ich habs einmal mit Puderzuckermethode versucht, ist leider nicht meins da ich das Volk wieder mehr stören muss als ich will. Da hab ich persönlich lieber eine geölte Windel und zähle die gefallenen Varroen aus.
Moin Tom,
die Störung hält sich hier ja im Rahmen und dauert nur sehr kurz. Insgesamt habe ich vielleicht fünf Minuten den Kasten auf, und dann wird nicht das ganze Volk durchgewühlt, sondern eine Randwabe gezogen und dann geblättert, bis man auf Brut stößt. Die ganzen Bienen bleiben schön auf ihren Rähmchen sitzen, außer bei dem Diagnoserähmchen.
Die Frage ist auch, was will ich eigentlich, mit welcher Methode erreichen, und welche Methode hat welche Fallstricke, die oft nicht mitgenannt werden. Zu den Fallstricken der Windeldiagnose schreibe ich gerne noch einen Beitrag in einem eigenen Thread, weil ich das Thema sehr wichtig finde (die Forensuche ergab hier
>>hier<< nur einen Treffer aus 2008, in dem es um den Boden geht). Denn die meisten Kolleg*Innen zählen Milben mit der Windel als Diagnosemöglichkeit, weil es eben auf dem ersten Blick bequem ist und störungsfrei fürs Volk, ohne jedoch die Schwachstellen zu kennen, und wundern sich dann über Völkerverluste.
Ja, die sitzen auf den Bienen und pieken die ein wenig weiter an, das ist natürlich nicht gut, aber meines Wissens schädigt das die Biene nur sehr wenig - der
wirklich schlimme Schaden passiert in der Brut, und in der Folge in der dann nächsten Generation, wenn die geschlüpften geschädigten Bienen nicht ausreichend gesunde Nachkommen aufziehen können.
Was mich interessieren würde wie oft hast du die Ox schon besprüht, wie vertragen dies die Bienen? Hast du bei mehrmaligem behandeln dann einen erhöhten Totenfall?
Ich habe alle meine Völker dieses Jahr einmalig mit Oxalsäure besprüht. Erstmal ca. 20 x 250g kleine Begattungseinheiten-Kunstschwärme, so groß wie zwei Fäuste. Die habe ich nach dem Einschlagen in die Beute nach drei Tagen besprüht. Ich konnte keinen erhöhten Totfall feststellen, und bei so winzigen Einheiten hätte ich das definitiv bemerkt (musste ja zeitnah schauen, ob die Königinnen begattet waren, und schlüpfende Brut konnte das Ergebnis nicht verfälschen, weil die nur auf MW eingeschlagen waren).
Bei 16 Völkern habe ich TBE nach der Honigernte gemacht, mit Fangwabe, und die nach einer Woche behandelt, beim Fangwabe entnehmen. Es gab keine Probleme, auch später nicht, auch die Königinnen haben es alle gut überstanden.
Fallstrick ist hier, dass manche die Anleitung einfach nicht lesen. Zum Beispiel wird Oxalsäure oftmals in 5,7% Konzentration geliefert. Ein Kollege hat diese unverdünnt gesprüht, dabei soll man das auf 3% herunterverdünnen und erst dann sprühen (10 Teile Oxalsäue auf 9 Teile Wasser). Ein anderer meinte, unbedingt Zucker einrühren zu müssen, und wunderte sich dann, dass es den Bienen schadete, weil die Sprühbehandlung ohne Zucker erfolgen muss. Wieder andere haben Mittags bei bestem Flugwetter tagsüber gesprüht und sich dann gewundert warum die Wirkung so niedrig war, wo all die Flugbienen unterwegs waren. Die Behandlung muss früh morgens, spät abends oder bei schlechtem Wetter erfolgen, wenn alle zuhause sind. Des Weiteren sollte idealerweise destilliertes Wasser verwendet werden, weil es offenbar bei bestimmten Leitungswasserqualitäten zu Beeinträchtigung der Oxalsäure-Wirkung kommt.
Vielleicht erstellen wir bei Bedarf noch einen Thread über "Fallstricke bei der Oxalsäure-Sprühbehandlung", wo das nochmal kompakt dargestellt ist. Hier ist die PZ-Methode Thema, und dass ich hier dieses Jahr offenbar Fehler gemacht habe, die zu einem falschen Diagnose-Ergebnis geführt haben, wodurch mir voraussichtlich einige Völker über Winter eingehen werden. Da wollte ich vor einigen Sachen warnen/aufklären, die man beachten sollte, zum Beispiel wenn man das das erste Mal macht, eine gleichtzeitige andere Diagnose anwenden (Auswaschung, richtig ausgeführte Windeldiagnose), um zu prüfen, ob das Ergebnis so hinhaut, das hatte ich leider nicht gemacht.
Schöne Grüße - Matthias