den Fall, dass, vom Gift getötet, keine Abnehmerrinnen, Ammenbienen, Putzbienen mehr den Innendienst im Stock aufrecht erhalten, den Fall enthält der Katalog nicht. Auch die vorhin zitierten Ausnahmebestimmungen geben nur begrenzte Auskunft. Die Ordnung ist gestört, zerstört, das Volk siecht, wie wir es erleben mussten, dahin. Anders wäre es, wenn statt der Jungbienen die Altbienen vergiftet worden wären. Hier weiß der Katalog eine Antwort. Ein Teil der Jungbienen könnte und würde in kurzer Zeit den Außendienst übernehmen. Es gäbe wohl eine Phase der Stagnation für das Volk, aber es würde überleben. Eine Erfahrung, die leider schon manch ein Imker im Laufe seiner Praxis sammeln konnte. Die Erkenntnis, die sich für den Praktiker aus dem Dargelegten ergibt, lautet zusammengefasst etwa folgendermaßen:

1. Du darfst das Bienenvolk durch deine Eingriffe fördern und unterstützen. Die Maßnahmen dürfen jedoch die biologisch bedingten, von der Jahreszeit abhängigen Vorgänge weder ganz unterdrücken, noch ins Übermaß steigern.

2. Die Steuerung bestimmter Arbeitsabläufe im Volk (Schwarm = Ablegerbildung; Königinnenzucht) ist durchaus möglich, wenn die Maßnahmen dem Entwicklungsstand des Volkes und der Jahreszeit entsprechen.

3. Je gezielter die Maßnahmen angesetzt werden, desto geringer ist die Gefahr, die Anpassungsfähigkeit der Bienen an deine Maßnahmen zu überfordern.

4. Wie gezielt der einzelne Imker seine Eingriffe am Volk ansetzt, lässt sich daran ablesen, wie oft er eingreifen muss oder dies zumindest glaubt tun zu müssen.

5. Den Könner erkennt man daran, dass er es fertig bringt, die Bienen nach ihrem Fahrplan für sich arbeiten zu lassen. Wer glaubt, den Bienen seinen Fahrplan aufzwingen zu müssen, hat viel geschafft und wenig Honig.

Und nun noch ein paar Sätze zu der so viel zitierten „Harmonie", die ja auch Zander angesprochen hatte. Was soll durch diesen Begriff zum Ausdruck gebracht werden? In Zusammenhang mit dem Bienenvolk wird Harmonie offensichtlich unterschiedlich gebraucht. Die einen wollen sagen, dass ein Bienenvolk in Schwarmstimmung gerät oder bereits ist, die andern beschreiben damit „Störungen im Arbeitsablauf" des Volkes.
Zunächst lässt sich einmal feststellen, dass die Verwendung des Wortes Harmonie voraussetzt, dass mehrere Komponenten, Individuen oder Faktoren in irgendeiner Weise parallel laufen. Die Frage lautet nun, ob dieser dynamische Prozess reibungslos, geordnet verläuft, oder ob irgendwo Spannungen bzw. Störungen im Ablauf auftreten (Disharmonien). Auf das Bienenvolk bezogen, ist der Begriff Harmonie meiner Ansicht nach folgendermaßen zu verwenden:

„Der Arbeitsablauf innerhalb eines Bienenvolkes ist dann harmonisch gestaltet, wenn in der Zeiteinheit und in der Anzahl die verschiedenen Gruppen (Putz-, Ammen und Flugbienen) zügig Hand in Hand arbeiten bzw. arbeiten können." Dieses „Gleichgewicht am Fließband" setzt naturgemäß voraus, dass stets die der Jahreszeit entsprechende Menge an Brut zum Aufbau der Nachfolgegruppen anfällt. Jede Unterbrechung des Brutgeschehens, jeder willkürliche Eingriff am Brutkörper stört zwangsläufig das Zusammenspiel der Arbeitsgruppen und damit die Harmonie im Volk. In diesem Sinne hat es sicher auch Zander aufgefasst, wenn er formulierte:

„Jahrzehntelange Misshandlungen seitens der Imker durch naturwidrige Pflege, Unreinlichkeit und andere Missstände haben es zuwege gebracht, dass Krankheiten und sonstige Schädigungen mehr denn je den harmonischen Ablauf des Bienenlebens stören." Nun muss man allerdings auch wissen, dass es im Jahresablauf des Bienenvolkes normalerweise eine Phase gibt, die direkt gekennzeichnet ist durch eine Disharmonie, in der so ziemlich alles falsch läuft, gemessen an der Trachtleistung des Volkes. Die Flugbienen interessieren sich überhaupt nicht mehr für Trachtpflanzen, sie haben umgeschaltet auf Wohnungssuche, die Königin reduziert ihre Legetätigkeit und wird damit wieder flugfähig, die Putz- und Ammenbienen werden arbeitslos und damit langlebig. Abnehmerrinnen warten vergebens auf nektarbringende Flugbienen. In dieser zeitlich befristeten Phase ist der harmonische Funktionsablauf am Fließband zur Gewinnung und Verarbeitung von Nahrungsgut überflüssig, denn auf der Tagesordnung steht dick gedruckt:

„Volksteilung und Nachschaffung von Königinnen" und eben nicht: „Trachtnutzung".

Hunderte von Tonnen an Honig könnten im Jahr mehr geerntet werden, wenn nicht nur die Bienen in den Völkern, sondern endlich auch die Imker zur Kenntnis nehmen würden, dass in der Schwarmstimmung die Tagesordnung geändert ist. Die gewaltsame Verhinderung des Abschwärmens beseitigt nicht die Schwarmstimmung und ändert damit auch nicht die Tagesordnung. Nur Raumgeben, Schröpfen oder Ablegerbildung als Schwarmersatz kann die Völker wieder umstimmen auf Trachtnutzung. Eines der großen Wunder, das wir jedes Jahr an unseren Völkern erleben können, ist für mich jedenfalls die Tatsache, dass im Schwarmakt die verschiedenen Arbeits- bzw. Altersgruppen sich so auf Schwarm und Restvolk verteilen, dass beide sofort in voller Harmonie die Fließbandarbeit der Brutpflege und Vorratsbildung in Angriff nehmen können. Woher weiß die einzelne Biene, wie viele ihrer Alterskolleginnen mit dem Schwarm abfliegen bzw. zu Hause bleiben? Verschiedene Autoren haben immer wieder bestätigt, dass die Verteilung der einzelnen Altersgruppen auf Schwarm und Restvolk in etwa ausgeglichen ist. Über diese Frage haben mit mir schon viele nachgedacht, aber eben leider: „Umsonst".

Dieser Beitrag stammt aus dem Jahre 1998. Ich habe ihn anlässlich der Jahreshauptversammlung ausgearbeitet.

Herzliche Grüße

Dieter
 
Ein grandioser Beitrag Dieter!


Frage: darf ich diesen, selbstverständlich unter dem Hinweis auf den Autor, einer großen Fachzeitschrift zur Verfügung stellen? Ein allfälliges Autorenhonorar käme selbstverständlich Dir zugute.

LG Josef
 
Hallo Josef
Dankeschön für die netten Worte. Nun, der Beitrag ist einer von vielen, den ich meistens zu jeder Imkerversammlung, ich sag mal, zum besten gebe. Der Inhalt stammt zum größten Teil aus meiner eigenen Feder. Jedoch enthalten die Beiträge auch Textpassagen fremder Autoren. Das ganze wird zum Schluss üblicherweise in Fachzeitschriften in Form von Quellen zusammengefasst. Heute, nach 10 Jahren ist es mir nicht mehr möglich alle Quellen exakt zu benennen. Ich bin gerade dabei den größten Teil meiner Beiträge für meine Homepage aufzuarbeiten. Eine davon ist dieser Beitrag. In diesem Fall wäre es sicherlich nicht so dramatisch, da der größte Teil mein eigenes Denken und Fühlen darstellt. Eine Veröffentlichung meiner Beiträge in Fachzeitschriften möchte ich aber trotzdem nicht. Ich denke, hier in deinem Forum kommen meine geistigen „Ergüsse“ auch zur Geltung.

Herzliche Grüße

Dieter
 
Hallo,

ganz toller Artikel, ich habe auch schon sehr oft über dieses Thema nachgedacht.

Der Mechanismus im Bienenvolk ist für uns mit unseren Sinne fast unvorstellbar. Auch lernen wir Dinge dazu, Bienen wird das "Wissen" einfach vererbt.
Alleine die Entscheidung, Pollen oder Nektar zu sammeln, die eine Biene jeden Ausflug trifft bedarf unglaublicher Kenntnis des kompletten Stockes. Bienen "erriechen" (ich finde leider kein besseres Wort dafür) wie viele Zellen mit Honig gefüllt sind, wie viele mit Eiern, Larven. Dieses Wissen über die momentane Situation im Stock ist mir immer ein neues Wunder.

Auch dieser reibungslose Ablauf, ohne Anarchie, bedingt durch das instinktive Wissen, ist mit uns Menschen nicht vorstellbar- aber nur so können Bienen ihren Wintervorrat sammeln, Brutpflege betreiben und den Fortbestand sichern.
Durch unsere menschliche Art, Dinge selber erfahren zu müssen, Wissen immer zu hinterfragen und neue Erkenntnisse zu schaffen, entwicklen wir uns weiter, aber der gesamte Mechanismus ist immer in Aufruhr. Damit kommt es, das man immer versucht, alles den System anzupassen, aber es trotzdem immer Ausreisser bzw. auch Flüchtlinge aus dem System gibt.

Wir können uns leicht und schnell weiterentwicklen, das können unsere Flieger nicht. Damit haben sie einen entscheidenden Nachteil mit aktuellen Problemen. Wie Bienen-Much geschrieben hat, sind Spritzmittel für Bienen ein echtes Problem. Aber auch wir übermotivierten Imker. Es stimmt schon, das wir Imker es oft zu "gut" meinen und zu oft in den Mechanismus der Biene eingreifen. Trotzdem sind wir Imker in Europa ausgesprochen wichtig. Ich bin mir sicher, das wenn es uns nicht gäbe, wäre die Biene in meiner Region bereits am austerben. Die Natur bietet nicht mehr die Möglichkeiten, Bienen ohne unsere Hilfe zu versorgen. Ja es gibt noch Grünstreifen, oder Wild- und Waldgebiete. Aber dazwischen liegen oft Unmengen bewirtschaftete Flächen. Die normale Teilung über Schwarm ist schwierig, es gibt kaum noch Stellen, wo Bienen nicht stören und damit wieder entfernt werden. Damit sind für mich Imker wichtig - haben die selbe Funktion eines Wildhüters.

Nur damit man seine Tiere richtig versorgen kann, muß man auch versuchen den Mechanismus zu verstehen, auch wenn uns noch nicht alle Fakten bekannt ist. Deshalb denke ich über dieses Thema auch sehr gerne nach. Und deshalb finde ich auch den Artikel vom Bienen-Much ausgesprochen toll. Danke dafür und ich hoffe er hat auch einige andere Imker und Nichtimker zum Nachdenken angeregt.
 
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