Fragen und Antworten zur Methode der Brutpause

Ich betreibe nun die Methode der Brutpause das 4. Jahr ohne einen Verlust eines Volkes. Deshalb werde ich nicht allzu viel verändern. Zuletzt habe ich die Käfige noch geringfügig verändert und mit einer Einlaufklappe versehen um schneller arbeiten zu können.

Käfige.jpg

Meine Völker haben das Maß 1,5 Zander ("Jumbo"). Zudem lasse ich zwei Völker MiniPlus mitlaufen. In diese kleinen, sehr eng geführten Völkern lasse ich die Brut der Käfig-Waben auslaufen. Die kleinen Völker können sich gut regenerieren, eine Varroa-Behandlung ist bei diesen Völkern, bei denen ich den Honig nicht verwerte, mittels Ox-Säure möglich.

Das Prinzip, die Königin in den Wirtschaftsvölkern für 25 Tage zu internieren und danach die Bienen auf neuen Wabenbau (2 Mittelwäde und sonst Anfangsstreifen) zu setzen werde ich nicht verändern. Aber eben das Verwerten der Brutwaben aus den Käfigen möchte ich noch verändern:
Folgendermaßen würde ich vorgehen:
  • Wirtschaftsvölker vom 9.7 bis 3.8 internieren, danach auf neuen Wabenbau setzten
  • Danach die Waben aus den Käfigen in die MiniPlus verfrachten (12 Waben aus den Käfigen pro MiniPlus-Volk)
  • zugleich die Königinnen der MiniPlus internieren (also vom 3.8. bis 28.8 auf eine Wabe käfigen) und die Brut mitsamt Varroen auslaufen lassen.
  • Ab 28.8 dann sehr rasch füttern. Die eine Wabe auf der die MiniPlus Königin interniert war, in der obersten Zarge am Rand platzieren. Sobald die Brut dort ausgelaufen ist (theoretisch am 18.9, praktisch früher), wird diese dann mit Futter vollgetragene Wabe entfernt und das MiniPlus mit Ox-Behandelt.
Sämtliche Brut auslaufen zu lassen und somit keine Brut abzutöten hat keine wirtschaftlichen Gründe, es ist eine Frage des Respekts gegenüber meinen Tieren. Ich möchte Euch fragen, ob dieses Konzept (also der Umgang mit den Käfig-Waben) so funktioniert bzw. ob es nicht etwas zu spät mit der Fütterung werden könnte, etc. . Vielleicht gibt es noch eine bessere Idee?

Liebe Grüße
Börni
 
Moin Börni,

kommt das Mini auf einen extra Stand? Evtl könnte es Räuberei geben wenn die erst später gefüttert werden und du schleppst dir so die Milben wieder in die anderen Völker. Könntest nicht jetzt schon während die anderen Tracht haben die Völker füttern und die Zargen später bei Seite stellen wenn die Internierungswaben kommen? Ich würde vielleicht noch öfter zwischen dampfen um die Milben vor dem einwandern in die neue Brut zu hindern. Denn eigentlich fehlen dir ja hier die gesunden Winterbienen oder?
Ich hatte die Internierungsbrut auch mal weiter verwenden wollen aber da kamen soviele geschädigte Bienen raus da kommen die besser in die Kühltruhe danach auskochen und die Maden für die Hühner abseien so ist wenigstens nichts verloren. Das mit dem Respekt vor den Bienen und diese nicht zu töten kann ich verstehen aber was macht eine kranke Biene- sie verlässt das Volk nur leider wieder die MutterMilbe nicht unbedingt mitreiten. So schlimm es sich anhört besser eine handvoll als einen Eimer voll toter Bienen. Wenn du erfahrungsgemäß einen geringen Befall hast mag das anders aussehen.
Viel Glück, ich bin zeitlich auch so rum dran wie du :)
 
Danke Tom, für Deine Antwort, das mit dem frühen Füttern habe ich auch schon überlegt, allerdings mache ich die Brutentnahme auch als Hygiene-Vorsorge. Außerdem ist das späte Füttern auch ein guter Brutanreiz.
Liebe Grüße
Börni
 
Ich möchte auch noch einmal meinen detaillierten Terminplan für B4 vorstellen. Vielleicht hilft es ja jemand, der es bisher noch nicht gemacht hat und doch probieren möchte.


01.07.22 Tag- 1
Honig ernten, schleudern
Durchsicht: Kö gezeichnet? Nur eine Kö im Volk (stille Umweiselung, Schwarmstimmung)?

08.07.22 Tag -1
Platz für Käfige schaffen: Randwaben entnehmen falls mit Brut in den HR zum Auslaufen, sonst schleudern,
Käfige (leer) in die Beuten

09.07.22 Tag 0
Kö in den Käfig, Stand 1

10.07.22 Tag 1
Kö in den Käfig, Stand 2

30.07.22 Tag 21, je nach Wetter evt. erst am Tag 24
Flugloch einengen

02.08.22 Tag 24
Honig ernten, schleudern
Futter vorbereiten

03.08.22 Tag 25
alten Wabenbau aus der Beute, dabei mit Oxuvar besprühen,
Käfig + 2 MW + 6 Anfangsstreifen in die Beute
alten Wabenbau, abkehren und anschließend in die Beute einlaufen lassen
Kö freilassen, Stand 1
Käfig entfernen Brut in die Brutscheune hängen
Füttern

04.08.22 Tag 26
...
Kö freilassen, Stand 2
...

05.08.22 Tag 25
Brutscheunen Kö käfigen,

09.08.22 Tag 31
Durchsicht Eilage

28.08.22 Tag 50
Brutscheune Bauerneuerung
Die Wabe auf der die Brutscheune Königin interniert war, in der obersten Zarge am Rand platzieren.
Ox-Behandlung
füttern.

18.09.22 Tag 71
Die ehemalige Brutscheune Internierungswabe, die jetzt mit Futter vollgetragene ist, durch eine Mittelwand ersetzen.


Liebe Grüße Börni
 
Nabend
Wie sieht's aus dieses Jahr auch jemand dabei?
Ich versuche dieses Jahr Scalvini und Internierungswabe.
 
... Für Scalvi gibt es schon einige Erfahrungsberichte, die von hohen Königinnenverlusten berichten. Um diese Jahreszeit scheinen sie zu klein zu sein - ich hab es selbst nicht ausprobiert.
Liebe Grüße
Börni
 
Bei mir sind nun ca 2 Wochen um die Scalvini können wenigstens legen bei denen mit Bannwaben nicht (keine Tracht wird nix gebaut). ALLE 10 Königinnen leben noch egal welche Variante.
Scalvini war auch eine Empfehlung eines befreundeten Imkers mit über 100 Völkern, er benötigt auch die Milben für die Zucht ;) hier hat der Scalvini Vorteile man braucht nix öffnen oder noch schlüpfen lassen.
 
Wie sieht's aus dieses Jahr auch jemand dabei?
Ich habe dieses Jahr nur mehr "professionelle" im Einsatz und keine meiner Eigenbau Varianten, da ging gleich alles viel zackiger weil ich nicht irgendwie rum-basteln musste wenn irgendwo ein Loch ist oder die Wabe nicht exakt reinpasst. Zusätzlich habe ich 10x 1 Waben-Taschen gekauft. Weil bei den zwei Waben Taschen kam einfach zu viele Brutwaben zusammen.

Cheers
Hannes

pxl_20230705_082616467.jpgpxl_20230705_060557758.jpg
 
So heute wurde freigelassen ALLE Königinnen leben keine wurde umgeweiselt.
3x Internierungswabe
6x Scalvini (eine von 2021)

Scalvini gingen echt schneller und das Risiko die Königin zu quetschen war für mich geringer. Ich werde beide Verfahren weiter verwenden. Mal sehen ob es Unterschiede gibt im weiteren Brutverlauf etc.
 
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