Mindelsee
Mitglied
Re: Fragen zur Vorroa-Behandlung
Hallo Dieter,
danke für Deine ausführlichen Antwort :bravo:
Dr. Ritter wollte ich selbstverständlich nicht kritisieren
Das symbiose-artige Zusammenleben von Apis cerana (Apis indica ist ein altes Synonym dazu) ist allgemein bekannt. Diese östliche Honigbiene ist eine eigenständige Art und lässt sich mit Apis mellifera Bienen (zu denen auch die cecropia zählt) nicht natürlich kreuzen (Insemination soll angeblich möglich sein). Die Verwandschaftsverhältnisse sind also ganz andere. Dies zeigt sich auch im Verhalten. A. cerana zeigt die "La Ola"-Wellen als Feindabwehr, nistet offen und lebt nicht in Wabengassen.
So interessant die Anekdoten-artigen Verhaltensbeobachtungen an der A. cerana sind, wir werden von ihr nichts in die A. mellifera einkreuzen können.
Du hast vollkommen recht dass viele russische Wissenschaftler und Techniker sowie Züchter sich um die Varroareduktion bemüht haben. Zu deren Einfluss auf heutige Vorgänge in Westeuropa und Nordamerika bin ich anderer Meinung. Das ist ja auch OK.
Die Zusammenstellung zum Wirtswechsel finde ich sehr schön; auch wenn das in der Wissenschaft etwas umstritten ist.
Probleme mit massivem Totenfall bei der OS-Verdampfung sind mir von ca. 30% der Imker die hier so arbeiteten bekannt, vielmals auch per Augenschein. Oft funktionierte die Verdampfungstechnik und -dosis bei einem Volk, im Folgejahr dann aber garnicht obwohl das Nachbarvolk keinerlei Probleme bereitete. Ob es nur an der OS-Verdampfung lag kann ich retrospektiv nicht sagen. Natürlich könnten Interaktionen mit kontaminiertem Pollen möglich gewesen sein.
Die Vernebelung von OS ist meines Erachtens erheblich bienenschonender als die beiden anderen Methoden. In der Schweiz gibt es Versuche und ein Gerät dazu. Meinen Beobachtungen nach ist hier aber die Dosierung schwierig. Ansonsten würde mich das Verfahren sehr schnell überzeugen .
Ich verstehe jetzt auch Dein Problem mit der OS. Ja, die gleichen Bienen sollte man nicht mehrfach OS aussetzen, weder flüssig noch sublimierend. Der Grund liegt nicht in der chemischen Wirkung sondern in der physikalischen (Kristalle). Deshalb ist dem Nutzer auch umfassender Schutz (Vermeidung jeglichen Haut- insbesondere Schleimhaut-kontaktes) empfohlen/vorgeschrieben.
Dieter, wir haben völlig unterschiedliche Betriebsweisen und sehr unterschiedliche klimatische und historische Gegebenheiten. Wir werden sicher nie einer Meinung sein. Ich finde die Diskussionen aber immer sehr anregend!
Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee
Michael
Hallo Dieter,
danke für Deine ausführlichen Antwort :bravo:
Dr. Ritter wollte ich selbstverständlich nicht kritisieren
Das symbiose-artige Zusammenleben von Apis cerana (Apis indica ist ein altes Synonym dazu) ist allgemein bekannt. Diese östliche Honigbiene ist eine eigenständige Art und lässt sich mit Apis mellifera Bienen (zu denen auch die cecropia zählt) nicht natürlich kreuzen (Insemination soll angeblich möglich sein). Die Verwandschaftsverhältnisse sind also ganz andere. Dies zeigt sich auch im Verhalten. A. cerana zeigt die "La Ola"-Wellen als Feindabwehr, nistet offen und lebt nicht in Wabengassen.
So interessant die Anekdoten-artigen Verhaltensbeobachtungen an der A. cerana sind, wir werden von ihr nichts in die A. mellifera einkreuzen können.
Du hast vollkommen recht dass viele russische Wissenschaftler und Techniker sowie Züchter sich um die Varroareduktion bemüht haben. Zu deren Einfluss auf heutige Vorgänge in Westeuropa und Nordamerika bin ich anderer Meinung. Das ist ja auch OK.
Die Zusammenstellung zum Wirtswechsel finde ich sehr schön; auch wenn das in der Wissenschaft etwas umstritten ist.
Probleme mit massivem Totenfall bei der OS-Verdampfung sind mir von ca. 30% der Imker die hier so arbeiteten bekannt, vielmals auch per Augenschein. Oft funktionierte die Verdampfungstechnik und -dosis bei einem Volk, im Folgejahr dann aber garnicht obwohl das Nachbarvolk keinerlei Probleme bereitete. Ob es nur an der OS-Verdampfung lag kann ich retrospektiv nicht sagen. Natürlich könnten Interaktionen mit kontaminiertem Pollen möglich gewesen sein.
Die Vernebelung von OS ist meines Erachtens erheblich bienenschonender als die beiden anderen Methoden. In der Schweiz gibt es Versuche und ein Gerät dazu. Meinen Beobachtungen nach ist hier aber die Dosierung schwierig. Ansonsten würde mich das Verfahren sehr schnell überzeugen .
Ich verstehe jetzt auch Dein Problem mit der OS. Ja, die gleichen Bienen sollte man nicht mehrfach OS aussetzen, weder flüssig noch sublimierend. Der Grund liegt nicht in der chemischen Wirkung sondern in der physikalischen (Kristalle). Deshalb ist dem Nutzer auch umfassender Schutz (Vermeidung jeglichen Haut- insbesondere Schleimhaut-kontaktes) empfohlen/vorgeschrieben.
Dieter, wir haben völlig unterschiedliche Betriebsweisen und sehr unterschiedliche klimatische und historische Gegebenheiten. Wir werden sicher nie einer Meinung sein. Ich finde die Diskussionen aber immer sehr anregend!
Viele Grüße vom sonnigen Mindelsee
Michael