Bericht Fertigwaben
Mittlerweile wurden die FeW (Fertigwaben) schon einige Wochen sehr intensiv im Auge behalten, somit ist es bereits höchst an der Zeit ein vorläufiges Urteil darüber abzugeben. Vorläufig deswegen, weil ich diese Waben doch noch weiterhin und zumindest bis zu den Erweiterungen der Völker im Frühjahr des kommenden Jahres beobachten möchte.
Bienen lehnen diese Waben ab: Anfangs war ich erstaunt darüber wie sehr rigoros und konsequent die Bienen inkl. Königin in jedem Beutenbereich diese FeW ablehnten, nicht ein einziger Tropfen Honig wurde eingelagert und schon gar keine Brut wurde angelegt. Bitte zu bedenken, dies waren keineswegs schwache Völker, sondern ausnahmslos jene der Stärke 4, also Bestwerte. Um kein Risiko einzugehen wurden folglich diese FeW aus dem Brutbereich genommen, sie landeten im HoR. Auch hier waren in der Lindenblüte anfangs nahezu keine Bienen auf den Waben, allerdings wissen wir, dass in unserer Gegend die Linde ein absoluter Reinfall war, bekanntlich gab es infolge Trockenheit eine absolute Nullernte.
Ineinander verbaute Waben: Sonderbar, und obwohl der Wabenabstand perfekt passte, versuchten die Bienen diese Waben gegenseitig zu verbauen, beinahe schien es als würden sie versuchen hier den Zugang zu versperren. Auch dies habe ich bisher noch bei keiner anderen Wabe so beobachten können. Dies ist für meine Betriebsweise ein sehr großes Manko, denn wenn Honig eingelagert wäre, so müssten die Waben auseinandergerissen werden, was bei deren Abtransport eine furchtbare Patzerei verursachen würde.
Honigwaben: Erstaunlich gut werden die FeW bei guten, bzw. Massentrachten, bei mir Sonnenblume, angenommen, hier war kein Unterschied zu anderen Honigwaben zu erkennen. Bienen waren nun massenhaft auf den Waben vorzufinden, ebenso wie auch bei meinen Waben wurde Honig eingelagert.
Was den Unterschied zu vorherigen völligen Ablehnung und der nun "freundlichen" Annahme ausmachte ist sehr schwer zu sagen, möglicherweise überlagerte der doch sehr intensive Geruch des Sonnenblumennektars den Wabengeruch, oder dieser verflüchtigte sich mehr und mehr, hier werden wir ab den kommenden Frühjahrstrachten doch weit mehr wissen
Schleuderung der Waben: Obwohl Dickwaben.und mit Radialschleuder bei 80% Leistung geschleudert, Massivholz-Tischler meinte mehr als 75 % Leistung wären mit dieser Schleuder nicht notwendig, gab es keinerlei Wabenbrauch. Wie sehr schwer diese Waben waren zeigt auch die infolge des hohen Gewichtes unten etwas zusammengestauchte Wabe.
Da unbebrütet werde ich diese Honigwaben bis zum Frühjahr ausbewahren, beim ersten Erweiterungsschritt ab der Obstblüte kommen diese wiederum zum Einsatz.
Fazit: Nach anfänglich großer Enttäuschung, wovon hauptsächlich der mehr als penetrante und völlig unwirkliche Wachsgeruch das Hauptübel sein dürfte, dürften diese FeW im Honigraum durchaus eine brauchbare und rasch zur Verfügung stehende Alternative sein. Man bedenke, bei Mangel an MW sind diese FeW rasch und relativ einfach zuzuschneiden, man benötigt keine Drahtung, zudem sind sie selbst bei Schleuderungen mit hoher Drehzahl sehr stabil.
Josef