mir ist allerdings Melizitosehonig lieber als gar kein Waldhonig.
Hallo Bienenfreunde!
Diese Aussage kann ich nur voll unterstützen.
Auf die Melizitose muss man als Imker aber in spezieller Weise reagieren. Da sind viele verschiedene Methoden im Einsatz. Allen Methoden ist gemein, dass sie mit erhöhtem Arbeitsaufwand verbunden sind. Das Gute ist, dass bei Melizitose immer ein starker Bautrieb vorhanden ist, der gut genutzt werden kann.
Manche Imker schaben die Waben ab wie z.B. mit dem folgenden Gerät:
http://www.bienenpeter.de/Sites/Melischaber.html
Ich persönlich gehe folgendermaßen vor: Sobald ich merke, dass Melizitose im Anmarsch ist, schleudere ich die Waben. Wenn man Glück hat, dann kann man den meisten Honig noch ernten. Dann gebe ich in den Honigraum abwechselnd eine ausgebaute Wabe (meistens ein unschleuderbares Melizitiosebrett) und ein ungedrahtetes Rähmchen. Die Bienen bauen wie verrückt. Nach kurzer Zeit kann man schönste Waben aus den ehemals ungedrahteten Rähmchen schneiden und diese sofort wieder einhängen.
Die ausgeschnittenen Waben werden mit einem Quirler fein zermixt und kommen in einen selbstgebauten Deckelwachsschmelzer, ähnlich wie dieses Exemplar:
http://www.graze.eu/Deckelwachs-Schmelzer
Die feinen Wachsteilchen sind leichter als der Honig und steigen auf. Bei diesem Vorgang ist die Höhe der Beschickung ausschlaggebend. Der Schmelzer muss annähernd voll sein. Durch die Wärme trennt sich das Honig/Wachsgemisch. Sobald der Honig flüssig ist, sinkt er in die kühlere Zone ab und erleidet dadurch keine nennenswerte Schädigung. Nach einer gewissen Zeit, noch bevor die gesamte Beschickung durchgewärmt ist, wird die Heizung abgestellt. Der flüssige Honig kann unten abgelassen werden. Nach dem Erkalten kann oben ein Wachsblock entnommen werden. Der Schmelzer wird wieder aufgefüllt und der Vorgang beginnt abermals.
Während der Ernte ist das Sieben des Melizitosehonigs unmöglich. Ich fülle den Honig in 40 Hobbocks und nach ein paar Tagen schöpfe ich die Wachsteilchen ab. Das tatsächliche Sieben erfolgt im Laufe der Verkaufssaison mit einem Melitherm. Da hat man dann mehr Zeit und es muss nicht eine große Menge Honig in kurzer Zeit gesiebt werden.
Die nicht schleuderbaren Melizitosewaben setze ich im nächsten Jahr wieder auf. Die Bienen bearbeiten den Honig weitestgehend.
MfG
Honigmaul