Servus Reinhard,
Reinhard schrieb:
Sebastian, warum machst du eine Sammelprobe und keine Einzelproben von jedem Stock? Was sind da deine Überlegungen?
Du hast natürlich Recht - bei den Preisen ist für den Hobbyimker auch eine Einzelprobe finanzierbar. Aber ist sie sinnvoll?
Bei jeder Diagnostik (es sei sie dient rein wissenschaftlichem Interesse) muss man sich fragen: hat das Ergebnis einen Einfluss auf die Konsequenzen, ist es handlungsrelevant?
Ich habe mir folgendes überlegt: ich gehe ja davon aus, dass alle meine Völker frei sind. Für's regelmäßige "Monitoring" der AFB-Situation interessiert mich daher in erster Linie, ob ich überhaupt AFB-Sporen am Stand habe. Welche Völker betroffen sind, ist da erstmal zweitrangig.
Da ich Grund zur Annahme habe, dass der Befund negativ ausfällt (letztes Jahr negativ, keine AFB-Verdachtsmomenta in der vergangenen Saison, keine AFB-Fälle in der unmittelbaren Nachbarschaft) sehe ich keine Veranlassung jedes Volk einzeln zu testen. Das wäre nur hinausgeschmissenes Geld (nicht vergessen, hinter den paar Euro Selbstbehalt werden doch recht beachtliche Fördergelder für die AFB-Untersuchung verbraucht und die sollen möglichst sinnvoll eingesetzt werden).
Wenn die Sammelprobe für einen Stand hochgradigen AFB-Befall anzeigt, kann ich mich mit der/m Kollegin/en von der BH unterhalten. Bei geringgradigem Befall kann ich nach visueller Revision um kinischen Ausbruch auszuschliessen selbst einen Sanierungsplan schmieden, bei dem dann auch auf eine Einzelvolktestung ihre Berechtigung haben kann - aber nicht muss.
Für meinen Betrieb kann ich für AFB-Einzelproben keine Handlungsrelevanz sehen, da ich im Fall des Falles ohnehin den gesamten Stand sanieren würde, da mir das Risiko von falsch-negativen Ergebnissen zu groß ist. Aber als Hobbyist mit drei Heimständen kann ich es mir auch leisten an einem Stand wenig oder gar keinen Honig zu ernten. Wenn man auf den Honig angewiesen ist, kann es das Risiko wert sein, nach Einzelprobe nur die positiven Völker zu sanieren.
lg,
Sebastian