Jahresrückblick - das Milbenjahr 2023

Nils

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Eine der ersten Arbeiten im Januar ist bei mir, die Dokumentation für das neue Jahr vor zu bereiten und die des alten Jahres ab zu schließen. Dazu gehört auch die jährliche Milbenstatistik, die ich seit 2012 führe.
Zumindest einen hier im Forum dürfte meine Statistik für 2023 interessieren...


Mit 2.112 Milben pro Volk (im Durchschnitt über alle Völker) seit Behandlungsbeginn am 12.07. ist das vergangene Jahr 2023 ein mittleres Milbenjahr.
Ich erlebte bisher 6 bessere und 5 schlechtere Jahre - also ziemlich genau mittendrin.

Auf die Völker bezogen war mein "Spitzenreiter" Volk Nummer 13 mit 15.077 Milben.
Wobei ich hier so manches Mal schätzen musste, weil ein genaues zählen kaum möglich war.
Mein milbenärmstes Volk hatte dagegen nur 139 Milben. Ein enormer Unterschied.

Zum Vergleich:
Im Jahr 2022 waren es nur 837 Milben/Volk - und damit eines der milbenärmsten meiner "Laufbahn".
Das schlimmste Jahr war 2014 mit 3.676 Milben/Volk.

Daher rechne ich für das kommende Frühjahr mit durchschnittlichen Völkerverlusten in der Imkerschaft. Zumindest was meine Region betrifft.
Da bei mir noch alle Völker fliegen bin ich guten Mutes, auch in diesem Frühling wieder alle eingewinterten Völker vollzählig auszuwintern.

Auf ins neue Jahr, mit hoffentlich weniger Milben und gesünderen Bienen!

Nils
 
Danke Nils für diese interessanten und wichtigen Informationen, die Milbe trägt immerhin dazu bei ob ein Bienenvolk überlebt oder nicht wenn sie nicht entfernt wird. Bei mir 2023 ein erstaunliches Milbenjahr mit "wenig" Befall, leider muss ich den Begriff wenig verwenden:

Seit Beginn der Plandemie habe ich keine Statistik mehr gemacht, zwar die Milben gezählt und auf einen Zettel aufgeschrieben um optimale Behandlung zu gewährleisten, aber nicht im PC und Excel wie früher archiviert und ausgewertet.

Es sieht aktuell gut aus, alle Völker sind laut Windel zur Zeit milbenfrei und gut beisammen, außer ein Volk, bei diesem fallen im Schnitt 1 Milbe in drei Tagen, es wird genauestens beobachtet.
 
Danke Nils!

Kannst du bitte etwas genauer von deiner Milbewnarbeit berichten.
Sind das Berechnungen aus dem Milbenfall oder wie gehst du vor?
Danke!

Ales Gute vom Rolf
 
Da gibt es nicht viel zu berichten Rolf.
Ab Behandlungsbeginn (bzw. einige Wochen vorher) wird die Windel regelmässig ausgezählt. Die Zahlen kommen dann in eine Exceltabelle und am Jahresende ergibt das dann o.g. Summen. Die Windel bleibt bei mir ganzjährig drin.

Auch der Milbenfall nach der Behanldung wird so genau wie möglich gezählt - aber wenn es zu viele sind, wird auch mal geschätzt.

Servus,
Nils
 
Nun, eine solche Statistik ist bereits interessant, da sie jedoch nur Aussagen über die Vergangenheit liefert, ist es viel wichtiger zu wissen, dass die Schadensquelle pro Tag unter einer Milbe durch den natürlichen Milbenabfall gehalten wird, um die Bienen gesund zu erhalten. Ob dies durch Zuchtprogramme erreicht werden kann, ist zunächst nicht so relevant. Entscheidend ist vielmehr, dass ich erkennen kann, wenn die Schwelle erreicht ist, und welche Maßnahmen helfen können, diesen Wert wieder unter den grünen Bereich von weniger als einer Milbe pro Tag zu bringen. Das bedeutet, dass es während der Saison sinnvoll ist, einmal im Monat eine Diagnose durchzuführen, um rechtzeitig handeln zu können. Danach sollte eine Nachkontrolle erfolgen, um zu prüfen, ob die ergriffene Maßnahme geholfen hat. Leider gibt es viele biologische Mechanismen, die dazu führen können, dass Bienenvölker mehr oder weniger Milben haben, wie beispielsweise Schwarmtrieb, stille Umweiselung, Hunger, Umfeldbedingungen, Trachtangebot, Resistenzmechanismen, Abwehrverhalten, Räuberei und Reinfektion. Mit KI Technologien könnte man die Mechanismen ausselektieren. Dazu bräuchte man ein brauchbares Monitoringsystem/Messsystem, wo das erfasst. Min gerade daran, mit einer Firma die so eine Technologie umsetzen könnte, sprich schon dran ist.
 
Heute war ich bei einen Imkerkollegen. Er hätte weinen können 13 von 16 Völker haben das zeitliche gesehen. Trotz Behandlung sowie er sagte. Woran könnte das liegen, Futter war noch genug drin. Morgen soll macht er die Auswaschmethode ob es Varroa war
 
Woran könnte das liegen, ...
Bin überzeugt Christoph, hier ist der Betreuer selber Schuld.

Zuviel behandeln kann die Ursache sein, natürlich auch zuwenig, keine Befallskontrolle nach der ersten Behandlung, das eine schadet den Bienen, das andere kommt den Milben zugute.

Sag bitte liebe Grüße, eventuell kann er hier reingucken.

Josef
 
Bin überzeugt Christoph, hier ist der Betreuer selber Schuld.
Ich glaube mein Bekannter hat die Varroabehandlung im Jahr 2023 nicht richtig gemacht. Bei der Auswaschmethode mit Alkohol konnte ich feststellen das bei 300 Bienen mehr als 15% tote Varroa im Becher waren..

Das Bienenforum.com und dem Imkerverein habe ich empfohlen-

Bei mir sieht alles gut aus alle 3 Völker sind wohl auf. Wie sieht es bei euch aus? Wünschenswert sind keine Verluste kann man aber nicht immer verhindern.
 
Ich habe so schwache Völker wie schon lange nicht mehr, leben tun noch alle aber warten wir mal das kalte Wetter ab. Manche sind wahre Milbenschleudern was da schon runter gekommen ist und auch jetzt der tgl Befall ist wirklich hoch. Schauen wir mal was noch kommt :)
 
Auch in der vergangenen Saison keine Probleme mit Varroa trotz rekordverdächtigem Ertrag.
Bereits im November waren die Völker brutfrei und sind es bis auf eine Ausnahme geblieben.
Ich habe vorgestern die Windeln nach drei Wochen kontrolliert. Es liegt nur helles Gemüll (totale Bauerneuerung im Sommer) und es sind von 0 bis 6 Milben gefallen. Ein Jungvolk, gebildet aus KS im Juli, brütet.
Glücklicherweise kommen nun noch einmal frostige Januartage.
 
Ich würde es nicht so "direkt" sehen wie Josef.
Wir wissen noch viel zu wenig über die Varroa, die Biene und das (mögliche) Zusammenleben beider.
Es scheint immer wieder Zusammenbrüche zu geben, die sich keiner erklären kann.
Dann kommt natürlich auch noch die Ehrlichkeit der Menschen, auch der Imker, in's Spiel.
Warum werden Tonnen von Bienenvölkern jährlich importiert?
Wie bei den Menschen, gibt es auch bei unseren Bienen diese zwei Dinge.
Unser aktueller Gesundheitszustand, der ist sehr wichtig.
Dann kommt noch so was wie der "nachhaltige Gesundheitszustand".
Was bewirken meine aktuellen Aktivitäten, um mich gesund zu erhalten, auf die nächsten 10 bis 100 Jahre.
Ich bin aber nur der kleine Anfänger ...

Alles Gute vom Rolf
 
Weil das Wetter grauslich ist, habe ich mal meine Aufzeichnungen vom letzten Jahr zusammengefasst.
Ich habe im August angefangen, Milben zu zählen, unmittelbar nach der ersten Behandlung mit AS durch meinen Mann.
Als Folge dieser Behandlung fielen zwischen 150 bis 220 Milben je Volk.

Im Oktober dann eine weitere Behandlung, bei der zwischen 300 und 1300 Milben je Volk fielen.
Von da an kontrollierte ich die Windel regelmäßig, insgesamt lagen bis heute zwischen 0 und 5 Milben je Volk (also über die gesamten 3 Monate zusammengezählt), auf der Windel

Insgesamt lag die Zahl der gezählten, abgefallenen Milben zwischen 400 und knapp 2000 je Volk
Fünf Völker, auch das mit der größten Milbenanzahl, sitzen auf 6 bis 7 Wabengassen über deren gesamte Länge.
Das Volk mit der geringsten Milbenzahl ging mit 5 langen Wabengassen in den Winter, hatte dann aber kurze Zeit massive Probleme mit Kotflecken auf der Windel und auf dem Flugloch und ist inzwischen auf 4 sehr kurze Wabengassen zusammengeschrumpft. Ich fürchte, es wird den Frühling nicht mehr erleben. Ein weiteres Volk, das mit 5 Wabengassen in den Winter ging, auch eines mit einer kleinen Milbenzahl, zählt ebenfalls nur noch 4 Wabengassen.
Ich frage mich, ob die wenig gezählten Milben vielleicht auch Folge eines Fehlers bei der Behandlung waren? Sollten dann aber nicht immer wieder mal tote Milben auf der Windel zu finden sein?

Nach fast zwei Wochen wirklich ekligem Frost (morgens noch unter minus 10 Grad), sind nun wohl alle Völker brutfrei.
 
Es gibt wohl dieses Jahr viele Verluste wenn man andere imker so hört. Ich konnte das in meiner Umgebung noch nicht feststellen und selbst habe ich bis jetzt eins verloren dies aber mit Ansage, da stimmte schon etwas beim auf füttern nicht.
 
Es gibt wohl dieses Jahr viele Verluste wenn man andere imker so hört.
Hier habe ich noch nichts davon gehört, bei mir selbst gibt es bisher keine Verluste, allerdings ist der Futterverbrauch recht hoch bei dieser warmen Witterung.....
Aktuell kontrolliere ich jede Woche den Futterverbrauch, somit kann ich rechtzeitig reagieren.
 
Es gibt wohl dieses Jahr viele Verluste wenn man andere imker so hört. Ich konnte das in meiner Umgebung noch nicht feststellen und selbst habe ich bis jetzt eins verloren dies aber mit Ansage, da stimmte schon etwas beim auf füttern nicht.
Bei mir ist es ähnlich - auch bis jetzt 1 Volk Verlust. Es schaut -derzeit- so aus, daß es dabei bleibt.
Die Stärke ist allerdings ziemlich unterschiedlich, von 4 besetzten Gassen bis 7. Demnächst wird FT aufgelegt.

Wolfgang
 
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