Ich habe mich in der Beurteilung der Honigqualität aus den beiden Wabentypen zurückgehalten. Man könnte mir deshalb vorhalten, es sei leicht ein flapsiges Posting zu platzieren und damit die ganze Diskussion als nicht ernst zu nehmen zu taxieren.
Dem ist nicht so, und zwar aus Erfahrungsgründen:
Ich hatte in meiner mehr als 30-jährigen Berater- und Kursleitertätigkeit in meiner Region in über 100 ausgesprochene Hobby-Imkereien Einblick. Die da gewonnenen Erfahrungen stellen mich auf die Seite der "Honig aus
unbebrüteten Waben Befürworter". Dieselben Erfahrungen der damaligen Honigkontrolleure und Berater haben den Schw. Verband im Bestreben, die CH Honigqualität zu heben, auch zur entsprechenden Bedingung für die Erlangung des Goldsiegels bewogen (Bebrütete Honigwaben sind im Folgejahr nicht mehr zur Honigerzeugung zu verwenden).
Wie bereits früher geschrieben, sehe ich dies für mich und meinen Betrieb etwas gelassener und deshalb bin ich nicht im GoldSiegel-Programm. Ich bin genauso stolz auf mein Produkt wie alle hier auf ihres.
Ein Blick in meinen Wabenschrank ist Ausdruck meiner Einstellung:
Ich habe zwei HW mit bebrüteten Flächen markiert. Eine solche Wabe kommt im Frühsommer an die Stirnwand des Honigraums ( zur Erinnerung CH Hinterbehandler). Dies garantiert mir, dass der HR von dieser Wabe her gefüllt wird, da sie als Startwabe bevorzugt wird (warum auch immer). Bei der ersten Ernte wird sie ausgeschieden. Der Betriebsprüfer würde dies rügen und ich erfülle die Goldsiegel Anforderung nicht.
Das zeigt auf, dass man diese Frage nicht ad absurdum führen soll.
Was ich der Gegenseite mit dem Bild aber auch sagen will. Auch hier wird man mit Aussagen zur Wabenlagerung mit Ausdrücken wie schimmlig, dreckig, staubig, vergoren und essigsäure geschwängert etc nicht gerecht. Meine Waben sind sauber und trocken in diesen Schränken gelagert wie bei jedem andern sorgfältigen Imker auch.
Ich meine, in dieser Diskusson hat jeder, der sich zu sehr aus dem Fenster gelehnt hat, sein Fett abbekommen. Ob die herangezogene Versuchsanordnung einer kritischen Beurteilung standhält ziehe ich ebenso in Zweifel wie die hochgelobte Propolisierung, die Herauslösung des Larvenkots beim Schleudern, die Pollentheorie und nicht zuletzt die Aussagen zu PSM. Jeder hat hier nach seinem Gusto und persönlichen Anliegen sein gefühltes Wissen eingestreut - aber dies ist letztlich der Treibstoff, der das Thema sicher noch bis Seite 17 am Leben hält.
Chrigel