Hallo Sepp,
bezüglich der Veröffentlichung der Grafiken im Forum kann ich momentan leider noch nichts sagen. Die Mühe zur Erstellung der Grafiken hat sich der Bienenjournal-Redakteur Herr Dr. Spiewok gemacht. Ich habe mal eine Emailanfrage zur Veröffentlichung gestellt.
Ich denke, dass von mir vorgestellte Verfahren ist nur eine Möglichkeit die Varroa ohne Chemie unter Kontrolle zu bekommen. Ich habe es für meine Bedingungen (Tracht, Beuten, ...) ersonnen. Sehen wir es lieber nicht als starres Verfahren oder Non-Plus-Ultra an. Die Bienen sind, so glaube ich, recht flexible Wesen, die mit vielen Bedingungen und Betriebsweisen klarkommen und jeder kann für sich etwas Optimales zusammenbasteln.
Warum habe ich Halbwaben als Fangwaben gewählt?
1. Ich wollte erreichen, dass die Fangwaben möglichst keine Pollen- oder Honigkränze enthalten.
2. Mit Halbwaben wollte ich Brutflächen begrenzen und Brutpflege- bzw. Bienenresourcen sparen.
Hallo Ronny!
Deine Art der Behandlung könnte recht gut in meine Betriebsweise passen
- müssen die Fangwaben unbedingt Flachwaben sein, oder geht's mit Flachzargen in ähnlicher Weise?
Mit 2/3 Normalmaß bzw. Flachzargen war 1. bei mir letztes Jahr ebenfalls noch erfüllt. Verwende ich statt 5 Halbwaben nur 4 Flachwaben als Fangwaben ist die mögliche Brutfläche fast identisch, also 2. auch mit Flachzargen erfüllt. Arbeite ich nur noch mit einem Rähmchenmaß den Flachzargen, fallen auch genügend Altwaben in passender Größe an und es muss nichts mehr geschnitten werden. Also bis jetzt nur Vorteile.
Denkbar ist jedoch noch viel mehr. Beispielsweise auch eine Lösung für diejenigen, die bisher nur mit Ganzwaben geimkert haben und keine Halb- oder Flachrähmchen anschaffen wollen.
So kann man ja auch einfach bei alten Ganzwaben unten die halbe Wabenfläche rausschneiden (geht gut bei horizontaler Drahtung) und hat auch Halbwaben als Fangwaben.
Hallo Ronny!
- was spricht dagegen beim ersten Schritt, eine möglichst unverdeckelte Wabe in den unteren Raum zu geben?
In dem "möglichst unverdeckelt" sehe ich ein Problem versteckt. Wenn man nicht innerhalb der letzten 9 Tage eine Leerwabe an das Brutnest gehängt hat, so wird man meist auch verdeckelte Brut vorfinden. In restlichen verdeckelten Zellen können sich eine beträchtliche Zahl Milben verstecken. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass vermilbte Bienen später schlüpfen. Diese Milben möchte ich jedoch gern fangen. Vielleicht ist dies das größte Manko der Totalen Brutentnahme, dass man in der Regel keine idealen unverdeckelten Brutwaben als Fangwaben einsetzt. Je nachdem wie viele Restmilben aus bereits verdeckelten Zellen der zugehängten Fangwabe vor der Entnahme dieser Fangwabe doch noch schlüpfen, wird der Wirkungsgrad absacken. Gut könnte dazu auch deine Erfahrung passen, dass Du bei der totalen Brutentnahme nie ohne Herbstbehandlung ausgekommen bist.
Im letzten Jahr habe ich auch wieder einige Veränderungen getestet. Bisher war ich nämlich etwas unzufrieden, dass ich kein wirklich gutes Selektionskriterium für die Ermittlung von Völkern hatte, die mit Varroa besser zurechtkommen. Hätte ich 2013 nicht bei 2 Völkern noch eine OS-Winterbehandlung wegen erhöhtem Milbenabfall gemacht, so könnte ich heute folgendes sagen: Mit der beschriebenen "chemiefreien Sommerbehandlung" bekommen auch Durchbrüter im Winter kein Varroaproblem. Dieses Jahr wird es möglicherweise anders. Seit Januar 2014 habe ich auf jeglichen Chemieeinsatz verzichtet. Gleichzeitig habe ich die Hürden für die Bienen durch eine frühere Entmilbung (zur Schwarmzeit statt erst im Juli)erhöht. Auch wenn ich bisher noch keine Verluste feststellen konnte, vermute ich, dass nach diesem Winter eine Trennung von Spreu und Weizen sichtbar werden könnte. Ich bin gespannt ...
Freundlich grüßt
Ronny