Servus Thomas,
Samani schrieb:
Ich wundere mich immer wieder, wie wehement sich so manch ein Imkerkollege hier im Forum gegen "alternative" Vorgangsweisen wehrt.
Ich nehme an, ich soll mich hier angesprochen fühlen?
Du bringst da einiges durcheinander. Ich wehre mich nicht gegen "alternative" Vorgangsweisen, weil sie so "alternativ" sind, sondern ich wehre mich gegen falsche oder unbelegte Versprechungen und Wirksamkeitszuschreibungen im Zusammenhang mit dem Anpreisen bestimmter Produkte und Methoden.
Wenn etwas funktionieren soll, dann muss das auch beweisbar sein. Und diesen Beweis fordere ich ein - nicht mehr und nicht weniger. Wenn sich jemand hinstellt und behauptet, gefriergetrocknete Drohnebrut wirkt gegen Diabetes und nicht die Spur eines Nachweises liefern kann, dann ist das Quacksalberei. Diabetes ist eine sehr ernsthafte lebensverkürzende Erkrankung. Mit Diabetikern treibt man keine Spielchen aus Profitgier.
Samani schrieb:
Und was Zulassungen oder "Bestätigungen" der Wissenschaft betrifft ........ oje,oje ....... das ist immer davon abhängig wer in den Kommissionen sitzt. Und vieles wird einfach unter den Tisch gekehrt.
Es gibt nun einmal kein Wissen, ausser das geschaffene, denn vom Himmel fällt es nunmal nicht. Die Methode Wissen zu generieren nennt man "Wissenschaft". Wie in allen Lebensbereichen des Menschen gibt es auch hier Personen, die manipulieren oder versuchen ihren Macht- und Einflussbereich zu schützen und zu erweitern. Wird dadurch Wissenschaft als Methode Wissen zu generieren schlechter? Nein, sie wird dadurch lediglich menschlicher - mit unserer eigenen Unzulänglichkeit müssen wir nunmal leben, da gibt es keine Alternative.
Samani schrieb:
Wegsperren von "Altem Wissen"
Es gibt sehr viel Wissen, das schon recht lange Bestand hat - keine Frage (z.B. der Satz des Pythagoras ist über 2500 Jahre alt und gilt noch immer). Der Begriff "Altes Wissen" wird aber häufig dazu benutzt, Traditionen der kritischen Betrachtung zu entziehen: weil es alt ist und über Generationen überliefert muss es richtig sein wird suggeriert. Das ist natürlich ein gewaltiger Irrtum. Ich beobachte, dass viele Menschen das Gefühl haben, dass uns unsere moderne Welt wie ein reissender Strom mit sich reisst, Veränderungen viel zu rasch stattfinden, als dass Zeit bliebe innezuhalten und in Ruhe zu überlegen ob die Richtung und das Tempo überhaupt stimmen. Viele fühlen sich als Getriebene, ausgeliefert - und dieses Gefühl ist es, das diese Menschen dem Neuen mit immer größerem Misstrauen begegnen lässt. Wenn das Neue uns überrennt, überfordert und erschreckt , ist die Bewegung "zurück zum Alten" logische Konsquenz.
Die Qualität von Wissen wird aber nicht dadurch bestimmt, ob es nun alt oder neu ist. Die Frage ist, ob es richtig ist, d.h. nicht widerlegt, kein Zufallsprodukt, allgemein lern- und lehrbar, im unabhängigen Experiment wiederholbar.
Samani schrieb:
Ich arbeite zum Beispiel sehr erfolgreich mit einer alternativen Varroa-Behandlungsart. Einer die eben dieses "Alte" mit dem "Neuen" Wissen verbindet.
Dafür interessiert sich hier sicherlich jeder - also heraus mit der Sprache! Natürlich wird Dein Verfahren kritisch kommentiert werden - aber das ist ja die Natur eines Forums, dass man sich austauscht, Altbekanntes hinterfragt und was Neues dazulernt, oder?
lg,
Sebastian