VSH, unsere diesbezügliche Plauderecke

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Kann ich nur empfehlen hin zu gehen, Jungels bringt es gut rüber, hatte die Ehre bereits 2 Vorträge von ihm zu beizuwohnen.
 
Kurze Frage (ist das schon gefragt worden?): Berechnet sich der VSH Wert, welcher hier bei Buckfast angegeben wird gleich wie der Varroa Index bei beebreed.eu? Dann würde ich die Werte recht niedrig finden, oder sind das zwei unterschiedliche Methoden?

Bisschen Offtopic: Weiters ist das ein Drohnen-Besamung wie in diesen Zuchtvorträgen oft erwähnt wird, ein sehr interessantes Thema, aber gar nicht so einfach und erfordert schon einiges an Erfahrung. Sollte auch wirklich nur für Zucht verwendet werden, denn Polyandrie (Gen.Diversität) ist für das Bienenvolk im Prinzip eine sehr gute Eigenschaft.
Finde es aber wirklich interessant, überhaupt wie viel Energie in dieser Forschung schon steckt und was alles möglich ist.

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Vorteil von Polyandrie: Königinnen mit 15 Drohnen - 36% mehr Schwänzeltänze, 62% mehr Umläufe, 91% mehr Rütteltänze, weiter entfernte Futterstellen genutzt (Mattila et al. 2008)

Cheers
Hannes
 
Guten Morgen,

wer von euch kennt denn diese Seite http://resistantbees.es/ ? Ich denke man sollte alles kritisch hinterfragen aber wenn ein bisschen Wahrheit dabei ist sind das interessante Dinge. Allein schon das mit der Wabenordnung und dem stehenden und liegenden Y wo angeblich für "ruhigere" Damen sorgt und einen stockenden Ausbau wieder in Schwung bringen könnte. Wie gesagt ich hab keine Ahnung wieviel von dieser Seite stimmt dafür bin ich noch zu frisch dabei aber wenn nur ein paar Ansätze stimmen find ich es höchst interessant.
 
AW: VSH, unsere diesbezügliche Plauderecke

Guten Morgen,

wer von euch kennt denn diese Seite http://resistantbees.es/ ? Ich denke man sollte alles kritisch hinterfragen aber wenn ein bisschen Wahrheit dabei ist sind das interessante Dinge. Allein schon das mit der Wabenordnung und dem stehenden und liegenden Y wo angeblich für "ruhigere" Damen sorgt und einen stockenden Ausbau wieder in Schwung bringen könnte. Wie gesagt ich hab keine Ahnung wieviel von dieser Seite stimmt dafür bin ich noch zu frisch dabei aber wenn nur ein paar Ansätze stimmen find ich es höchst interessant.

Ich hatte 2004 den Originalartikel des Hr. Housel aus dem ABJ ins Deutsche übersetzt. Getestet hatten es damals schon Dutzende Imker. Ergebnis: keiner konnte einen Unterschiede bei seinen Bienen feststellen. Auch konnte keiner die postulierte Center Comb finden - bis heute nicht.

Führe dir Seite zu Gemüte, aber wie du schon sagt, hinterfrage kritisch. Der Herr Braun war ja vor einigen Jahren in Österreich zu einem Vortrag. Dabei wurden ihm einige Show Stopper für seine Arbeitsweise in Mitteleuropa vor Augen geführt. Das führte zu einer merklichen Abkühlung der Euphorie um seine Imkerei und Arbeitsweise. Mir ist in DE/AT niemand bekannt, der nach seinem System nachhaltig erfolgreich arbeitet ohne Behandeln zu müssen. Sein Einwand ist dann immer "dann wurde etwas falsch gemacht".
 
wer von euch kennt denn diese Seite...
Hi Tom,
Vielleicht möchtest du hier noch nachlesen wie es um die Kleinzeller stand:
#82 gab mir einen sehr guten Überblick:https://www.bienenforum.com/core/showthread.php?9077-Kleine-Zellen/page9

Wennst Die Doktorarbeit von IM Harald Singer lesen möchtest:
Anhang anzeigen Dissertation Harald Singer kleine Zellen.pdf

Er selber hat die 4,9er aufgegeben imkert jedoch so weit ich weiß auf 5,1 und behandelt...

Das "ganz kleine Zellmaß" hat sich als völlig unpraktisch herausgestellt. Kaum ein Volk konnte das und die Eigenschaft kleine Zellen zu bauen scheint züchterisch nicht stabilisierbar zu sein. Der ganze 4,9er-Wahnsinn ist Geschichte, aber viele (auch ich) schwören auf 5,1er Zellen...
lg Michael
 
Danke ihr Zwei für euere Info´s die Links werde ich mir mal durchlesen. Wenn du die 5,1er vorgibst können diese dann irgendwann die Bienen auch im Naturbau bauen? Der Abstand ist dann weiterhin 35mm Mitte Mitte?
 
Wenns den Bienen nicht gefällt bauen die sofort größer weiter.
5,1 können aber fast alle Völker. Ich hab zuerst angenommen die bauen einfach der Geometrie nach weiter. Heuer hab ich einige Völker komplett ohne Anfangsstreifen mit einem leeren Rähmchen erweitert. Und siehe da auch dort findet man immer wieder kleine Zellen. (leider hab ich kein Bild davon gefunden)
Dieses Bild hab ich schon mal gezeigt, es ist Naturbau unter Anfangsstreiferl.
IMG_1656.jpg
Wabengassenabstand hab ich 33-34mm also eine Spur kleiner. Manche gehen bis 32mm runter. Das mögen meine Bienen überhaupt nicht. Es entstehen seitlich versetzte Waben auf den Oberträgern.
lg Michael
 
Oberträger 24mm, Abstandstifte 8mm
Abstand MW zu MW 32mm
Meine Dunklen erstellen perfekten parallelen Bau.
Bereits mit 35mm Abstand von MW zu MW gibt es Probleme.

IMG_5003.jpg

Chrigel
 
Chrigel, ich glaub dir das gut und gerne. Oft treten Schwierigkeiten bem Ausbau von kleineren Zellmaßen in Kombination mit "unpassenden" Wabengassenabstand auf. Eine weitere Herausforderung fürs Imkern mit kleinen Zellen. Was für ein Volk passt muss noch lange nicht fürs Nachbarvolk passen.
Drei Bilder (leider nicht ganz scharf) von so einer Wabe, einem Abstand, mit dem die Bienen offensichtlich nicht so zufrieden waren:
IMG_2151.jpgIMG_2152.jpgIMG_2153.jpg
...hoffe man erkennt was...
lg Michael
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

Warum? Man steht doch ohnehin ganz knapp vor dem Durchbruch.
Solche Ansagen stimmen mich schon sehr nachdenklich.....

Dein Optimismus ist schön! Aber : es gib 100% VHS Königinnen. Aber die nächste Generation ist es schon nicht mehr, und bevor man das nicht auf Stetigkeit züchten kann ( ist das der richtige Ausdruck?) kann man es auch nicht in die Breite ziehen( so dass alle Kleinimker und Standbegatter auch was davon haben)
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

Besser könnte ich es auch nicht sagen.
Die Nachzucht einer VSH- Königin nutzt dir nur was, wenn sie wieder mit VSH-Drohnen begattet wurde. Sonst geht die Eigenschaft wieder verloren.
Diese Drohnen gibt es derzeit aber nur auf Belegstellen.
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

Dein Optimismus ist schön! Aber : es gib 100% VHS Königinnen. Aber die nächste Generation ist es schon nicht mehr, und bevor man das nicht auf Stetigkeit züchten kann ( ist das der richtige Ausdruck?) kann man es auch nicht in die Breite ziehen( so dass alle Kleinimker und Standbegatter auch was davon haben)

Der Optimismus ist nicht von mir.
Das wird in dem Video so behauptet.
So war das gemeint.
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

ok, hab dich missverstanden.
Ändert aber auch nichts, daran, dass diese Züchtungen nur mit Belegstellenfunktionieren.
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

...dass diese Züchtungen nur mit Belegstellen funktionieren.
Alles in der Nutztierzucht (wurscht ob Schwein, Henderl, Rind, Hase, Schaf, Ziege, Pferd... und von mir aus auch Meerschweinderl) dreht sich um kontrollierte Anpaarung. Bei der Biene ist es halt besonders schwierig die Paarung zu kontrollieren. Deshalb sichere Belegstellen oder künstliche Besamung. Wer heutzutage noch glaubt, er könnte eine Biene via Standbegattung reinhalten, dem ist nicht zu helfen. Wer glaubt die autochthone Biene (z.B. Carnica a'la ACA) mit Zuchtstoff aus fernen Länder zu erhalten ebenso.
lg Michael
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

Hallo,

zum Thema Varroaresistenz gabs einen spannenden Vortrag von Paul Jungels in Celle auf den Berufsimkertagen. Die Betreiben seit über 10 jahren Zucht in Hinblick auf Varroaresistenz. Seine Hauptaussage war das die nötigen Werkzeuge zur Zucht einen Varroaresistenten Biene seit Jahrzehnten am Tisch liegen, nur die Imker den Arsch nicht hochkriegen und von Rassedenken beschränkt sind. Eine Auswertung von Nadeltests, die Bestimmung vom Befall auf den Bienen durch Co2 oder Puderzuckertest sind längst Praxisreif und eine Auszählen den Befalls mit Varroa der Brut läst sich mit genügend Personalstärke auch realisieren.

Durch diese Massnahmen kann Jungels die Völker bestimmen die Varroaresitent sind und keine Behandlung benötigen. Und auch der Otto Normalimker hat solche Völker im Bestand. Man muss sie nur finden und mit diesem Material vermehren.

Der Pan ist derzeit Landbelegstellen in Luxemburg zu schaffen, die dieses Varroaresistente Material in die Breite tragen und Schritt für Schritt die anfälligen Drohnen zu verdrängen.

Als Beispiel führte er an das vor 30 oder 50 Jahren die Feld-wald-Wiesenkreuzugen so aggresiv waren das man schon gestochen wurde wenn man sich den Ständen genähert hat. Heutzuage ist Sanftmütiges Material so weit verbreitet das irgend eine Wilde Kreuzung in freier Umwelt so sanftmütig ist das sie ohne Schleier bearbeitet werden kann. Diese Verbreitung von Varroaresitenten Materials über die Drohnen aber auch über den Zuchtstoff muss uns auch im Hinblick auf die Varroa gelingen.

Spannend war das die Buckfast Zucht sich bereits seit geraumer Zeit mit der Anfälligkeit für Krankheiten als Zuchtziel beschäftigt während bei der Carnica teilweise noch heute äusserliche Merkmale die Hauptentscheidung in der Zucht spielen. Jungels hatte eine Grafik in der die Varroaresistenz von verschiedenen Carnica und Buckfastlinien gegenübergestellt wurden. Ersichtlich war das es auch Carnica Linien gibt die eine Tendenz entwickeln die Varroa aktiv abzudrängen. Allerdings ist dieses Verhalten bei den Buckfastlinien deutlich stärker ausgeprägt. Immerhin hat Adam damals den Grundstein für die Buckfastbiene gelegt mit der Ziesetzung eine Krankheitstolerante Biene die gleichzeitig friedfertig und Leistungsstark ist zu züchten.
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

Hallo Malte!

Das hieße mit Nadeltest und Befallskontrolle können Milben resistente Völker gefunden werden. Bitte mehr darüber berichten.
Die zeitaufwändige Auszählung, wie sie bei VSH aktuell läuft, wird für viele Imker zeitlich nicht machbar sein.

In den letzten Tagen hab ich viel im Beebred gestöbert.
Was mir aufgefallen ist, die Inzuchtwerte sind in den letzten Jahren gestiegen und die Werte gehen schon in Richtung 30%.
Ich bin mit der Materie zuwenig vertraut um abschätzen zu können was das für die Zunkunft bedeutet.
Vielleicht kann mir einer der Wissenden erklären was da auf uns zu kommt.

Der Züchter mit dem "Wunschkennzeichen" 99 muss seine Werte offensichtlich mit großen Worten aufpepen


Gruß Sepp
 
AW: Carnica und Buckfast: gibt es da irgendwelche Unterschiede? -Dr. Martin Kärcher

zeitaufwändig ist das weiterhin.

Der nächste Auszähltermin wurde bereits fixiert. 28. und 29.Juli. Da werden immer Leute gebraucht !
 
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