Achtung, gepanschtes Wachs ist im Umlauf

Hallo!

Das Labor FoodQS bietet mittlerweile leistbare Wachs Analysen an.
Eine Probe auf Verfälschung mit Paraffin und Stearin kostet 80€.

Gruß Sepp
 
Danke Sepp für den Tipp.
 
Hallo!

Gestern hab ich von foodQS das Ergebnis meiner Wachsprobe erhalten.

Ergebnis:

Im Rahmen der durchgeführten Untersuchung konnte keine Verfälschung mit fremden Kohlenwasserstoffen
nachgewiesen werden.

Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen konnte keine Abweichung des natürlichen Fettsäuregehaltes von
Bienenwachs nachgewiesen werden.


Details siehe Grafik
21.11.jpg
Natürlich bin ich erleichtert, die 80€+Ust sind leistbar.
Für mich ein Argument mehr, mein Wachs nicht außer Haus zu geben.

Schöne Grüße
Sepp
 
Sepp - Welche Menge Wachs musstest du für diese Untersuchung in das Labor einschicken?

Danke für die Veröffentlichung der Labor Ergebnisse - freue mich für dich :h430:
 
Ich habe eigendlich vermutet, dass ich in den Jahren 2009 bis 2012, bei meinen Wachszukäufen auch Paraffin erworben habe.
Wie schon weiter oben beschrieben, hat das Wachs bei der erstmaligen Verwendung und waagrechter Drahtung oft Wellen verursacht.
Mit mehrmaliger Umarbeitung sind diese Probleme bis auf ein paar wenige verschwunden.
Brutschäden, wie vielfach auf Bildern im Internet hatt's bei mir nie gegeben.

Ein paar Prozente Paraffin hätten mich nicht gewundert, bin jedoch sehr froh, dass alles in Ordnung ist.
Für Kerzen werd ich dieses Wachs nicht verwenden, für kleine Menge hab ich Kunden, welche Salben daraus machen.

foodQS benötigt für diese Untersuchung zumindest 50g Wachs.
Ich hab die Bruchstücke aus dem vorjährigen Mittelwandkarton zur Untersuchung gesandt.
Am vorigen Mittwoch ist die Probe im Labor eingetroffen und gestern hab ich das Ergebnis erhalten.

Vielleicht noch was interessantes.
Unser Imkerverein finanziert jährlich eine Honiguntersuchung.
Dabei wurde ein Blütenhonig, von einem unserer Mitglieder, an dieses Labor gesandt und auf das Vorhandensein von
7 Neonics sowie 48 Wirkstoffe aus Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Auch in diese Probe, waren keine Rückstände nachweisbar.
Kosten 120€+Ust

Schöne Grüße
Sepp
 
Moin zusammen,

ich werde von tag zu Tag misstrauischer. Wem kann man vertrauen, wer macht - auch mit guter Absicht - was mit den Mittelwänden? Auch wenn ich Eigenwachs abgebe: Kommt da vielleicht doch anderes Wachs mit dazu? Welches Trennmittel verwendet der Verarbeiter? Fügt er ggf. irgendwas zur Aufhellung bei? Und auch wenn man Wachs von eigentlich vertrauenswürdigen Kollegen bezieht: Wie mache die das, wie behandeln die ggf. gegen Varroa und finden sich dann doch Rückstände von Medikamenten oder sonstigem Gelump unentdeckt im Wachs und letzendlich im Honig?

Wie es aussieht werde ich dieses Jahr weiter ausschließlich Naturbau verwenden und im Laufe des Jahres selbst Mittelwandpressen bauen.

Gruß,
Hermann
 
ich werde von tag zu Tag misstrauischer. Wem kann man vertrauen, wer macht - auch mit guter Absicht - was mit den Mittelwänden?

Wenn du nicht vertrauen kannst, bleibt dir nur die Möglichkeit das zugekaufte Wachs untersuchen zu lassen, 100€ sind leistbar und im Falle von Rückständen wirst du mit
dem Lieferanten wohl eine klare Sprache sprechen, oder erst nach dem Erhalt der Probe bezahlen.

Schöne Grüße
Sepp
 
Wenn du nicht vertrauen kannst, bleibt dir nur die Möglichkeit das zugekaufte Wachs untersuchen zu lassen, 100€ sind leistbar
Moin Sepp,

also in meinem Falle sind die 100€, die dann jedes Jahr anfiele nicht leistbar - bin ein kleiner Imker. Dazu kommt, dass diese Untersuchungen eben nicht auf all das untersuchen (können), was möglich ist. Für 100€ nehme ich lieber den Aufwand der eigenen Herstellung auf mich.

Gruß,
Hermann
 
Ich hatte letztes Jahr eine kleine Menge Wachs zugekauft und beim Auftreten des Wachsskandals gleich aus dem Verkehr gezogen.
Da ich grundsätzlich alle Rähmchen mit der Wachsherkunft beim Einlöten kennzeichne.

Dieses gekaufte Wachs hatte nach der Untersuchung einen Anteil von 5% Paraffin. Es waren keine sonstigen Rückstände aus PSM etc. enthalten.
Ohne das Paraffin wäre es gut gewesen.

Weiteres Wachs, dass ich von einem alten Imker bekommen habe, war soweit sehr gut, allerdings fanden sich 0,3% Abbau-Rückstände von Perizin und das nachdem er bereits 20 Jahre das Giftzeugs nicht mehr verwendet. Da sieht man wie langlebig all das Gift ist.
 
Erschreckend, dass das Zeugs so Lange noch drin ist,gut das ich so langsam alles an Fremdwachs raus habe, ich habe hier noch 500 Mw liegen die nicht mehr eingebaut werden. Das waren zugekaufte MW, die im Einsatz waren und nach und nach rausgeflogen sind. Mal sehen vielleicht mache ich doch ein paar Kerzen daraus, im Januar werde ich noch den Schmelzer anwerfen da kommt noch was dazu, dann ist alles weg. Mein eigenes hatte ich separat gesammelt und eingeschmolzen und verarbeitet.
 
Erschreckend, dass das Zeugs so Lange noch drin ist,gut das ich so langsam alles an Fremdwachs raus habe, ich habe hier noch 500 Mw liegen die nicht mehr eingebaut werden. Das waren zugekaufte MW, die im Einsatz waren und nach und nach rausgeflogen sind. Mal sehen vielleicht mache ich doch ein paar Kerzen daraus, im Januar werde ich noch den Schmelzer anwerfen da kommt noch was dazu, dann ist alles weg. Mein eigenes hatte ich separat gesammelt und eingeschmolzen und verarbeitet.

Da habe ich schon noch einen langen Weg, bis wirklich alles Fremdwachs inkl. von dem alten Imker aus dem Kreislauf ist. Wie Du das seit 2015 geschafft hast, ist mir schleierhaft. Ich musste die ersten Jahre schon etliche Male was zukaufen.
 
Rigoros jeden Krümel eingesammelt und auch viel selber bauen lassen, Mai Ableger bauen selber bei mir bekommen nur ne Startleiste und 2-3 MW den rest selber, und auch die anderen Völker durften viel bauen. Hat mit Sicherheit das ein oder andere Kilo Honig gekostet, aber macht nichts.
 
Hej

Die Tonnen vom "Unwachs" sind gekommen um zu bleiben.
Sie werden zwar prozentuell immer weniger, schrumpfen zu Gramm und Milligramm zusammen, aber gänzlich verschwinden? Nie und nimmer sondern werden für jedesmal wo gepanscht wird ein wenig mehr.

So wie mit allen Giften die wir verbreiten.

Wir Menschen sind schlicht und einfach dabei unseren eigenproduzierten Mist in allen Bereichen zu akkumulieren.

Manche erwischt es früher, andere später.
Manche erwischt es schwer, andere gelinde.

Aber gänzlich ohne, egal was Du und ich tun, die Zeit ist für etliche Millionen Jahre erst Mal vorbei.
 
Genau, es ist wie im Hamsterrad. Und irgendwann wird es uns, wie den Hamster, überschlagen und dann hauts uns raus. Beim Hamster schaut es ja lustig aus. ...

Erst dann werden die Menschen merken, was das für ein Sch... ist.
 
Tja Kap Horn, da sagst Du was Wahres ...

selbst wenn ich nur auf Anfangsstreifen bauen lasse, dann habe ich immer noch die mögliche Kontamination durch die Anfangsstreifen, selbst wenn ich einen eigenen Wachskreislauf aufziehe. Und würde ich Bienen in extra Kästen komplett Naturbau (etwa in Lünbeburger Stülpern) errichten lassen um dann dort das Wachs zu entnehmen, ach dann wären im Wachs vermutlich Umweltgifte enthalten, die sich bereits draußen in der Natur angereichert haben ...

Aber ich sag mal so: Man muss trotzdem utopische 100% Reinheit anstreben, um ein maximal gutes Ergebnis zu erreichen. Resignieren mag ich nicht.

Gruß,
Hermann
 
Tja Kap Horn, da sagst Du was Wahres ...

selbst wenn ich nur auf Anfangsstreifen bauen lasse, dann habe ich immer noch die mögliche Kontamination durch die Anfangsstreifen, selbst wenn ich einen eigenen Wachskreislauf aufziehe. Und würde ich Bienen in extra Kästen komplett Naturbau (etwa in Lünbeburger Stülpern) errichten lassen um dann dort das Wachs zu entnehmen, ach dann wären im Wachs vermutlich Umweltgifte enthalten, die sich bereits draußen in der Natur angereichert haben ...

Aber ich sag mal so: Man muss trotzdem utopische 100% Reinheit anstreben, um ein maximal gutes Ergebnis zu erreichen. Resignieren mag ich nicht.

Gruß,
Hermann

Servus Hermann,

kann Imkerlein im Spessart evtl. etwas naturnäher imkern, als im Gäuboden?
Der Spessart existiert in meiner Meinung aus seeeehr viel Wald.

Grüsse, Christian
 
Der Spessart existiert in meiner Meinung aus seeeehr viel Wald.

Yepp und an meinem Heimstand mit so wenig Resttracht, dass ich die vergangenen 2 Jahre bis in den Juni füttern durfte, damit sie nicht verhungern. Zum Glück hatte ich noch Futterwaben von meinem Hauptstand am Rande des Spessarts. Ist aber alles OT zum Thema gepanschtes Wachs ... außer vielleicht, dass es Regionen gibt, in denen es wegen der schlechten Trachtsituation schwerer ist, einen eigenen Wachskreislauf bzw. Wachsgewinnung über Naturbau umzusetzen.

Gruß,
Hermann
 
etwas naturnäher imkern .... seeeehr viel Wald.

Ich muss auch ein wenig OT:
Im Forst wird natürlich auch gegiftelt, es darf kein Fleckerl Natur ausgelassen werden.

zB. Karate, Cymbigon, Fastac, ..
Da wird zum Teil die langanhaltende Kontaktwirkung angepriesen. Dabei sind die massenhaften Auftreten von zB Borkenkäfern oft selbst gemacht. Angeblich wurden auch schon Brombeeren mit Herbizid niedergespritzt.
 
In unserer Ziersdorfer Ortsgruppe wird allen Anfängern förmlich eingetrichtert nur ja sein eigenes Wachs niemals aus den Händen zu geben, dazu jedes noch so kleine Stückerl einsammeln und vorerst per Sonnenwachsschmelzer einzuschmelzen. Unsere Leute halten sich daran, immer wieder werden mir stolzen Hauptes die schon vorhandenen Wachsblöcke gezeigt, ist des Imkers Gold, sage ich immer dazu.

Auch eigene Mittelwände können wir Dank einer gemeinsam erworbenen Mittelwandpresse bereits herstellen, also an uns geht jeder Wachsskandal absolut spurlos vorüber.

Selber bin ich der Meinung, eine eigene MiW Presse sollte sich jeder Bienenhalter schon ab dem ersten Jahr anschaffen, ist ebenso wichtig wie eine eigene Schleuder.

Josef
 
Bei der ganzen Sache finde ich es schade, dass dem Wachs so wenig Wert gegeben wird.

Für einen kg Bienenwachs bekommt man nur 7 Euro. Lässt man vom Wachshändler eine Analyse auf Rückstände um über 200 Euro machen, bekommt man 11,50 Euro. Da kommt man nicht einmal in Versuchung, heimisches gutes Bienenwachs in den Kreislauf zurückzuführen, sondern verbrennt es lieber als Kerzen.
Das ist sehr schade, denn wenn dem heimischen Wachs mehr Wert gegeben würde, bräuchte man weniger von sonstwo importieren.
 
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