Eigener Wachskreislauf

Selurone

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2001
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Burtenbach
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Momentan nicht
Rähmchenmaß/Wabengröße
Zander
Schwarmverhinderung wie
Brutablegerbildung
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Für einen eigenen Wachskreislauf sammelt der/die Imker/in Waben aus Wild- und Naturbau.
So ab 30 kg, denke ich, rentiert es sich, daraus Mittelwände zu fertigen oder auch fertigen zu lassen.

Jahr für Jahr wird das eigene Wachs eingeschmolzen und daraus neue Mittelwände gefertigt. Sicher kommt jährlich neues, von den Bees produziertes junges Wachs dazu und so vermehrt sich der eigene Wachsbestand im Kreislauf.

Die Bienen werden mit den verschiedensten Mittelchen gegen Varrose und andere Krankheiten behandelt und sicher bleiben da auch ein paar Rückstände der Mittel im Wachs. Wachsmotten und anderes Getier hinterlassen ihren Kot und weis der Teufel, was noch. Auch die Bee lassen den einen oder anderen Pups. Bakterien und vieleicht auch Viren sammeln sich im eigenen Wachskreislauf an. Nach ein paar Jährchen sollte da etwas zusammen kommen.

Wie kann der Otto-Normalhobbyimker dieses Wachs entseuchen oder reinigen, so da hier keine Gefahr mehr besteht?
Würde es reichen, das Wachs in einem Kessel über mehrere Stunden auszukochen?
 
Wie kann der Otto-Normalhobbyimker dieses Wachs entseuchen oder reinigen, so da hier keine Gefahr mehr besteht?

Deine Bedenken sind völlig unbegründet Peter, wir sammeln jedes Wachstsückerl, schmelzen dies im Sommer im SoWaSchm, im Winter im Dampfwachsschmelzer, im nächsten Vorgang werden etwa 15 Kg Rundblöcke geschmolzen, diese werden nun zu MiW verarbeitet. Bei uns gibt es keine Brutkrankheiten, das Wachs ist völlig frei von Rückständen, wird bekanntlich in Hohenheim untersucht.

Natürlich muss von jenen Betrieben wo Faulbrut festgestellt wurde das Wachs ausgesondert werden, dies ist jedoch bei uns beiden nicht der Fall, also nur keine unnötigen Sorgen machen

So ab 30 kg, denke ich, rentiert es sich, daraus Mittelwände zu fertigen oder auch fertigen zu lassen.

Bitte gib kein einziges Wachsbröckerl aus dem haus, Deines bekommst ganz sicher nicht mehr zurück. Am besten eine MiW Presse anschaffen, diese Tätigkeit macht echt Freude, ist eine durchaus schöne Beschäftigung und eigene MiW erfreuen Deinem Herzen.

Josef
 
Hallo Peter
Entseuche mein Wachs immer selber, ist sicherer. Über einen Gaskocher ein Niro-Kübel, Wachs hienein und bis auf 120°C hochkochen. Vorsicht ist geboten denn das Wachs beginnt ab ca. 90°C zu schäumen. Vorsicht beim überkochen.
Ein 10kg-Kübel dauert sa 1 bis 1,5 Std. Danach wird er bis 80°C abkühlen lassen und in einen Kunststoffeimer umleeren. Die verschmutzte unterste Wachschicht bleibt im Niro-Kübel und das saubere Wachs ist im Kunststoffkübel. Danach ist kein abkratzen mehr nötig.
mfg Walter
 
Hallo Peter
Entseuche mein Wachs immer selber, ist sicherer. Über einen Gaskocher ein Niro-Kübel, Wachs hienein und bis auf 120°C hochkochen. Vorsicht ist geboten denn das Wachs beginnt ab ca. 90°C zu schäumen. Vorsicht beim überkochen.
Ein 10kg-Kübel dauert sa 1 bis 1,5 Std. Danach wird er bis 80°C abkühlen lassen und in einen Kunststoffeimer umleeren. Die verschmutzte unterste Wachschicht bleibt im Niro-Kübel und das saubere Wachs ist im Kunststoffkübel. Danach ist kein abkratzen mehr nötig.
mfg Walter

Kann man sagen, welches die "idealste" Temperatur zum einfüllen des Wachses in den Mittelwandpresse ist?

Danke
 
Kann man sagen, welches die "idealste" Temperatur zum einfüllen des Wachses in den Mittelwandpresse ist?


Ich denke, dass dies auch von der verwendeten Presse abhängt. Bei meiner Presse mit Wasserkühlung stelle ich die Wachstemperatur so ca. 80 - 85 Grad ein.
 
ich würde sagen eher noch darunter

hab festgestellt, wenn das wachs zu warm ist, so bekomm ich eine art luftblasen in meine mittelwand.
dazu ist zu sagen, das ich die mittelwandpresse mit spiritus einsprühe, um sie leichter wieder aus der form zu bekommen
 
das ich die mittelwandpresse mit spiritus einsprühe, um sie leichter wieder aus der form zu bekommen

Dazu verwende ich Wasser mit ein paar Tropfen Spüli und streiche mit einem Pinsel nur die Ränder der Presse ein, dies ist nur nach jeder 3-4 Mittelwand nötig.
 
Lasst das Heisskochen von Wachs zur Desinfektion an sich und über einem offenen Feuer im besonderen bleiben.
Ueberhitztes Wachs ist im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich.
http://www.myvideo.ch/watch/290497
Zuverlässige und sichere Wachsentseuchung funktioniert nur im Autoklaven.

mfG Christian
 
und über einem offenen Feuer im besonderen bleiben.

zum Entzünden des Wachses brauchts nicht mal ein offenes Feuer wenn es überhitzt ist. Ein versagen eines Thermostat überhitzt das Wach kommt Sauerstoff dazu brennt es. Kann ein Lied davon singen.
 
Ich denke, dass dies auch von der verwendeten Presse abhängt. Bei meiner Presse mit Wasserkühlung stelle ich die Wachstemperatur so ca. 80 - 85 Grad ein.

Ok, danke, ich habe die von Alfranseder, also keine mit Wasserkühlung, sondern mit Luft. Das Problem, ich habe noch kein Thermometer, was ich aber dringen brauche. Ist das Wachs zu kalt, geht es nicht gut, ist das Wachs zu heiß ist es auch murks...
 
Und wenn das Wachs eine Zeitlang im Wasser kocht?
Ich denke hier eher weniger an die Schmutzreste, mit denen man am leichtesten klarkommt, sondern um bakterielle und virelle, auch Behandlungshinterlassenschaften. Auch irgendwelche eingetrocknete Spülmittelreste (ist auch Chemie) würden durch das Wachskochen entfernt.
Denke ich mal so.

Sehr gut, daß hier auch über die verschiedenen Mittelwandpressen diskutiert wird.
 
Und wenn das Wachs eine Zeitlang im Wasser kocht?
Ich denke hier eher weniger an die Schmutzreste, mit denen man am leichtesten klarkommt, sondern um bakterielle und virelle, auch Behandlungshinterlassenschaften. Auch irgendwelche eingetrocknete Spülmittelreste (ist auch Chemie) würden durch das Wachskochen entfernt.
Denke ich mal so.

Sehr gut, daß hier auch über die verschiedenen Mittelwandpressen diskutiert wird.

Die Siedetemperatur des Wassers auch über Stunden reicht bekanntlich nicht aus, um vor allem Sporen der bösartigen Faulbrut abzutöten. Hierzu benötigen wir mindestens 120 Grad über längere Zeit.
Viren sind das kleinere Problem - abgesehen, dass sie nicht lange ohne ihren Wirt leben können, bilden sie keine Dauerstadien wie Sporen und sind temperaturempfindlicher als die Bakterien.

mfG Christian
 
Deshalb hat ja Christian vom "Autoklaven" geschrieben
...und ich vom Otto-Normalhobbyimker, der sich diesen Autoklaven nicht leisten kann oder will. Vieleicht gibt es ja doch auch eine andere Methode das Wachs zu sterilisieren.
 
und ich vom Otto-Normalhobbyimker, der sich diesen Autoklaven nicht leisten kann oder will [...] [gibt es eine] andere Methode das Wachs zu sterilisieren.

Hallo Peter,

Bienenwachs hat eine Siedetemperatur von 250°C.

Die 120°C (sicherheitshalber würde ich dabei auf 130°C gehen)
sind ohne Wasser, z.B. im Backofen sehr gut erreichbar.

Wichtig ist, dass das Wachs wasserfrei und
der Ofen auf 130°C gestellt wird.

Ofen auf 130°C stellen, Wachs rein,
2 bis 3 Stunden warten,
Ofen ausschalten (zu lassen, Finger weg lassen)
und 2h später den Kübel entnehmen.
Wichtig ist hier auch, dass es nun Emaillierte Gefäße sein sollten
oder Gefäße aus Edelstahl.
Aluminium und Eisen wird vom Wachs angegriffen, da das Wachs sauer wirkt.
Die Hobbocks und Eimer sind zumeist aus Polypropylen und das geht bei den Temperaturen nicht mehr!
Als keine Kunststoffgefäße verwenden.

VG
Hagen
 
Ofen auf 130°C stellen, Wachs rein,
2 bis 3 Stunden warten,
Ofen ausschalten (zu lassen, Finger weg lassen)
und 2h später den Kübel entnehmen.

Und ganz wichtig, Deine liebe Frau fragen ob sie den Backofen noch braucht. :Boltduck und weg.
 
Hallo Peter!

Dr. Ritter hat in seinem Buch "Bienen gesund erhalten" auch die Behandlung von
Wachs beschrieben.

Du brauchst keinen Autoklaven, machs wie der Walter beschrieben - zur Vorsicht natürlich im Freien und unter Aufsicht.
Etwas einfacher geht's mit den Thermoölkessel, wird von vielen Herstellern angeboten.
Damit kannst dein Wachs bis auf 150°C erwärmen.

Achtung
  • Bei all dieser Wachskocherei muss dieses wasserfrei sein.
    Eingeschlossenes Wasser verdampft ab 100°C unterhalb der Wachsschmelze
    und reißt dieses mit nach oben
  • Wachs sollte möglichst frei von Honig, und Pollen sein, diese Bestandteile
    "verbrennen" oberhalb 100° und verfärben das Wachs

Ich stell die Temperatur im selbstgebauten Thermoölkessel vorerst mal auf knapp unter 100°
ein, erst wenn das Wachs "ruhig" bleibt, wird die Temperatur erhöht.
Mit meinen Kessel erreich ich 140° - diese Temperatur wird zu mindest eine Stunde gehalten.

Diese Thermölkessel sind auch meiner Sicht - sofern gewartet - relativ ungefährlich
- 1 Thermostat regelt die gewünschte Temperatur
- 1 Sicherheitsthermostat schützt vor Temperaturen über 150°

Schöne Grüße Sepp
 
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